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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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die zu etwas führte, das sich nach einer Küche anhörte. Mehrfach wanderten Blicke in Kris’ Richtung. Sie bemühte sich, einen sittsamen Eindruck zu machen oder was immer von einer jungen Frau in einer solchen Kultur erwartet wurde, die sich anscheinend nicht schlüssig war, was sie mit ihren Frauen anfangen sollte   – ob sie Dinge organisieren oder einfach nur existieren sollten. Wenn Kris darüber nachdachte, klang das gar nicht so verschieden von Wardhaven   … oder zuzeiten von der Navy.
    Eine junge Frau brachte eine Kanne heißes Wasser und eine Schale mit grünem Tee zu Kris an den Tisch. »Hätten Sie lieber Kaffee?«
    »Ich weiß nicht, was Abu lieber hätte.«
    »Oh, Abu schließt sich Ihnen an. Ich bringe Kaffee.« Und eine dampfende kleine Tasse mit der dicken braunen Flüssigkeit traf alsbald ein.
    Einen Augenblick später kehrte Abu zurück, begleitet von Sorir und einem Mann, der Kris als Abdul vorgestellt wurde. »Sie haben ins sprichwörtliche Wespennest gestochen«, erklärte Sorir Kris.
    Kris musterte Abu, aber der Taxifahrer schien es zufrieden, dass die Frauen das Gespräch führten. »Was denken Sie, das ich gemacht habe?«, fragte Kris, die nichts preisgeben, aber auch nicht ausweichend klingen wollte.
    »Da kann ich keine Vermutung riskieren, aber heute Morgen löste etwas in einer Fabrik auf der anderen Seite der Stadt Alarm aus, und derzeit laufen die Sicherheitsleute wie kopflose Hühner herum, suchen nach einer Art Eindringling und wollen möglichst nicht in die gleiche Art Schwierigkeiten geraten, wie man sie in den Fabriken überall in der Stadt hat.«
    »Ich vermute, ein Sohn der Schwester Ihres Onkels arbeitet im Sicherheitsdienst«, sagte Kris trocken.
    »Tatsächlich stellt uns niemand für Sicherheitsaufgaben ein«, erklärte Abu. »Wir reden komisch und legen zu oft am Tag eine Pause fürs Gebet ein.«
    »Woher wissen Sie dann   …«
    »Wir sind nicht die Einzigen, die komisch reden und alten Traditionen folgen«, sagte Abdul. »Alle Gruppen, die es so halten, werden zur Minderheit. Ist das nicht überall so? Minderheiten leiden mal auf die eine, mal auf die andere Art, aber wir weichen alle von der Mehrheit ab, und das bereitet uns Probleme, wenn die Lage unübersichtlich wird für die große Schafherde und die Hunde, die ihr zeigen sollen, wohin es geht.« Kris reagierte darauf mit verwirrter Miene. Sie war einem Verständnis kein bisschen näher gekommen als zu dem Zeitpunkt, an dem Abdul losgelegt hatte.
    »Mehrere unserer jüdischen Freunde haben Söhne, die für Sicherheitsdienste arbeiten«, erklärte Sorir trocken.
    »Jüdisch?«, fragte Kris. Sie glaubte nicht, dass man auf Wardhaven Minderheiten fand   – zumindest hatte sie es bis heute nicht gedacht. Immerhin wusste sie, dass Dad sorgsam darauf achten musste, seine jüdischen und islamischen Förderer zu eigenen Spendenveranstaltungen einzuladen.
    »Der Tempelberg liegt weit entfernt von jenen unter uns, die ihn für heilig erachten«, sagte Abdul. »Und wir leben in enger Nachbarschaft zu jenen, deren einziger Gott ihr Bauch ist. Hier teilen wir miteinander, was möglich ist, Jude und Araber, und Informationen sind überall wichtig.«
    »Und nach den Informationen, die uns vorliegen«, unterbrach ihn Sorir, »sind die Sicherheitsleute nervöser als ein Hütehund, der Katzen bewacht. Oh, ihr Männer, ihr braucht den ganzen Tag, um nichts zu sagen! Es wäre höchst unklug, wenn Abu zu Khans Ausgabestelle für armselige Speisen zurückkehrte.«
    »Ich muss dorthin zurück«, stellte Kris fest.
    »Uns ist klar, dass das für Sie von größter Bedeutung ist«, erklärte Abdul. »Wir sind schon dabei, das zu arrangieren. Da Sie im Augenblick jedoch nichts unternehmen können, warum dann nicht ein Mahl mit uns teilen?«
    Das Mahl erwies sich als Abfolge von Speisen, die zahlreiche der tausend Möglichkeiten demonstrierten, Reis, Käse, Gerste, Hammel und Ziege zuzubereiten. Sorir gab jeder Speise einen Namen, erläuterte, worum es sich dabei handelte und wie es zubereitet wurde, und lachte, als Kris nicht ganz im Scherz fragte, ob anschließend eine Prüfung abzulegen wäre. Worüber sich Kris keine Gedanken zu machen brauchte: Wie man so tat, als ob es schmeckte. Das Essen war fantastisch. Die Portionen waren klein, und sie teilte jede mit Abu und Sorir. Es bestand keine Gefahr, zu viel zu essen und anschließend einzuschlafen.
    Sorir und Abu gaben die ganze Zeit einen laufenden Kommentar zum Besten, sowohl über

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