Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
Zakari gelassen den Satz für ihn. „Und jetzt geht bitte alle“, forderte er mit fester Stimme, da er keine logischen Argumente für seinen Entschluss anführen konnte. „Ich möchte den heutigen Abend allein und absolut ungestört mit meiner Frau verbringen.“
Seine Privatgemächer waren bereits für die Hochzeitsnacht vorbereitet worden.
Mit einem ungeduldigen Wink entließ Zakari die beiden Mädchen, die darauf warteten, ihm aus der schweren Uniform zu helfen und ihre neue Herrin für die Nacht zurechtzumachen. Dann löste er das Lederholster, in dem das Schwert steckte, und befreite sich von der mit Orden überladenen Jacke.
Währenddessen stand Effie zunächst noch schüchtern in der Zimmermitte und schaute sich verstohlen in der neuen Umgebung um. Der Raum passt irgendwie zu Zakari, dachte sie und wanderte langsam herum, um ein besseres Bild von dem Mann zu bekommen, den sie bisher nur aus der Ferne verehrt hatte und der nun plötzlich ihr Gemahl war.
Das Interieur war stilvoller und wesentlich dezenter als der Farbenrausch, der im Wüstenzelt dominierte. Auf den Böden lagen zwar die gleichen kostbaren handgeknüpften Teppiche, aber sie waren dunkler, gedämpfter. Die antiken geschnitzten Möbel wirkten sehr massiv, während die kompakten rauen Steinwände durch elegante Teppichbilder aufgelockert wurden.
Im Mittelpunkt stand das Bett – riesig, hoch und imposant, drapiert mit Samtvorhängen in sanften Cremetönen. Effies Fantasie reichte nicht aus, sich diese maskuline Lagerstatt eines Königs als ihr neues Nachtquartier vorzustellen. Für den heutigen Abend wurde dieser Eindruck allerdings von unzähligen Kerzen gemildert, die den ganzen Raum in ein sanftes, romantisches Licht tauchten.
Im angrenzenden Luxusbad hatte man schon Wasser in die üppige Wanne eingelassen, dessen Oberfläche mit duftenden Rosenblütenblättern bedeckt war. Und durch die hohen Glastüren bot sich ihr ein fantastischer Blick über den Garten, bis hinaus in die endlose Weite der Wüste …
Effie wünschte, sie wären wieder dort im Zelt, nur sie beide, und sie hätte mehr Zeit, den Mann kennenzulernen, der nun ihr Ehemann war. Und der, seit sie an diesem Morgen in seinen Armen aufgewacht war, ihre vielen Fragen unbeantwortet in der Luft hängen ließ und versuchte, ihrem Blick auszuweichen.
„Und was ist dahinter?“, fragte Effie und wies auf eine geschnitzte Tür.
„Schau selbst nach.“
Das tat sie und fand sich verblüfft in dem Raum wieder, in dem sie auf Zakari gewartet hatte und für die kurze Hochzeitszeremonie zurechtgemacht worden war.
„Das ist dein Privatgemach“, erklärte er ihr. „Dort kannst du dich umkleiden und baden. In früheren Zeiten schliefen Ehepaare getrennt, aber das ist nicht meine Absicht, was uns betrifft“, fügte er gleich hinzu.
Gut, dachte Effie, sagte das aber nicht laut, sondern lächelte nur zufrieden in sich hinein.
„Und die hier?“ Sie wies auf eine identische Tür zur ersten, auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers.
„Dahinter verbirgt sich das Gemach für die Geliebte des Königs“, eröffnete Zakari ihr ohne eine Spur von Verlegenheit und schmunzelte über den milde schockierten Gesichtsausdruck seiner Frau. „Auch eine Tradition aus alten Zeiten.“
„Die … die du hoffentlich nicht vorhast wieder aufleben zu lassen?“, stammelte Effie. „Ich würde nämlich niemals …“
„Effie …!“ Endlich zog er sie in seine Arme und küsste ihre Bedenken und Ängste einfach weg. „Wofür brauche ich eine Geliebte, so gut, wie wir beide uns verstehen?“
„Ich weiß, ich bin albern“, gestand sie glücklich. „In der Vergangenheit brauchte man so etwas wahrscheinlich deshalb, weil die meisten Ehen in Königshäusern aus Vernunftgründen geschlossen wurden. Aber da wir uns lieben …“
Zakari antwortete nicht, sondern zog stattdessen seine Frau ganz fest an seine Brust und senkte sein Kinn auf ihr dunkles Haar. In seinen Augen brannten Scham und eine unbestimmte Sehnsucht.
„In dreißig Tagen wird der Palast fertig und alles vorbereitet sein“, sagte er rau. „Und dann sollst du die Hochzeit haben, von der du immer geträumt hast.“
„Darum geht es gar nicht“, murmelte sie und schmiegte sich noch enger an ihn. „Aber heute … es war alles so kalt, steril und formell.“
„Das sind Hochzeiten nun mal.“
Effie wollte es gar nicht anders haben als in diesem Moment. „Es fehlte einfach dieses …“
„Bei der öffentlichen Hochzeitsfeier
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