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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Murandianer entgegenstellen, die einen Bürgerkrieg unter den Aes Sedai noch mehr als den Dunklen König fürchten, ergreift sie die Initiative und klärt endgültig ihre Position, indem sie den Saal, die Ratsversammlung der Aes Sedai, durch geschicktes Taktieren dazu zwingt, Elaida offiziell den Krieg zu erklären, um ein Zeichen zu setzen. Unter dem Kriegsrecht obliegt dem Amyrlin-Sitz aber der Oberbefehl über die Truppen, und damit hat Egwene alle Trümpfe in der Hand. Ob sie sie auszuspielen weiß, wird die Zukunft zeigen...
    Das Rad dreht sich, und die Letzte Schlacht rückt immer näher. Die Heere sammeln sich, und der Wiedergeborene Drache muß kämpfen, wenn die Welt kein zweites Mal untergehen soll.

KAPITEL 1
    Nach Andor
    Elayne hoffte insgeheim, daß die Reise nach Caemlyn reibungslos verlaufen würde. Vollkommen erschöpft kauerte sie neben Aviendha und Birgitte in den von ihrer Kleidung übriggebliebenen Lumpen, die vor Dreck und Staub und dem Blut der Verletzungen starrten, die sie bei der Explosion des Wegetors davongetragen hatte. Sie wäre bestenfalls in zwei Wochen imstande, ihre Ansprüche auf den Löwenthron anzumelden. Auf dem Hügelkamm heilte Nynaeve Elaynes zahlreiche Verletzungen, sprach kaum ein Wort und schalt sie vor allem nicht aus. Das war sicherlich ein erfreuliches Zeichen, wenn auch ungewöhnlich. Ihre Miene spiegelte den Kampf zwischen der Erleichterung darüber, daß sie alle am Leben waren, und der Sorge wider.
    Lans Kraft war nötig, um den seanchanischen Armbrustpfeil aus Birgittes Oberschenkel zu ziehen, bevor sie von dieser Wunde Geheilt werden konnte, aber obwohl ihr Gesicht bleich wurde und Elayne durch den Bund einen stechenden Schmerz empfand, der in ihr das Bedürfnis erweckte aufzuschreien, stöhnte ihre Behüterin nur durch zusammengebissene Zähne.
    »»Tai'shar, Kandor«, murmelte Lan, als er die vierkantige Eisenspitze, die eigentlich dafür gedacht war, Rüstungen zu durchschlagen, neben sich auf den Boden warf. Das wahre Blut Kandors. Birgitte blinzelte, und er hielt inne. »Verzeiht, wenn ich mich geirrt habe. Aus Eurer Kleidung habe ich geschlossen, daß Ihr eine Kandori wärt.«
    »O ja«, hauchte Birgitte. »Kandori.« Sie lächelte, vielleicht aufgrund ihrer Verletzungen, nur schwach. Nynaeve scheuchte Lan ungeduldig aus dem Weg, damit sie sich um Birgitte kümmern konnte. Elayne hoffte, daß die Frau mehr über Kandor wüßte als nur den Namen des Landes. Als Birgitte geboren wurde, hatte Kandor noch nicht existiert. Das hätte sie als Omen nehmen sollen.
    Birgitte ritt die fünf Meilen bis zu dem kleinen Gutshaus mit dem Schieferdach hinter Nynaeve auf deren stämmiger brauner Stute, und Elayne und Aviendha ritten Lans großen schwarzen Hengst. Zumindest Elayne saß auf Mandarbs Sattel, Aviendhas Arme um ihre Taille, während Lan das temperamentvolle Tier führte. Ausgebildete Schlachtrosse waren ebenso gute Waffen wie Schwerter und für Fremde gefährliche Reittiere. Sei deiner selbst sicher, Mädchen, hatte Lini ihr stets gesagt, aber nicht zu sicher, und sie versuchte es. Sie hätte erkennen sollen, daß sie die Ereignisse nicht besser unter Kontrolle hatte als Mandarbs Zügel.
    Bei dem dreistöckigen Steingebäude hatten der stämmige und grauhaarige Meister Hornwell und seine etwas weniger rundliche und etwas weniger grauhaarige Frau, die aber ihrem Mann ansonsten bemerkenswert ähnlich sah, alle auf den Ländereien arbeitenden Knechte und Mägde sowie Merililles Dienerin Pol und die grünweiß livrierten Bediensteten aus dem Tarasin-Palast umhergescheucht, um Schlafgelegenheiten für über zweihundert Leute, zumeist Frauen, zu schaffen, die in der Dämmerung aus dem Nichts aufgetaucht waren. Die Vorbereitungen schritten überraschend schnell voran, obwohl die Landarbeiter immer wieder stehenblieben, um das alterslose Gesicht einer Aes Sedai, den die Farbe verändernden Umhang eines Behüters, der ihn teilweise verschwinden ließ, oder eine Angehörige des Meervolks in all ihrer bunten Seide und mit ihrem ungewöhnlichen Schmuck anzustarren. Frauen der Schwesternschaft kamen überein, daß es jetzt angebracht sei, sich zu fürchten und zu weinen, gleichgültig, was Reanne und der Frauenzirkel ihnen sagten. Die Windsucherinnen murrten darüber, wie weit sie sich vom Meer entfernt hätten - gegen ihren Willen, wie Renaile din Calon lauthals behauptete. Und Adlige und Handwerkerinnen, die nur zu bereitwillig vor dem geflohen waren, was auch immer in Ebou

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