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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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vergessen. Da Opa Ray keine Nachricht geschickt hatte, sandte Kris selbst eine an den neuen Botschafter Wardhavens auf Turantic und erkundigte sich nach Tommys möglichem unfreiwilligem Status. Sie erhielt keine Antwort.
    Am nächsten Tag schickte sie eine weitere Anfrage, wartete einen Tag lang und wiederholte den Vorgang. Schweigen. Das Schiff bereitete sich gerade zum abschließenden Sprung vor, als Kris erneut eine Nachricht auf die Reise schickte   … und sofort Antwort erhielt.
    An: Lieutenant JG Longknife.
    Von: Lieutenant Pasley
    Wir haben Sie schon beim ersten Mal verstanden. Geben Sie jetzt Ruhe und lassen Sie mich arbeiten.
    »Lieutenant Pasley?«, brummte Kris und drehte und wendete den Namen im Mund. Er klang vertraut.
    »War das nicht die Frau, die Tommy kennengelernt hatte?«, fragte Nelly langsam. »Die Frau, die ihn als vermisst gemeldet hat? Oder vielleicht ist es einfach jemand mit dem gleichen Namen?«
    Kris ertappte sich dabei, wie ihre Gedanken in zwei völlig verschiedene Richtungen schweiften. Seit wann benutzte ein Computer die Frageform, wenn er die Antwort verdammt gut kannte? Lernte Nelly vielleicht Takt?
    »Pasley.« Jack runzelte die Stirn. »Sie war unterwegs nach Itsahfine. Wie kommt sie jetzt dazu, Nachrichten an den Botschafter auf Turantic zu beantworten?«
    Und mit dem vollen Leutnantsrang vor ihrem Namen zu zeichnen, dachte Kris. Sie entwickelte gerade Gefallen an der Art und Weise, wie eine Prinzessin alle anderen an Rang übertraf. Musste sie sich daran gewöhnen, mit jemandem zusammenzuarbeiten, dessen Navy-Rang höher war als ihrer   … wieder einmal?

6
    K ris betrachtete die Raumstation High Turantic durch die Sichtluke im Speisesaal, während sich der Liner der Anlegestelle näherte. Nach der äußeren Erscheinung des langgestreckten Zylinders zu urteilen, waren drei Viertel davon brandneu. Smart Metal, antwortete Nelly auf Kris’ Frage. Definitiv eilige Arbeit.
    Weiter unten überwachte Abby die vier Purser, die aufgetaucht waren, um Kris’ Gepäckkonvoi neu zu packen. Kris hätte sie beinahe weggeschickt, doch Abby mischte sich rasch ein und sorgte dafür, dass die Purser mit ihrer Arbeit begannen. Anscheinend durfte sich eine Prinzessin mit nichts weniger zufrieden geben. Kris fragte sich, um welche Artikel das Gepäck möglicherweise ergänzt wurde. Jack hatte irgendetwas davon gebrummt, die Sachen gründlich zu prüfen, sobald sie im Hotel waren. Kris war hier nicht die Einzige mit Paranoia.
    In den wenigen Minuten zwischen dem Anlegen und der Öffnung der Gangway tauchte der Kapitän neben Kris auf und führte sie persönlich die kurze Strecke vom Speisesaal der ersten Klasse zum Ausstieg. »Ich hoffe, wir sehen uns wieder, sobald ich Ihnen mehr vom Weltraum zeigen kann«, sagte er, beugte sich vor und gab ihr einen Handkuss.
    »Ist der Kapitän in den zurückliegenden Tagen vielleicht aalglatt geworden?«, fragte Jack, während er Kris in den Fahrstuhl der Gangway folgte.
    »Glatt, ja«, pflichtete ihm Kris bei. »Aalglatt? Nein. Vielleicht ist das ja so eine Mädchensache, aber ich könnte mich daran gewöhnen.«
    »Ja, Eure Prinzessinnenschaft«, sagte Jack gedehnt.
    Abby wartete mit Kris’ Gepäck auf sie, als der Fahrstuhl sie in die Zollstelle entließ. Es gab hier keine Schlange, und der Agent schien an nichts weiter interessiert, als sie hindurchzuwinken. Abby brachte einen Erdpass zum Vorschein, was ihr ein Stirnrunzeln und einen Stempel eintrug. Gleich hinter der Zollschranke erwartete sie ein ansatzweise bekanntes Gesicht im Navyblau Wardhavens und mit den beiden breiten Streifen eines Lieutenants.
    »Guten Tag, ich bin Lieutenant Pasley. Der Botschafter bedauert, dass er nicht selbst kommen konnte. Ich stehe Ihnen zur Verfügung. Ich habe im Stations-Hilton Zimmer für Sie reserviert.« Kris konnte nicht umhin, die schiere Wortfülle zu bewundern, die diese Frau mit einem Atemzug herausbekam.
    »Ich hatte geplant, mich sofort auf den Planeten zu begeben.«
    »Ja, Prinzessin«, fuhr Lieutenant Pasley ohne irgendeine nachdenkliche Unterbrechung fort. »Sie werden feststellen, dass das Hilton allen Ihren Erwartungen gerecht wird.«
    »Und die Angelegenheit Tommy Liens?«
    »Ich kann Ihnen alles berichten, was wir wissen, sobald Sie es sich in Ihren Räumen im Hilton bequem gemacht haben.«
    Kris wurde es leid, dass dieses Hotel Penny Pasleys Standardantwort auf jede Frage war. »Und falls ich nicht den Wunsch habe, dort, wo Sie mich unterbringen

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