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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Ellbogen in die Rippen   … diesmal richtig heftig. Aber das entscheidende Detail war zur Sprache gekommen; der Landeplatz hatte einen Ausgang. Kris brauchte eine weitere halbe Stunde, um den ganzen Plan B in Nellys Speicher zu laden.
    Jetzt erläuterte sie Gunny einen sumpfigen Marschweg. Er nickte. »Schwierig, aber niemand geht ins Corps, um es leicht zu haben.«
    Kris gab ihrem Techspezialisten einen Wink. »Hanson, schnüffeln Sie mal die Route aus, die ich Ihnen auf die Blickfeldanzeige lege.« In Sequims 25:33-Tag war es 22 Uhr, und sogar so weit im Norden ging der graue stürmische Tag jetzt in Dunkelheit über, als sich die beiden Gruppen unter Kris’ Kommando auf den Weg durch hüfthohen Schlamm machten. Sie kamen nur langsam voran. Die Kampfanzüge schützten vor dem eiskalten Wasser, während sich die Tarnanlagen abmühten, die Monturen dem stetig wechselnden Hintergrund anzupassen. Der Anzug eines armen Marines gab auf; vom Scheitel bis zur Sohle zeichnete er sich in Sandgelb ab, egal durch welche Umgebung er watete. Die Monturen wehrten zwar das Wasser ab, aber Panzerung isolierte nur spärlich gegen eine Kälte, die so ausgeprägt war, wie die in Gunnys Herz. Und ob das Wasserihnen nun bis zur Taille oder nicht ganz bis ans Knie reichte, bei jedem Schritt versanken die Stiefel doch mindestens bis zu den Knöcheln im Schlamm. Um die Sache schlimmer zu machen, fanden Mücken oder ein einheimisches Gegenstück dazu Geschmack an ihnen. Kris klappte das Helmvisier zu, und die Soldaten folgten dem Beispiel. Das Atmen fiel durch die Filteranlagen schwerer, hatte man diese doch für scheußliche Dinger ausgelegt, die viel kleiner als Mücken waren.
    Als es auf 23.00 Uhr zuging, erreichte Kris’ kleines Kommando wieder festen Boden. Sie gab Signal zu einer Pause, während sie selbst, Gunny und der Tech den vor ihnen liegenden Wald ins Auge fassten. Die Bäume ragten hier dreißig Meter hoch auf, und das Grün saß hoch an kahlen, schuppigen Stämmen, wie man sie von den immergrünen Wäldern der Erde kannte, die sich so rasch über die Blue Mountains in der gemäßigten Region Wardhavens ausgebreitet hatten. Im Gegensatz zu den irdischen Gewächsen endeten die Nadeln der hiesigen immergrünen Bäume in Widerhaken. Kris hatte keine Informationen darüber erhalten, wie allergisch ihre Soldaten auf das reagieren würden, was immer diese Haken enthielten, und sie wollte es auch gar nicht herausfinden. »Bleiben Sie alle zugeknöpft«, wies sie sie an.
    Während sich die anderen ausruhten, suchte Hanson im Wald nach Spuren von menschlichem Leben, Sprengfallen und ganz generellen Widrigkeiten. Die Spähdrohne stieß herab und half ihm dabei. »Hier und dort trifft man ein paar große Dinger an«, meldete Hanson und spielte seine Sensorendaten auf Kris’ Karte. »Vermutlich nichts, womit wir nicht fertig würden, aber sie würden zu einer aufregenderen Nacht beitragen, als mein Rekrutierungsoffizier sie je versprochen hat. Wenn dann noch Partylöwen ins Spiel kämen, ergäbe das jede Menge Gesprächsstoff für die Nachbarn.«
    Kris markierte die Positionen auf ihren Teamkarten als Tabuzonen und fragte, was sonst noch anlag. Darauf zuckte er nur die Achseln. »Reichlich mittlere und kleine Viecher. Für die meisten pelzbedeckten Ureinwohner ist zu dieser Jahreszeit Feiertagssaison.«
    Kris entließ ihn mit einem Dankeschön. Ich bin unterwegs, Eddy.
    Die Pause schien ihre Soldaten erfrischt zu haben. Kris’ Beine fühlten sich auch besser an; statt lauthals zu schreien, taten sie nur noch weh. Ich muss mehr Zeit im Fitnessraum verbringen, wenn ich mit Marines abhängen möchte.
    Rings um sie vertiefte sich die Nacht zu massiver Dunkelheit. Kris war allerdings im Plan. Lautlos pirschten sie und ihre Soldaten durch die Schatten des spärlichen Unterholzes. Die Techs hielten nach Menschen Ausschau, aber es war die Natur, die sie erwischte. Der Regen hatte im schwindenden Licht alles mit einem Schimmer überzogen   – und rutschig gemacht. Zweimal ging ein Marine zu Boden; beim ersten Mal war es nur peinlich für die Soldatin, wohingegen ihr Kamerad jetzt den Druckverband am Fußknöchel der Montur einschalten musste. Er ging humpelnd weiter und knirschte vor Schmerzen mit den Zähnen.
    Eine halbe Stunde später gab Kris per Handzeichen eine weitere Pause bekannt, etwa 100 Meter, bevor sie die letzten Bäume hinter sich ließen. Während die Soldaten sich ausruhten, schlichen Kris und Gunny langsam und vorsichtig

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