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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Whiskyflachmann aus der Hand und nahm – ehe ich es verhindern konnte – einen gewaltigen Schluck.
    »Neiiin!«, schrie ich entsetzt auf, »der ist vergiftet!«
    »Quatsch!«, rief Constanze, »das ist nur Whisky vom Feinsten, weiter nichts!«
    »Was?«, fragte ich und stieg nun ebenfalls aus, »kein Zyanid?«
    »Nein. Ein bisschen Aprikosenkernaroma am Flaschenhals. Libuše war so nett, Heinis Giftbrühe gegen einen feinen Glennfiddich auszutauschen.«
    »Genau«, pflichtete Dr. Smrt ihr bei, »die Originalsoße habe ich schon in meinem Labor. Kann sicher als Beweis gegen diesen Herrn da verwendet werden.«
    Er deutete auf Heini Blättle, der zusammengesunken auf dem Rücksitz kauerte und kein Wort sagte.
    »Libuše?«, fragte ich zögernd. »Dann hat sie mir das Leben gerettet?«
    Dr. Smrt nickte.
    »Wie kommt ihr überhaupt hierher?«, fragte ich, »ich hatte euch doch Dauerkarten in der Achterbahn reserviert.«
    »Da sind wir erst gar nicht eingestiegen«, erklärte Smrt. »Nachdem uns die Kammersängerin über ihre Rolle in diesem Krimi aufgeklärt hat, haben wir uns auf eure Fährte gesetzt und mit den Gruftmuckestatisten in der Geisterbahn die Plätze getauscht.«
    Ich musste zugeben, dass dies keine schlechte Idee gewesen war. Obwohl ich die Sache sicher auch allein mit Goli zu Ende gebracht hätte. Kommissar Donner fixierte Blättle mit seiner Waffe und ließ ihn nicht aus den Augen, während er per Handy Verstärkung anforderte.
    »Du hattest mit allem rrrecht«, rollte Constanzes Wasserralle, »dein Verdacht gegen Heini, das Tatmotiv, und auch, dass Libuše den Pfeil auf Langfried abschießen sollte. Doch sie war deshalb noch lang nicht die Komplizin des Mörders!«
    »Aber warum sollte sie dann geschossen haben?«
    »Hat sie ja gar nicht! Obwohl sie Grund gehabt hätte. Langfried hatte mit ihr Schluss gemacht, weil er sie mit Eiibii erwischt hatte, und sie vor der ganzen Mannschaft bloßgestellt. Sie war ziemlich wütend, da kam Heini und machte ihr den Vorschlag, Langfried mit einem kleinen Pfeil ins Genick eins auszuwischen. Doch Libuše verließ der Mut, und sie bat mich, es zu tun.«
    »Dann hast du den Pfeil abgeschossen?«
    Constanze nickte. »Hinter dem Vorhang.«
    »Und wie kam die Klarinette über die Bühne?«
    »Das war Goli.«
    »Um dich nicht zu verdächtigen, weil du nie da hinauf gekommen wärst?«
    »Ja. Und ich habe mich so unwissentlich zu Heinis Komplizin gemacht. Keine von uns ahnte, was er wirklich vorhatte. Woher hätten wir denn wissen sollen, dass er mit dem Pfeil nur vom Zyanid auf dem Posaunenmundstück ablenken wollte? Er hat das wirklich verdammt raffiniert eingefädelt.«
    »Und warum habt ihr nichts gesagt?«
    »Wir hätten nichts beweisen können. Und er hatte uns in der Hand wegen des Pfeils. Wir wussten ja nicht, dass der Tod durch Zyanid auf dem Mundstück eingetreten war.«
    »Und das wäre ohne das Einschreiten von Kommissar Zufall auch nie aufgedeckt worden!«, bemerkte James Smrt trocken.
    Ich gestehe offen, dass ich von einem gewissen Stolz erfüllt wurde, der mir den Mut gab, mich nun an Libuše zu wenden.
    »Kannst du mir bitte verzeihen?«, fragte ich schmachtend.
    Sie blickte in die Ferne, und ihre Augen bekamen einen seltsam verliebten Glanz. Dann hauchte sie – und mein kleines, verliebtes Privatdetektivherz machte einen Luftsprung, mindestens einen Kilometer hoch:
    »Liebä meinigä gehehrt sich nur dir. Bin ich so froh, dass wir habän hintär uns und kennän endlich geheiratän!«
    Hatte ich richtig gehört? Libuše, meine Libuše, die Rose der behmischän Prärie, machte mir einen Heiratsantrag? Schon wollte ich sie umarmen, herzen und kosen, als meine Augen ihrem Blick folgten und zwei Silben aus ihrem Mund meine Illusion wie eine Granatenexplosion zerstörten:
    »Go-li!«
    Mein Luftsprung war in freien Fall übergegangen. Der gnomenhafte Goliath Häberle war am anderen Ende des Geisterbahntunnels aufgetaucht wie Alberich aus der Höhle des Nibelungenschatzes.
    »Schatzi!«, hörte ich Libuše wie aus einer anderen Welt, »wo bist du gebliebän so Zeit langä?«
    Ich zog die Reißleine, doch mein Fallschirm versagte. Der Inspizient aus Wixweiler lief mit geöffneten Armen auf meine Libuše zu und schloss sie in dieselben.
    »Ich musste doch den Strom ausschalten, dass die Wagen stehen blieben!«
    Als er sich über die Waggonbrüstung beugte, sich auf meinen Sitzplatz neben ihr fallen ließ und seine Lippen um die ihren schloss, schlug ich auf und es

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