Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
Aktivposten, den du in die Ehe einbringst … außer dem Haus natürlich, aber das wollte ich dir nicht wegnehmen“, erklärte er etwas unbeholfen. „Ein Zeichen, dass du diese Ehe ebenso willst wie ich, du verstehst?“
„Aber es ist das einzige Erinnerungsstück, das meine Mutter mir hinterlassen hat!“, protestierte Effie mit bebender Stimme.
„Dir bleibt noch das Haus“, erinnerte Zakari sie mit einer Spur Ungeduld in der Stimme.
Effie senkte ergeben den Kopf. Er hatte recht, sie benahm sich wirklich albern. Zakari liebte sie und wollte nur ihr Bestes. Er würde sie in Zukunft für alles entschädigen, was sie bisher vermisst hatte und worauf sie verzichten musste.
„Du hast selbst gesagt, die Kette sei wertlos. Es ist auch mehr ein symbolischer Akt, der …“
„Schon gut. Entschuldige, dass ich mich so angestellt habe.“ Im Nachhinein verstand sie ihre Anstellerei gar nicht mehr. Zakari selbst legte doch gar keinen Wert auf das Schmuckstück. Er überließ ihr sogar ihr altes Zuhause, an dem sie hing und das sie nicht einmal mehr brauchte, da ihr zukünftiger Mann und sie sich liebten und sich ganz sicher niemals scheiden ließen.
„Wo soll ich unterschreiben?“
„Jetzt noch nicht“, hielt er sie plötzlich zurück.
Hinter ihr öffnete sich die Tür, und herein traten Aarif und Kalila. Aarif trug die gleiche Militäruniform wie sein Bruder, und seine Frau sah in ihrem fliederfarbenem Chiffonkleid einfach nur bezaubernd aus, wie Effie mit einer Spur Neid feststellte. Sie war ziemlich blass und schaute besorgt drein, doch als sie Effies Blick begegnete, entspannte sich ihr herzförmiges Gesicht in einem freundlichen Lächeln.
„Erheben Sie sich bitte“, ordnete ein wichtig aussehender Mann an. Sobald das Brautpaar Seite an Seite stand, Zakaris Hand federleicht unter Effies Ellenbogen, begann er einen arabischen Text zu verlesen.
„Er wird dich gleich drei Mal fragen, ob du mich heiraten willst“, raunte Zakari seiner Braut zu. „Erst nach dem dritten Mal sagst du Ja …“
„Ja …“, hauchte sie, als es schließlich so weit war.
„Na’am“ , sagte Zakari mit klarer Stimme, als er an der Reihe war. „Ja.“
Erst jetzt wurde Effie ein Stift in die Hand gedrückt, und folgsam unterzeichnete sie die endlos scheinende Reihe von Papieren, die man ihr vorlegte. Danach tat Zakari dasselbe. Dann standen sie eine gefühlte Ewigkeit steif und stumm nebeneinander, bis das königliche Siegel jedem einzelnen Dokument aufgedrückt wurde.
„Und was passiert jetzt?“, wisperte Effie nervös.
„Jetzt …?“, echote Zakari mit erhobenen Brauen.
„Na, die private Zeremonie …“
„Das war sie“, gab er knapp zurück, und Effies Herz stand für eine Sekunde still. „Nun sind wir beide offiziell ein Ehepaar.“
Seine Berater hegten die ärgsten Befürchtungen. Und Zakari wusste das sehr wohl.
Er fühlte in der Tasche die Kette seiner Stiefmutter, die sie ihm überlassen hatte, damit er sie seiner Braut am Hochzeitstag übergeben konnte.
Jetzt wäre der richtige Moment, Effie den Stefani-Diamanten vom Hals zu nehmen und durch Königin Anyas Geschmeide zu ersetzen … wenn ihn nicht die Erinnerung an ihren Rat zurückgehalten hätte.
Liebe diese Frau so aufrichtig und von Herzen, wie dein Vater mich geliebt hat, als er sie mir schenkte …
Er glaubte fast, ihre warme Stimme und die sentimentalen Worte zu hören.
Wenn alles verloren oder vergangen ist, bleibt dir als Einziges die Liebe, Zakari. Sie ist das kostbarste Gut, das es mit allen Mitteln zu schützen gilt. Egal, ob du in einem Zelt oder Palast wohnst, wenn nachts die Lichter ausgehen, ist sie es, die dich tröstet und trägt …
Dumpf starrte er auf Effies gesenkten Kopf. Ihre Tränen, die sie nur mühsam zurückhielt, waren ihm nicht verborgen geblieben, ebenso wenig ihre aufsteigende Panik und Verwirrung.
Er konnte es nicht tun. Es wäre zu grausam, ihr in diesem Moment zu gestehen, warum sie wirklich hier war.
„Warte draußen auf mich“, bat er überraschend sanft und gab ihr einen förmlichen Kuss auf die bleiche Wange. Dann wartete er, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, ehe er sich seinen Beratern zuwandte. „Ich werde die Kette heute Abend an mich nehmen.“
„Aber Eure Hoheit!“, protestierte Hassan. „Sie haben so lange darauf gewartet, den Stefani-Diamanten endlich in die Finger zu bekommen, dass es …“
„Dass es ganz sicher nicht auf ein paar weitere Stunden ankommt“, vollendete
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