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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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gar keine Grabungsspuren da draußen. Habe auch aus dem Orbit keine gesehen. Sehe jetzt keine.«
    »Chamäleonlandminen Modell 41?«, überlegte Kris.
    »Die werden noch gar nicht verkauft!«, fauchte Gunny. »Man hat gerade erst mit der Produktion begonnen!« Seine Worte kamen immer langsamer, während das, was ihm möglich schien, mit dem im Streit lag, was er hier sah. »Verdammt, sollten diese Scheißkerle solchen Einfluss haben?« Er sprach das Weitere nicht aus.
    »Da draußen liegen Minen, Sarge«, stellte Hanson mit Gewissheit fest.
    »Durch die Laser oder durch Druck ausgelöst?«, fragte Kris.
    »Ihre Spekulationen sind so gut wie meine, Ma’am, aber ich wette, durch beides.«
    Kris atmete den Geruch der sumpfigen Tundra vor ihr tief ein. Sie rieb sich die Augen und betrachtete forschend den Himmel. Eine dichte Wolkendecke hing dort, aber im Süden trat der erste Grauschimmer von Licht auf. Es war noch eine Stunde bis zur Morgendämmerung. Wohl wahr, dass diese Burschen dazu neigten, bis lange nach Sonnenaufgang zu schlafen, und durchaus verständlich, da die Sonne nur für drei oder vier Stunden unterging. Trotzdem würden die Wachen nervöser werden, sobald sich Tageslicht ausbreitete. Und ein einzelnes Geräusch würde einen schlafenden Posten in einen schießenden Posten verwandeln   – wobei ihm das Tageslicht auch zeigte, worauf er schoss. Kris musste sich und zehn fitte Marines über diese letzten 300 Meter befördern, und sie musste das schnell zuwege bringen.
    Kris zog sich wieder in den Wald zurück und wandte sich anihr Team. »Wessen Laserortung ist kaputt?«, fragte sie. Wenige Augenblicke später gestanden vier sehr verlegene Soldaten, dass die Technik, die sie im Landehangar so sorgsam in Gang gesetzt hatten, nur noch toter Ballast war. Kris hatte immerhin das Glück, dass sowohl der Humpelnde als auch die Sandgelbe zu den Laserblinden gehörten; sie musste also nur vier Leute zurücklassen.
    »Sie vier, Sie sind meine Reserve für Unterstützungsfeuer.« Damit begannen die Probleme für Kris jedoch erst. Die Zwei-Millimeter-Pfeile des M-6 gab es in zwei Varianten: Die eine ließ das Opfer tot zurück; die andere war Colt Physers bester Versuch, ein Schlafgeschoss herzustellen, ein Geschoss, das nicht tödlich wirkte. Das M-6 verwandte keine Patronen. Sobald der Entfernungsmesser die Zieldistanz festgestellt hatte, fütterte er die Kammer mit genau dem richtigen Treibsatz. Trotzdem waren Schlafgeschosse von einem Problem begleitet: Wenn man einen Pfeil mit zu viel Energie abfeuerte, zertrümmerte er Knochen, Adern und Gehirn. Über eine Distanz von 300 Metern war der Schlafpfeil mit seiner geringen Energie sehr anfällig für den Wind. Die Chance, etwas damit zu treffen, war mehr als nur gering.
    »Gunny, die beiden besten Schützen unter den vieren sollen Schlafpfeile laden, die beiden anderen scharfe Muni.« Gunny erteilte die entsprechenden Befehle mit flinken Gesten. »Falls die Lage spannend wird, bestimmen Gunny oder ich, auf wen und was geschossen wird«, erklärte ihnen Kris leise und entschied dann, dass es an der Zeit war, ihre eigene einleitende Ansprache vor dem Gefecht zu halten. »Vergessen Sie nicht, Marines, wir sind als Polizisten hier. Diese Entführer haben das Recht auf ein Schwurgerichtsverfahren. Sequim praktiziert jedoch nach wie vor die Todesstrafe. Wir kassieren diese Leute, und die Sequimer hängen sie.«
    Zufrieden knurrend machten sich die Marines auf. GunnysFeuertrupp ging voraus; er bestand nur noch aus ihm und seiner Tech. Ihm folgten hintereinander sein Corporal und ein Schütze. Kris führte dann ihre eigene Gruppe in den Einsatz, wobei Hanson mit seiner Ausrüstung vor ihr an der Spitze ging. Corporal Li und eine Flintenschwingerin bildeten die Nachhut.
    Gunnys Tech ging beiden Abteilungen voraus und benutzte ihren Ranzen voller Zaubertricks, um den ihr folgenden Kameraden zu sagen, wo sie über Laserstrahlen hinwegsteigen und wann sie Minen rechts oder links umgehen mussten. Kris musterte eine Mine im Vorbeigehen. Die Oberfläche war direkt der umgebenden Tundra angepasst, und mit einem Durchmesser von fünfzehn Zentimetern, die langsam zu einer Höhe von vielleicht einem Zentimeter anstieg, warf sie keinen Schatten. Sie gab jedoch einen verräterischen Hinweis: Die Sommerhitze hatte sie angewärmt, sodass sie inzwischen zwei oder drei Millimeter in die Tundra eingesunken war. Kris blickte sich um. Jetzt, wo sie wusste, wonach sie Ausschau halten musste,

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