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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Schmuck die Nanospione anzufertigen, nur damit Kris dann die gesuchten Informationen erhielt, indem sie sich einfach an einem Imbisswagen herumtrieb und einen Burrito aß.
    Wir erfahren Genaueres, wenn die Naniten zurückkehren, sagte Nelly mit einem leisen Unterton, als wollte sie sich verteidigen.
    Das werden wir, stimmte ihr Kris zu.
    Was die Bilder der Naniten aber nicht zeigen würden, das war die Verwirrung in den Köpfen der Menschen. War Hamilton der Feind oder war es Wardhaven oder Greenfeld? Eine Menge widerstreitender Ansichten. Alle Fakten wurden in einem fort ins Gegenteil verkehrt. Ohne Kommunikationskanäle zu anderen Planeten und bei all dem, was auf ihrer eigenen Welt geschah, blieben die Menschen im Dunkeln und schlugen in alle Richtungen aus. Kris wünschte sich, sie hätte mehr über Turantic gewusst, mehr von diesen Menschen erfahren, ehe die Hölle an ihnen zu nagen begann und sie verrückt machte.
    Während Kris unter dem grauen Himmel einherwanderte, meldeten sich die Naniten zurück. Die ersten fünf sind wieder da. Sie melden, dass es zu keiner Begegnung mit gegnerischen Nanowachen gekommen ist, berichtete Nelly.
    Was haben sie gefunden?
    Ich bin dabei, die Daten zuzuordnen.
    Kris zog eine Brille aus der Tasche. Nelly legte die Schaubilder auf die Brillengläser. Es sah danach aus, als würden hier Dreizehn-Millimeter-Laser zur Raketenabwehr hergestellt. Praktisch, wenn man kleine Bodeneinheiten verteidigen wollte, aber nicht das, wonach sie suchte. Weitere Naniten kehrten zurück und identifizierten eine Montagestrecke voller Vier-Zoll-Geschütze; die typischen Sekundärbatterien von Kreuzern oder Hauptlaser für kleine Zerstörer.
    Ein fremder Nanit summt um uns herum, gab Nelly bekannt.
    Übernimm ihn oder schieß ihn ab.
    Genau das mache ich ja.
    Kris blieb stehen, wandte der Fabrik den Rücken zu und musterte ein Gebäude, das auf Wochenbasis Atelierwohnungen anbot. Im Augenwinkel sah sie Abus Taxi. Er hielt an einem Stoppschild, bog nach rechts ab und entfernte sich von Kris. Sie versuchte, eine Melodie zu summen, stellte aber fest, dass ihr Mund zu trocken war, um mehr zu erreichen, als nur Luft hindurchzublasen. Ein Prasseln verriet ihr, dass Nelly auf die Zerstörung des Gegners zurückgegriffen hatte. Ihr Computer meldete: Ich musste diesen Naniten abschießen. Er fing an zu senden.
    Kris schlenderte zu der Straße hinüber, auf der sie Abu zuletzt gesehen hatte. Zwei Minuten später hielt er neben ihr. Sie stieg ein. »Fahren Sie so schnell, wie es erlaubt ist, und wechseln Sie aufs Geratewohl immer wieder mal die Fahrtrichtung.«
    »Haben Sie Schwierigkeiten?«, fragte er, während er der Aufforderung Folge leistete.
    »Ich denke, nein. Aber warum es den Bösen zu leicht machen?«
    »Legen Sie das Kopftuch an. Ich kenne einige sehr zufällige Straßen.«
    Weniger als drei Minuten später waren sie auf einer Folge von Straßen unterwegs, die unter Leitung eines ausgesprochen betrunkenen Straßenbauingenieurs angelegt schienen. Kris überließ es dem Fahrer, sich im Verkehr zu orientieren, während sie eine Bestandsaufnahme dessen vornahm, was sie erreicht hatte und was sie noch erreichen wollte. Handfeuerwaffen für eine Armee oder Sekundärlaser für Schiffe waren interessant, aber was sie wollte, das waren Beweise für die Hauptbatterien einer Flotte. Eine Armee konnte defensiven oder offensiven Zwecken dienen. Eine Raumflotte, zumindest eine große, war alles andere als defensiver Natur. Und um Schiffe zu bewaffnen, brauchte man sehr große Laser und Kondensatoren. Das wiederum erforderte sehr große Fabriken. Kris rief Nellys Liste auf und suchte nach der größten.
    Da war sie, so weit entfernt auf der anderen Seite der Stadt wie nur möglich. Ich hatte diese als letzten Posten vorgesehen, erklärte Nelly, unmittelbar bevor wir nach Hause zurückkehren.
    Das klang gestern Abend noch gut, aber falls Nanowachen auf den kleinen Laden von eben aufgepasst haben, dann habe ich so eine Ahnung, dass wir lieber das interessanteste Ziel als Erstes in Angriff nehmen. Wir erhalten vielleicht später keine Gelegenheit mehr dazu.
    Ahnung, sagte Nelly. Interessantes Konzept. Deine Route entzieht sich jedoch jeder Musteranalyse. Sie stellt außerdem nicht den kürzesten Weg zwischen den Zielen dar. Das ist nicht ökonomisch.
    Es überrascht jedoch womöglich die Gegenseite und hält uns am Leben.
    Allmählich verstehe ich den Begriff der »Überraschung«.
    Kris teilte Abu das nächste Ziel

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