Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
mit einem ›He, du!‹ herumkommandieren.«
    »Sie klingt wie meine Frau. Seien Sie vorsichtig, junge Dame, sonst finden Sie sich noch unter dem Pantoffel wieder wie ich.«
    »Ich denke, das tue ich schon.« Kris seufzte. »Nelly, ich brauche auch ein Peilgerät. Unsere Wartezeit in der Nähe der Fabrik von eben war zu gefährlich. Setzen wir einen Peilsender ab, den die Naniten anschließend ansteuern können.«
    »Das mache ich.«
    »Wie nun, weiser Taxifahrer, schlagen Sie vor, dass wir die Werkssicherheit umgehen?«
    »Hier, von der Fabrik aus gesehen gegen den Wind, verläuft eine bedeutende Straße. Ich denke, ich könnte dort ein paar Minuten lang Probleme mit dem Auto haben. Und hier, etwa sieben Kilometer auf der windabgewandten Seite der Fabrik, gibt es ein sehr protziges Restaurant. Zu teuer für Leute wie mich, obwohl sie behaupten, ein Essen zu servieren, das direkt aus der Levante der alten Erde stammt. Meine Miriam bereitet jedoch selbst an schlechten Tagen besseres Essen zu. Jedenfalls ist das genau der richtige Platz, wo sich ein Zimmermädchen aus einem hervorragenden Hotel um eine Stelle bewerben könnte, um sich zu verbessern. Man sucht dort Personal, und ich kann ein Bewerbungsformular herunterladen. Möchten Sie sich um eine bessere Stelle bewerben?«
    »Klar möchte ich.« Kris grinste. »Wissen Sie, dieses Prinzessinnenzeug ist nicht annähernd das, was immer behauptet wird.«
    »Wir alle müssten Ihre Probleme haben«, sagte Abu trocken. Wenigstens war er ehrlich. Kris konnte die Menschen, die ihr das tatsächlich ins Gesicht gesagt hätten, an einer Hand abzählen.
    »Möge Allah gewähren, dass wir alle bald weniger Probleme haben«, sagte Kris.
    »Kein schlechtes Gebet für eine Ungläubige. Legen Sie sich bitte wieder wie eine ehrbare Frau das Kopftuch an.« Kris tat es, aber offenbar nicht ehrbar genug, denn Abu korrigierte den Sitz ihres Kopftuchs, ehe er zu der langen Fahrt startete.
    Die Wolken legten den Enthusiasmus an den Tag, sich weder zu verziehen noch Regen vergießen zu wollen, sodass sich der Tag weder blau noch nass dahinschleppte; nichts weiter als eine graue Last. Der Fahrer blieb still, und Kris akzeptierte das. Nelly beschäftigte sich weiterhin mit ihren Analysen; ein sachtes Summen im Hintergrund von Kris’ Gedanken, während der Computer Smart-Moleküle verschob. Kris studierte den Stadtplan, knabberte an den Problemen, die sich ihr stellen mochten, und gelangte zu dem Schluss, dass das Spionieren ein bisschenkomplizierter war, als es Spielfilme zu erkennen gaben. Sich über ein solches Problem den Kopf zu zerbrechen, war weder aufregend noch sexy. Warum sollte irgendjemand Geld auf ein Ticket verschwenden, um wirklich umgebracht, ertränkt oder ins Gefängnis gesteckt zu werden? Keine Frage: Aufregung war etwas Schlimmes, das besser jemand anderem passierte, so weit von der eigenen dünnen und empfindlichen Haut entfernt wie nur möglich.
    »Vielleicht sollte ich bei Crossenshild um Ausbildung nachsuchen«, murmelte Kris und dachte dabei an das Stellenangebot von Wardhavens Spionagechef.
    »Haben Sie etwas gesagt?«
    »Habe mir nur eine Notiz im Kopf gemacht«, sagte Kris. »Ignorieren Sie mich.«
    »Da Sie einen solch tollen Computer tragen, hätte ich gedacht, dass Sie Ihre, wie nennen Sie sie, Nilli, anweisen könnten, Sie an alles zu erinnern?«
    »Ich bin Nelly!«, blaffte der Computer. »Nell, Nell, Nell.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, falls ich deine elektrischen Gefühle verletzt habe«, sagte der Taxifahrer.
    »Sie ist seit dem letzten Upgrade ein wenig reizbar«, flüsterte Kris.
    »Ich arbeite hart. Stört mich nicht.«
    »Nun, Nelly«, wandte Kris ein, »du könntest die Ablenkungen reduzieren, indem du einfach nicht zuhörst, wenn wir bloß Sterblichen miteinander reden.«
    »Damit wäre jedoch meine Situationswahrnehmung ausgeschaltet.«
    »Was ist los? Traust du mir nicht zu, für unsere Sicherheit zu sorgen?«
    »Nein«, stellte Nelly fest.
    Der Taxifahrer zog eine Braue hoch, während sein Lächeln breiter wurde.
    »Jetzt erkennen Sie, warum ich Nelly nicht mit Kleinigkeiten behellige.«
    »Mir scheint, dass Sie vielleicht bald einen unintelligenten Computer benötigen, um über Ihre Tagesplanung auf dem Laufenden zu bleiben.«
    »Verraten Sie das nicht Nelly.« Kris grinste, aber sie wusste, dass ihr Computer es natürlich gehört hatte, und angesichts ihres seltsamen Verhaltens konnte Kris sich nur fragen, wie sie die Worte wohl aufgenommen

Weitere Kostenlose Bücher