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Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Titel: Krönung der Liebe - Krönung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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Mädchen versuchten sogar ein Kichern zu unterdrücken, als sie ihr beim Ankleiden halfen.
    Als sie endlich fertig waren, starrte Effie ihr Spiegelbild an und hätte am liebsten geweint. Alles wirkte irgendwie falsch und aufgesetzt. Das Haar hatte man ihr streng aus dem Gesicht gekämmt und auf dem Hinterkopf festgesteckt, das Make-up war viel zu aufdringlich und das weiße, mit Juwelen verzierte Brokatkleid viel zu steif und voluminös, um ihrer fraulichen Figur zu schmeicheln.
    Sie war tatsächlich die typische errötende Braut … aber leider aus den falschen Gründen.
    Ohne weitere Verzögerung wurde sie durch die langen Gänge des Palastes in Zakaris riesiges Arbeitszimmer geführt. Der Boden war mit schweren dunklen Teppichen ausgelegt, und Herzstück des Raumes war ein massiver, antiker Holztisch, mit kunstvollen Schnitzereien verziert, um den eine Anzahl ernst dreinschauender Männer saßen, die sich bei ihrem Eintritt erhoben. Die raumhohen Glastüren zum Garten standen offen, sodass ein betäubender Blütenduft hereinströmte.
    Als Effies Blick auf ihren Bräutigam fiel, setzte ihr Herz einen Schlag aus.
    Scheich König Zakari Al’Farisi von Calista trug eine olivenfarbene Uniform, geschmückt mit schimmernden Orden und Medaillen, die langen muskulösen Beine steckten in schwarzen Lederstiefeln, an der Seite hing ein silbernes Schwert. Um den Kopf trug er nach alter Tradition einen schwarz-weißen Turban.
    Er wirkte ungeheuer imposant, atemberaubend attraktiv … und er liebt mich, erinnerte Effie sich selbst, und umfasste wie beschwörend den Stein an der Kette ihrer Mutter. Könnte sie doch in diesem Moment hier sein und ihr den Beistand leisten, den sie so dringend benötigte!
    Wenn wenigstens Zakari sie in den Arm nehmen und ihr zuwispern würde, dass alles in Ordnung sei und ihre Angst damit völlig überflüssig. Doch alles, was sie von ihm erhielt, war ein höfliches Nicken.
    „Es gibt da noch einige Formalitäten …“, erklärte er steif und bedeutete ihr, sich zu setzen. Nachdem sie brav gehorchte, taten es die Männer ihr nach. Zakari breitete einige Papiere vor ihr auf dem Tisch aus. „Eingedenk meiner besonderen Stellung wirst du sicher verstehen, dass es auch angesichts einer … stürmischen Romanze wie der unseren, einen Berg von Papierkram gibt, den wir zuvor erledigen müssen.“
    „Natürlich“, murmelte sie tonlos.
    Ihr Aussehen hatte er mit keinem Wort kommentiert, und seine unterkühlte Stimme war nicht dazu angetan, Effies aufsteigende Panik zu bremsen.
    „Normalerweise hätte ich diese Dinge mit deinem Vater besprochen, doch da das nicht möglich ist …“ Er räusperte sich und zwang ein Lächeln auf seine Lippen. „Aber du darfst gewiss sein, dass ich alles verantwortungsvoll in deinem Sinne vorgesehen und festgelegt habe. Jetzt müssen die Papiere nur noch von uns beiden und einem Anwalt unterzeichnet werden.“
    „Und was steht darin?“, fragte Effie für alle überraschend.
    Zakari zögerte nur einen Wimpernschlag, ehe er ihr ein Dokument nach dem anderen aushändigte. „Das wäre dein privates Budget, über das du frei verfügen kannst … dies hier das Budget für deine Garderobe und was du sonst benötigst. Falls du mehr brauchst, ist auch das kein Problem. Dann die muta’akhir … “
    Er sah, wie Effie die Stirn runzelte.
    „Es betrifft die Unterhaltsregelung nach einer möglichen Scheidung.“
    „Darf ich es mir in Ruhe durchlesen?“ Effie hörte das kollektive Durchatmen der umsitzenden Männer, schaute aber nicht von dem Dokument hoch. Offensichtlich hatte sie gerade gegen eine der unzähligen Benimmregeln am Königshof verstoßen, darauf konnte und wollte sie in diesem peinigenden Moment aber keine Rücksicht nehmen.
    Zakari selbst lächelte angestrengt. „Natürlich, nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.“
    Es war eine ganze Menge, was es zu studieren gab. Vielleicht hatten seine Berater ja auch geglaubt, sie könne gar nicht lesen, aber das hatte sie zum Glück von ihrer Mutter gelernt, die Wert darauf legte, ihrer Tochter so viel Bildung wie nur möglich zu vermitteln.
    „Königin Stefania von Calista …“, las Effie und schluckte trocken, während sie ihren Blick weiter über die engen Zeilen wandern ließ. Plötzlich vertiefte sich ihr Stirnrunzeln, und sie schaute Zakari forschend ins dunkle Gesicht. „Du verlangst meine Halskette?“, fragte sie ebenso überrascht wie betroffen. „Warum?“
    „Es ist eine Art Mitgift … der einzige

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