Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
Vom Netzwerk:
wollen wir später streiten«, sagte Dexter ungeduldig. »Erst müssen wir uns unter der Sperrwand durchgraben …«
    »Dort draußen liegt eine Atombombe«, warnte Lynn.
    Er sah sie scharf an. »Um so mehr Grund, rasch aufzubrechen. Übrigens glaube ich es nicht. So wahnsinnig würde Kyle nicht sein.«
    »Wenn der Führer der Saturnbewohner sagt, daß dort eine Bombe liegt, dann können Sie sicher sein, daß es wahr ist!« bemerkte Jollie heftig.
    »Unsinn!« versetzte Dexter kurz.
    »Ich versichere Ihnen, diese Geschöpfe wissen, was sie sagen, und sie lügen nicht …«
    Auf Dexter machte das keinen Eindruck. »Sie verschwenden meine Zeit. Kommt jetzt, ihr beide. Wir müssen hier ‘raus und uns mit Kyle in Verbindung setzen, ehe das verfluchte Ding losgeht …«
    »Und diese drei?« Lynn deutete auf die drei Saturnroboter, die zerbrochen und regungslos am Boden lagen. Sie hätten wie Tote aussehen können, wenn sie lebend gewesen wären; ihre Gesichter zeigten die strengen Linien der Todesstarre.
    »Na und? Schrott! Was geht uns das an?« Dexter vermochte keine Teilnahme aufzubringen.
    Jollie wiegte tadelnd den Kopf hin und her und hob einen langen, skeletthaften Zeigefinger. »Es wäre töricht, von hier wegzugehen. Diese Saturnbewohner besitzen eine technische Vollkommenheit, die über, menschliches Fassungsvermögen hinausgeht. Wenn jemand mit einer Atombombe fertigwerden kann, sind sie es. Sie werden sicher irgendein Mittel bei der Hand haben.«
    »Ich traue ihnen nun einmal nicht«, unterbrach Dexter und sah Lynn fest an. »Komm jetzt, Lynn! Worauf wartest du?«
    Sie erwiderte seinen Blick ernst. »Ich glaube, Dr. Jollie hat recht. Du bist ein Narr, Jon. Aber ich komme mit dir, weil du so töricht bist, daß du für dich allein nicht durchkommen würdest.« Dann fügte sie nach kurzem Überlegen hinzu: »Vielleicht wäre es ein guter Gedanke, Kyle davon zu überzeugen, wie sehr er sich täuscht … falls wir überhaupt durch die Sperrwand hindurchkommen.«
    »Sie sind beide wahnsinnig«, sagte Jollie bitter. »Machen Sie, daß Sie wegkommen, gehen Sie nur, ehe ich die Geduld verliere …«
    Lynn wandte sich zu ihm um und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. »Sie dürfen es nicht zu schwer nehmen, Professor«, sagte sie. »Es gibt viele Standpunkte, und nicht alle sind völlig falsch.«
    Er schob unmutig ihre Hand weg. »Gehen Sie nur! Erst der Sexus, dann die Wissenschaft. Ich verstehe, verstehe durchaus. Macht, daß ihr wegkommt, sage ich!«
    Dexter faßte ihren Arm und zog sie zur Tür. »Laß ihn hier, Lynn. Er ist alt genug und muß wissen, was er tut. Wir haben jetzt noch viel zu tun.«
    Sie streckte hilflos die Arme aus. »Ich kann nicht gegen zwei Männer streiten, sie sind beide einäugige, vorurteilsvolle Besserwisser. Ich weiß, wer recht und wer unrecht hat, aber ich weiß auch, was wir tun müßten.« Sie hielt einen Augenblick inne, und Dexter trat über die Schwelle hinaus. Dann sagte sie ruhig: »Wir müssen diese Bombe aufhalten.«
    Sie wartete, bis Dexter draußen war, dann ging auch sie gebückt hinaus. Sie warf noch einen letzten Blick auf Dr. Jollie, dessen empörte Miene ihr sagte, daß er sich durch ihresgleichen nicht beeinflussen lassen werde, er hatte wichtigere Dinge zu tun. Und dann wurde sie von Dexters kräftigen Armen auf den Erdboden hinuntergehoben.
    Die Morgendämmerung breitete sich fast wie um Entschuldigung bittend über den Himmel aus. Sie konnte sehen, daß Dexters Gesicht im Halbdunkel zu einer grauen ausdruckslosen Maske wurde. Sie wandten sich von dem Schiff ab und eilten auf den Rand der Arena zu, und in diesem Augenblick erlebte Dexter eine der tiefsten Bestürzungen seines Lebens.
    Das Stadion war nicht mehr vorhanden. Es war vollständig verschwunden, nein, nicht ganz vollständig, denn die Sitzreihen waren in gespenstischen Umrissen noch sichtbar, wie in einer Widerspiegelung an einem beschlagenen Fenster. An ihrer Stelle ragten erstaunliche Bauten von unirdischen Formen in unfaßbaren Mustern von einer glatten, einfarbigen Fläche empor. Selbst in dem matten Zwielicht sah er Farben in verschwenderischer Fülle. Es hätte ein Bild aus einem phantastischen orientalischen Märchen sein können.
    »Was zum Teufel …«, rief er und hielt mit einem Ruck inne.
    »Ich habe es dir gesagt, aber du wolltest mir nicht glauben«, sagte Lynn eindringlich. »Dies hast du vorhin auf dem Bildschirm gesehen. Wir befinden uns in einer anderen Dimension.«
    Dexter sah sie

Weitere Kostenlose Bücher