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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Kontakt aufnähmen kennen, ohne erwischt zu wärden – zumindest so lange nicht, bis dar Boss glaubt, er hätte Sie unter pseudo-hypnotischer Kontrolle. Und värsuchen Sie keine häldenhaften Rättungen, hechstens als allerlätzten Auswäg. Iberlassen Sie so ätwas am basten uns. Värstanden? Gutt. Alles Gute. Bis dann!«
    Da Graham noch eine Stunde Zeit hatte, bot er Varnipaz an, ihn zum Flugkartenbüro zu begleiten, wo der Krishnaner einen Flug nach Rio de Janeiro buchen wollte. Unterwegs fragte er ihn: »Was ist das für ein Jura-Kurs, den Sie da belegt haben?«
    »Oh, Prinz Ferrian hat ziemlich fortschrittliche Ansichten bezüglich des Rechtswesens, und ich habe von ihm den Auftrag erhalten, mich mit dem Internationalen Grundrechtskodex und seinen Ursprüngen vertraut zu machen – dem englischen Gewohnheitsrecht, dem Code Napoleon, der Japanischen Verfassung von 1998 und so weiter. Kennen Sie die Bedingungen, unter denen Thoth in den Interplanetarischen Rat aufgenommen wurde?«
    »Nein«, sagte Graham.
    »Da ihr Rechtssystem den Minimalanforderungen des IR nicht genügte, obwohl sie in sonstiger Hinsicht ein hochzivilisiertes Volk waren, mussten sie sich verpflichten, in ihrer Rechtssprechung die Präjudizien des Internationalen Grundrechtskodex zu befolgen, natürlich unter Berücksichtigung gewisser Besonderheiten, wie zum Beispiel der Tatsache, dass sie bisexuell sind. Nun meint Ferrian, dass wir eines Tages vielleicht auch auf Krishna eine gesamtplanetarische Regierung bekommen und uns um die Aufnahme in den IR bemühen. Jedenfalls möchte er, wenn es soweit ist, in seinem Land das fortschrittlichste Rechtswesen haben, um die Kontrolle über die Situation innezuhaben. Ich frage mich bloß, wie er es anstellen will, die demokratische japanische Verfassung mit seiner – Sie würden wohl sagen wohlwollenden Tyrannen – in Einklang zu bringen.«
    »Was beeindruckt Sie eigentlich am meisten an unserem irdischen Recht?« fragte Graham.
    Varnipaz überlegte einen Moment lang. »Ich glaube, die Sorgfalt, mit der eure Verfassungen die Rechte des Individuums gegen Übergriffe seitens des Staats schützen. Warum ist das so?«
    »Wir haben unsere Erfahrungen mit der anderen Art von Staat – dem Staat mit unbegrenzter Macht über das Individuum – gemacht, und diese Erfahrungen waren alles andere als gut.«
    »Was geschieht, wenn eine Notsituation entsteht, die – sagen wir – eine Ausweitung der staatlichen Macht dringend erforderlich zu machen scheint?«
    »Dann ändert man die Verfassung. Aber das ist ziemlich kompliziert.«
    »Wieso?«
    »Weil die geriatrische Wissenschaft unsere Lebenserwartung mehr als verdoppelt hat, so dass unser Durchschnittsalter viel höher ist als vor ein paar Jahrhunderten.«
    »Und das macht Sie konservativ?«
    »Genau. Was ist Ihnen sonst noch aufgefallen?«
    »Mir ist aufgefallen, wie begrenzt die Macht der Weltföderation ist. So sollte man eigentlich meinen, dass eine Weltregierung zum Beispiel die Wanderungsbewegungen zwischen den einzelnen Kontinenten reguliert und kontrolliert; doch mitnichten: Dieses Recht ist den einzelnen Nationen vorbehalten.«
    »Dafür gibt es Gründe. Einige Nationen – Brasilien, die Vereinigten Staaten, Australien – hatten die Befürchtung, von Einwanderern aus bevölkerungsreichen Entwicklungsländern überschwemmt zu werden. So waren die anderen Länder gezwungen, dieser Regelung zuzustimmen, um überhaupt eine Föderation zustande zu bringen.«
    »Und soweit ich unterrichtet bin, brauchtet ihr auf der Erde eine Föderation, um zu verhindern, dass ihr euren eigenen Planeten in die Luft jagtet.«
    »So ist es. Außerdem gab es zu jener Zeit infolge des Dritten Weltkriegs eine weltweite Reaktion gegen jede Art von Machtzentralisation in den Händen einer Regierung.«
    »Ich verstehe. Aber Gesetze – alles Papierkram! Was nützt einem ein Haufen staubiger Gesetzbücher, wenn die Verlobte in Gefahr schwebt? Ha! Könnte ich mir diese Churchill-Brüder doch nur auf Krishna vornehmen!« Varnipaz machte ein paar Fechtbewegungen mit einem imaginären Degen.
    Gordon Graham verabschiedete sich von Varnipaz und schlenderte zur nächsten U-Bahnstation. Auch wenn sich der Krishnaner sehr höflich für sein nachmittägliches Eindringen bei ihm entschuldigt hatte, so ganz traute er ihm noch immer nicht. Vielleicht war ihm der Bursche eine Spur zu ritterlich. Und war Sklar wirklich so clever, oder hatte er sich bloß blenden lassen? Die Erdenmenschen rühmten

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