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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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kontrollierten und ihre technischen Systeme hochfuhren.
    »Okay, Leute, wir sind gelandet. Ich kenne ein kleines Mädchen, das es langsam gut gebrauchen könnte, mal in die Arme genommen zu werden, sowie einige Mistkerle, die einen kräftigen Arschtritt verdient haben. Packen wir’s an!«
    Die fünf Marines nickten grimmig und entschlossen.
    Ich komme, Eddy. Ich bin unterwegs.

3
    G unnys LSB kam zehn Meter neben Kris’ Maschine rutschend auf dem Sandstrand zur Ruhe. Während Gunny und seine Gruppe sich kampfbereit machten, wanderte Kris zu ihnen hinüber, stieg dabei über Treibholz und ein halb aufgefressenes Fischding und wies Nelly an, Angriffsweg B an Gunny zu senden.
    Schon lange bevor die Taifun den Befehl erhielt, alles stehen und liegen zu lassen und nach Sequim zu springen, hatte Kris die Ereignisse um diese Entführung verfolgt: Auf den Randwelten war das in diesem Monat Thema Nummer Eins für die Medien. In der Offiziersmesse hatten die Wetten zwei zu eins gestanden, dass Sequim nach der Navy rufen würde, nachdem der zweite eigene Rettungsversuch gescheitert war. Kris hielt diese Wetten eher für einen Ausdruck der Hoffnung als den einer echten Erwartung. Dann endete der dritte Versuch eines Sturms auf die Jagdhütte damit, dass zwei der besten Fährtensucher des Planeten eine Steilwand von 100 Metern Höhe hinab in tosendes Wildwasser stürzten. Das war fünfzehn Kilometer von der Hütte entfernt, die größte Annäherung, die die örtliche Polizei geschafft hatte. Kris erwartete, dass die Navy zu Hilfe gerufen werden würde, aber sie rechnete nicht damit, dass die Taifun dem Ruf folgen oder sie selbst den Zug kommandieren würde. Wie es jedoch ein alter Commander mal auf der OKS geknurrt hatte: »Wir haben nicht nach den Gründen zu fragen; wir haben den Job zu erledigen und hinterher den Papierkram auszufüllen.«
    Somit hatte Kris jeden wachen Augenblick der zurückliegenden vier Tage damit zugebracht, entweder ihren Zug bereitzumachen oder diesen Angriff zu planen. Gunny und Captain Thorpe wollten einen direkten Absprung und schnellen Zugriff, also bereitete Kris einen direkten Absprung und schnellen Zugriff vor. Trotzdem lautete eine der Leitlinien ihres Vaters, immer eine Alternative in der Gesäßtasche zu haben. Sobald sie also etwas freie Zeit abzweigen konnte, kommandierte sie Tommy ab, um bei der Suche nach Plan B zu helfen.
    »Die Tundra scheint mächtig schwieriges Gelände zu sein«, sagte Tommy, während er die Signale der Spähdrohne studierte, die das Vorfeld beobachtete, in das sie abspringen sollten.
    »Wir haben Sommer; da wird eine Tundra matschig. Der Computer sagt, dass sich das in einem normalen Bereich bewegt. Vertraust du den Standards des Computers nicht?«, fragte Kris und versetzte Tommy einen Stups in die Rippen.
    »Nee«, antwortete Tommy, ohne aufzublicken. »Falls der Computer nicht von mir oder jemandem, dem ich traue, mit Werten gefüttert wurde, warum sollte ich ihm dann vertrauen?«
    »Du vertraust also Gott, aber nicht Computern.«
    »Und hat Oma Chin mir das vielleicht nicht beigebracht?«, wandte er ein, ohne auch nur zu blinzeln.
    »Such mir eine Hintertür zu diesem Schauplatz«, befahl Kris.
    »Ich könnte die LSB an diesem Teich absetzen, und du könntest auf diesem Weg eindringen«, zeigte Tommy es ihr.
    Kris hatte den Teich und das Gelände zwischen ihm und der Jagdhütte mit den Entführern schon forschend ins Auge gefasst. »Dieser Wald zeigt so viel elektronisches Rauschen wie die anderen Stellen, wo die Zivilisten sich um Kopf und Kragen gebracht haben.« Kris hatte sich die elektronischen Signaturen der drei verschiedenen Stellen eingeprägt, wo die zivilen Rettungsteams zu Tode gekommen waren. Die Leichen lagen noch immer dort; niemand war bereit, das Risiko einzugehen und sie abzutransportieren.
    » Aber ist der Sumpf nicht irgendwie ruhig, frage ich dich?«
    Kris spitzte die Lippen und betrachtete weiter forschend Schlamm und Dreck. Im Gegensatz zu manchen Stadtkindern hegte Kris keinerlei Illusionen darüber, wie liebenswürdig Mutter Natur im Urzustand war. Ihren letzten Sommer auf der Universität hatte sie aufgeteilt, um einmal Bruder Honovis Wahlkampf zu leiten und andererseits durch die zerklüfteten Blue Mountains von Wardhaven zu wandern. »Genau der Platz, auf den ein paar faule Ganoven vielleicht keinen Gedanken verschwenden.«
    »Aber Marines und gewisse dumme grüne Ensigns spielen gern im Schlamm.« Tommy grinste und bekam einen

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