Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
wird dir nichts fehlen“, versprach Zakari in abschließendem Ton und gab sie frei. „Komm, lass uns etwas essen.“ Er nahm Effie bei der Hand und führte sie ins Nebenzimmer, wo ein niedriger Tisch für zwei gedeckt war, um den ähnliche Kissen drapiert waren wie in Zakaris Wüstendomizil. Zufrieden ließ sie sich darauf niedersinken und bestaunte die opulente Auswahl an Früchten und ausgesuchten Köstlichkeiten. Das meiste davon galt als typisches Hochzeitsessen .
Zum Beispiel Mansaf , ein Gericht von Lamm und Reis, das, wie Zakari ihr erklärte, mit drei Fingern der rechten Hand gegessen wurde. Dazu gab es in Argan getauchtes Fladenbrot, das sie bereits an ihrem ersten gemeinsamen Morgen gesessen hatten, und zum Dessert Kanafeh , eine Pastete aus knusprigem Teig, gefüllt mit Quark und Pistazien. Sogar Zakari wirkte zunehmend entspannter, fütterte Effie mit kleinen Halwah -Stückchen, einer traditionellen Süßigkeit. So vorzüglich auch alles schmeckte, musste Effie sich doch zu jedem Bissen zwingen.
Dabei hatte Essen immer zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehört. Besonders nach dem Tod ihrer Mutter. Heute brauchte sie es nicht.
Im Kerzenschein wirkten Zakaris dunkle Züge viel milder, sein Lächeln freundlicher und sein Lachen so animiert, dass Effie beschloss, ihm gegenüber ganz aufrichtig zu sein.
„Ich habe schreckliche Angst, die in mich gesetzten Erwartungen zu enttäuschen“, gestand sie ihm leise. „Ich kenne und verstehe viele Regeln und Gebräuche nicht …“
„Ich werde dir alles beibringen.“
„Es ist nur so furchtbar schnell gegangen.“
„Dafür lassen wir es ab sofort langsamer angehen“, versprach Zakari. „Ohnehin brauchen die anderen erst einmal Zeit, sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen. Das Königshaus von Aristo, die Bevölkerung …“ Er ließ Effie keine Sekunde aus den Augen. „Das Wichtigste ist, dass wir beide verheiratet sind. Daran kann niemand etwas ändern … egal, was passiert.“
„Was sollte denn passieren?“, fragte sie harmlos.
„Nichts!“ Zum ersten Mal erwiderte Effie sein Lächeln nicht.
„Ich wünschte, meine Mutter wäre hier …“ Effie schob ihren Teller mit Kanafeh von sich. „Sie wäre so stolz gewesen.“
„Da bin ich mir ganz sicher.“
„Was ist mit dir?“, wollte Effie wissen. „Vermisst du deinen Vater an einem Tag wie heute nicht auch?“
Zakari zuckte wortlos mit den Achseln.
„Und Königin Anya?“
„Natürlich …“, murmelte er steif und machte sich eine mentale Notiz, Effie morgen darauf hinzuweisen, dass sie ihn so etwas nicht fragen durfte. Schon gar nicht vor anderen Leuten! Ihre blauen Augen funkelten wie kostbare Saphire, der weiche Mund wirkte endlich wieder entspannt, jetzt, da sie beide allein waren.
„Deine anderen Brüder, werden sie bei der offiziellen Hochzeit dabei sein?“
„Natürlich.“
„Aarif macht einen sehr glücklichen Eindruck.“
„Das ist er auch“, bestätigte Zakari zögernd. Himmel, es war seine Hochzeitsnacht! Da sollte es doch sogar einem König erlaubt sein, sich ein wenig zu entspannen und mit seiner Frau zu plaudern. „Aber erst, seit er mit Kalila zusammen ist“, fuhr er entschlossen fort. „Bis dahin war er einzig von dem Schuldgefühl beherrscht, was mit unserem kleinen Bruder unter seiner Aufsicht geschehen ist. Jetzt wird er bald ein eigenes Kind haben.“
„Oh, wie schön für die beiden …!“, freute Effie sich und erntete einen scharfen Blick von ihrem Mann, dem der sehnsüchtige Unterton in ihrer Stimme nicht entgangen war. „Ich hoffe, du wirst genauso glücklich wie er.“
Zakari senkte unbehaglich den Kopf. „Mein Fall liegt etwas anders, und deshalb muss ich manchmal Dinge tun, die, wenn ich nicht König wäre …“
„Ja, wie zum Beispiel …?“, baute Effie ihm eine Brücke.
„Die Interessen der Bevölkerung von Calista müssen immer Priorität haben. Ihr Wohlergehen kommt vor allem anderen, auch wenn das manchmal …“ Wieder verebbte seine Stimme. „Was ist mit dir, Effie?“, fragte er plötzlich. „Bist du glücklich mit der Situation, wie sie sich entwickelt hat?“
„Ich hätte nie zu träumen gewagt, einmal so glücklich zu sein“, gestand sie ehrlich.
„Du sollst alles haben, was dein Herz begehrt … den Titel, Kleider, Schmuck, und wenn du irgendein Zimmer umgestalten willst …“
„Darum geht es mir doch gar nicht!“, protestierte sie fast erschrocken. „Zakari, ich würde auch in einem kleinen Zelt mitten
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