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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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alle möglichen Schwierigkeiten mit sich. Wir werden einem Schwarm frischer Ensigns ihre Patente erteilen. Das Personalamt befördert sämtliche Ensigns mit vier Monaten Dienstzeit zu Lieutenants Junior Grade. Wie es scheint, passen Sie um gerade einen Tag in diese Zeitspanne. Statt Sie also zusammenzustauchen, befördere ich Sie.« Er warf ihr einen Blick zu. »Eine reine Zahlengeschichte, wissen Sie.«
    »Ein Glücksfall der Patenterteilung.« Damit versicherte sie ihm, dass sie verstand, konnte aber ein Lächeln nicht unterdrücken. Er ging auf die andere Seite des Schreibtischs und holte etwas aus einer Schublade. Kris benötigte einen Augenblick, um zu erkennen, was er da in der Hand hielt. Was tat ein Army General mit den Schulterstücken eines Junior Grade? Sie stand auf, als er auf sie zukam.
    »Mein Vater war bei der Navy«, sagte er. »Ich denke nicht, dass er mir je verziehen hat, dass ich zur Army ging. Das waren mal seine Schulterstücke. Ich würde es schätzen, wenn Sie sie tragen.«
    Kris blinzelte. Das entsprach ganz und gar nicht dem, was sie erwartet hatte, als man sie hierherrief. »Es wäre mir eine Ehre, Sir.«
    General McMorrison entfernte ihre derzeitigen Schulterstücke und ersetzte sie durch sein Geschenk. »Im Grunde gebe ich sie zurück«, erklärte er, während er an den Verschlüssen arbeitete. »Mein Dad erhielt sie von Ihrer verstorbenen Urgroßmutter Rita Nuu Longknife. Er erfuhr von seiner Beförderung an Bord der Oasis , als er sie und Ray gerade zu ihrer Begegnung mit Präsident Urm brachte.«
    Kris erschauerte; Oma Rita war im Iteeche-Krieg gefallen. Nicht alle Longknifes überlebten lange genug, um dann zu hören, wie die Medien alles verfälschten. In aufrechter Haltung warteteKris ab, bis General McMorrison die Schulterstücke montiert hatte. Es war nicht der zusätzliche halbe Streifen, der sie so schwer machte. »Ich werde mich bemühen, ihnen so viel Ehre zu machen, wie es Ihr Vater und meine Urgroßmutter taten«, sagte sie, sobald er fertig war.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte er zum Abschied.
    Sie salutierte; er erwiderte es. Langsam marschierte sie aus dem Büro. Jack schloss sich ihr an, während sie erneut Kurs auf den Ausgang nahm. Als sie eintrat, hatte sie damit gerechnet, das Gebäude als Zivilistin wieder zu verlassen. Stattdessen hatte man sie befördert. Befördert! Zum ersten Mal, vielleicht zum ersten Mal in ihrem ganzen Leben wusste sie, was sie wollte. Sie hatte es eingefordert. Sie hatte sich geweigert, es aufzugeben   … und jetzt gehörte es ihr. Sie lächelte, als sie ins helle Tageslicht hinaustrat. Über den tiefblauen Himmel spannte sich kein Regenbogen, aber Kris wusste jetzt, was sie am Ende eines Regenbogens fand.
    »Wie ich sehe, hat man Sie nicht gehängt«, stellte Jack fest.
    Kris wippte leicht auf den Fersen, blickte sich zwischen den Gebäuden von Navy, Army und Regierung um und lächelte. »Nee, sie haben ihre Chance versäumt. Die Navy hat nach wie vor eine Longknife.«
    »Warum ist mir danach zu sagen: ›Gott helfe uns allen!‹?«, fragte Jack.
    »Weil es vielleicht glatt stimmt«, sagte Kris und winkte Harvey heran.

Über den Autor
    Mike Shepherd ist in der Marine groß geworden und lernte dort früh, was Veränderung und Befehlshierarchie bedeuten. Er arbeitete als Barkeeper und Taxifahrer, Personalreferent und Tarifunterhändler. Nach seiner Arbeit an Datenbanken über die gefährdeten Arten des Nordwestens lebt er heute zusammen mit seiner Frau Ellen und deren Mutter in Vancouver, Washington. Er liebt es zu lesen, zu schreiben, zu träumen, Enkelkinder zu betrachten und dabei Storyideen zu entwickeln sowie seinen Computer zu aktualisieren – alles niemals endende Aufgaben.

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