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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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versicherte ihm Kris.
    »Wenn Allah will«, sagte er und fuhr weiter.
    Kris blickte ihm nach und sah sich dann um. Arbeitergegend. Das Problem war nur, dass sie nicht arbeitete. Vielleicht hatte sie ihr Vorhaben weniger gut durchdacht, als sie zunächst geglaubt hatte. Ihr Magen knurrte; sie hatte nicht gefrühstückt. Damit stand fest, was als Nächstes zu tun war. Der Bommel auf ihrem Barett sendete ein Leitsignal für die Naniten, also musste sie im Freien bleiben. Damit stand fest, wo sie essen musste.
    Ein Imbisswagen, der behauptete, »Mama’s Place« zu sein, stand auf einem schmutzigen Parkplatz einen halben Block weiter vor sich hin und verkaufte Frühstück an Menschen, die von der Arbeit kamen. Kris stellte sich an.
    Männer und Frauen gähnten unterdrückt und rieben sich die müden Augen, während sie warteten. Manche hatten noch genug Energie, um zu nörgeln. »Ich schwöre bei Gott, dass die sich vordrängeln!« »Nein, Sie halten alle nur auf.« »Nein, die da drängeln sich vor. Ich werde mit dem Gewerkschaftsvertreter reden; so was tut man nicht!« »Ich habe schon mit dem von der Gewerkschaft gesprochen, und diese Leute drängen sich wirklich vor und sie können es auch und Sie sollten lieber nur froh sein, dass Sie einen Job haben.« »Sagen sie das nicht immer?« »Na ja, vielleicht bedeutet dieser Job, dass wir uns nicht den Kopf über die Einberufung zerbrechen müssen, wie ich sie gestern erhalten habe.« »Wieso nicht?« »Sie ziehen nicht die Leute ein, die ihnendie Gewehre für die Armee anfertigen.« »Wer behauptet, dass wir Gewehre herstellen?« »Was denken Sie, was wir da für ein Gehäuse zusammenschrauben? Einen Schneebesen?« »Das ist kein Gewehr.« »Wenn es keine Zielerfassung ist, fresse ich es auf.« »Und wenn Sie weiter das große Wort schwingen, betteln Sie förmlich darum, eingezogen zu werden. Der Knast, in den die Sie stecken, wird nicht sehr bequem sein.«
    Kris erreichte den Spitzenplatz der Warteschlange und bestellte einen Frühstücksburrito mit Reis und Bohnen, ergänzt um Bratkartoffeln. Sie bekam einen Saft als kostenlose Dreingabe, weil sie sich für das Fleisch im Angebot entschied. Als sie nach ihrem Geld griff, dämmerte ihr, dass es vielleicht nicht die gescheiteste Idee des Tages war, mit einer Wardhaven-Banknote zu bezahlen. Sie grub in ihrer Tasche, hielt das Wardhavengeld außer Sicht und entlockte dem alten Mann, bei dem es sich anscheinend um Mama handelte, ein »Sie haben doch wohl das Geld dafür, Süße?« Sie brachte fünf turantische Dollar zum Vorschein und erhielt ein paar Münzen Wechselgeld und ihre Mahlzeit.
    Die meisten Kunden verstreuten sich und gingen nach Hause, aber ein paar hingen noch auf der anderen Seite des Imbisswagens herum, wo ein Behelfstresen angebracht war. Hier konnten die, die kein Zuhause hatten, ihr Essen abstellen, während sie dastanden und es verzehrten. Kris stellte sich abseits. Die Gespräche blieben gedämpft und drehten sich im Allgemeinen um den bevorstehenden Krieg. Die Hälfte schien zu denken, dass Hamilton an allem die Schuld trug, was in den zurückliegenden sechs Monaten oder vielleicht schon immer schlecht gelaufen war. Andere meinten, dass Wardhaven die Wurzel der Probleme darstellte oder zumindest mit Hamilton unter einer Decke steckte.
    »Wenn wir uns mit Wardhaven anlegen, brauchen wir Hilfe.« »Ich habe gehört, Greenfeld könnte es mit diesen hochnäsigenWardhavenern aufnehmen.« »Ja, klar doch, jede Wette, dass Greenfeld bis zum letzten Tropfen turantischen Blutes kämpfen kann.« »Magst du vielleicht diese Snobs von Wardhaven?« »Ich mag Greenfeld nicht. Egal, wie man die Sache sieht   – sie sind eine schlimme Brut.« »Wenn wir sie brauchen, um gegen unsere Feinde zu kämpfen, sind sie unsere Freunde.« »Ich finde, wir brauchen bessere Freunde und weniger Feinde.« »Ich habe gehört, dass gestern Abend Schläger von Hamilton eine Frau verprügelt haben.« »Nein, du verwechselst das mit den Ratten von Wardhaven, die gestern versucht haben, dieses Mädchen von seinem Segelboot zu entführen.« »Ich habe in den Nachrichten gehört, beides wäre passiert.« »Nein, das hast du ganz falsch verstanden.«
    Kris zog sich vom Tresen zurück, ehe eine Schlägerei ausbrach.
    Während sie weiter der Straße folgte, ging sie das Gehörte in Gedanken durch. Waffen   … sie hatte es hier vermutlich mit einer Waffenfabrik zu tun. Sie und Nelly hatten so hart daran gearbeitet, um aus ein bisschen

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