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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Gruselgestalten ins Innere des Horror-Towers verschwanden.
    »Echte Menschen als Geister, keine Puppen!«, hatte das Knochenskelett weiter verkündet und – computergesteuert und klappernd – die Menschenmenge in den Schlund gelockt. Libuše und mich im Schlepptau.
    Diese Geisterbahn bot wahren Horror pur. Ich war sie vor einiger Zeit schon einmal gefahren und konnte mich noch an die nassen Wollfäden erinnern, die mir spinnenwebengleich ins Gesicht gefatzt waren, an die glibberigen Wabbelgummischlieren, die ihre Schneckenschleimspuren über meine nackte Haut zogen und an die lebenden Gruselhüpfer, die in den dunkelsten Kurven wie aus dem Nichts auftauchten, sich mit grellem Geschrei in die Waggons warfen und den Frauen mit krähenfußartigen Fingern durch die Haare fuhren, wie die Fasnethexen rings um Tübingen.
    Am schlimmsten aber waren die stummen Schreckgestalten mit Masken, die sie aus den schlimmsten Horrorstreifen Steven Kings ausgeliehen hatten. Unbeweglich wie Schaufensterpuppen standen sie erstarrt in den düstersten Ecken, ließen die Waggons herankommen, bis ihnen plötzlich ein Lichtblitz Leben einzuhauchen schien und sie sich unter Höllenlärm auf ihr Opfer stürzten.
    Nie wusste man, welche der Gestalten erwachen oder in Todesstarre verharren würde. Dies machte eine Fahrt mit ›Jack-the-Rippers Höllentripper‹ zum wahren Horrorvergnügen.
    Libuše hatte sich bei mir untergehakt, als wir nach dem Konzert von Pepe Plasmas Blasmusik das Festzelt verließen. Sie wusste, worum es ging und war bereit, ihren Teil dazu beizutragen, auch wenn die Sache nicht ungefährlich war.
    »Wenn ich kann helfän iberfihrän Merdär von Eiibii«, sagte sie jetzt, und ich glaubte, in ihrer Stimme ein leichtes Zittern zu hören. Sofort erwachte in mir der väterliche Beschützerinstinkt, und ich legte meinen Arm um ihre Schulter.
    Wir hatten uns schon vor dem Konzert verabredet, und ich hatte ihr den ›Drohbrief‹ gezeigt, den ich von Kommissar Donner bekommen hatte.
    »Brief geschriebenär ist nicht meinigär!«, hatte sie entrüstet behauptet, »da will Merdär lenkän Momänt verdächtigäs auf mich!«
    »Aber es ist eindeutig eine Frauenhandschrift. Und dein Name steht darunter.«
    »Handschrift fraulichä kann sich schon sein, aber Unterschrift meinigä ist sich gefälscht.«
    »Hab’ ich mir fast gedacht«, gab ich zu, »und deshalb musst du mir helfen, den Mörder und seine Komplizin zu überführen.«
    »Pscht«, hauchte sie. »Vlad hert zu!«
    Ich sah den ›Lächler‹, wie er Libuše grinsend fixierte und mich keines Blickes würdigte. Hatte er tatsächlich etwas von unserem Gespräch mitbekommen?
    Erst jetzt fiel mir auf, dass auch die anderen Musikanten einen Halbkreis um uns gebildet hatten. Es war fast wie in einem schlechten Western: der Held und seine Geliebte mit dem Rücken zur Theke im Saloon, während sich die Schurken mit gezückten Waffen von allen Seiten nähern. Und als sich die Hand John Waynes zum Colt tastet, fühlt er plötzlich die Gewehrmündung des Barkeepers im Rücken.
    Ich musterte die angespannt wirkenden Gesichter. War es die Konzentration vor dem Gig in reduzierter Besetzung? Immerhin fehlten eine Posaune, ein Tenorhorn und der Sänger.
    Nun, Constanze Voorte-Singh würde zumindest den letzten Verlust verschmerzen, konnte sie nun doch endlich ihr solistisches Debüt geben und im Duett mit Libuše Kabelková die junge Konkurrentin mit mächtiger Koloratur an die Wand singen.
    Goli wuselte schon auf der Bühne zwischen den Notenpulten umher und sorgte dafür, dass alles bestens vorbereitet war, wenn die Truppe die Bühne stürmte. Heute strengte er sich besonders an, denn seine Freunde vom Wrestlingclub Wixweiler hatten ihr Kommen zugesagt und einen Tisch in der ersten Reihe reserviert.
    Vlad Vell fixierte unvermindert Libuše, und sein kaltes Lächeln ließ mich jetzt schon an die Geisterbahn denken. Welche düsteren Gedanken wohnten in seinem Hirn, wenn er zügellos auf seine unschuldige kleine Trommel eindrosch und ihr das dünnhäutige Fell über die Ohren zog? Wer bekam seine Aggressionen zu spüren, wenn er nicht am Schlagzeug saß?
    Monika Haar war die Unauffälligste von allen, aber vielleicht hatte ich sie auch nur ein bisschen zu wenig beachtet. Gab sie sich nur so unschuldig, oder war sie in Wirklichkeit das unscheinbare graue Mäuslein, der Gegenpol zu Libuše und Constanze?
    Und welche Rolle spielte Pepe? Pepe Plasma, der sich immer im Hintergrund hielt, es sei

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