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Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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gestreckt. Im krassen Gegensatz zur entspannten Haltung standen allerdings die steile Falte zwischen den Brauen und sein düsterer, in sich gekehrter Blick.
    Die Falte vertiefte sich noch, als die muntere Frauentruppe erneut in Gelächter ausbrach. Dann wandte er plötzlich den Kopf und bemerkte, wie fasziniert sie ihn anstarrte. Zu ihrer Erleichterung tauchte genau in diesem Moment die Bedienung an ihrem Tisch auf.
    „Was darf ich Ihnen bringen?“
    Allegra schwankte zwischen einem Glas Hauswein und einer Tasse Tee zum Sandwich, doch dann besann sie sich anders. Nach so einem anstrengenden Tag hatte sie wahrlich Besseres verdient!
    „Eine Flasche Bollinger , bitte.“ Für ihre Verhältnisse war das eine extravagante Geste und ein absolutes Novum. Als eingefleischter Sparfuchs zweigte sie jeden Monat zwanzig Prozent von ihrem Gehaltsscheck ab. Das Geld überwies sie auf ein Sparkonto, um niemals derart in die Bredouille zu geraten, wie es ihrer Familie ständig passierte.
    Die Kellnerin zuckte nicht mit der Wimper. „Wie viele Gläser?“
    „Nur eines, bitte.“
    Der Champagner wurde im Eiskübel serviert. „Sie haben etwas zu feiern?“ Die Bedienung schenkte ein und stellte ein Schälchen Nüsse auf den Tisch.
    „So in der Art“, erwiderte Allegra einsilbig und beschloss spontan, genau das zu tun. Sechs lange Monate hatte sie versucht, das anzügliche Grinsen und die zweideutigen Bemerkungen ihres Chefs zu ignorieren, jetzt war sie ihn endlich los. Wenn das kein Grund zum Feiern war!
    „Cheers …“ Sie hob ihr Glas dem Fenster entgegen, das in Himmelsrichtung ihres alten Arbeitsplatzes lag. Das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden, ließ sie den Kopf wenden. Verlegen begegnete Allegra dem forschenden Blick des dunkelhaarigen Adonis’. Verübeln konnte sie ihm seine Irritation nicht, immerhin hatte sie gerade dem Fenster zugeprostet.
    Sie schenkte dem Fremden ein flüchtiges Lächeln, kramte Notizbuch und Stift hervor und hakte die Stellen ab, die sie heute erfolglos aufgesucht hatte. Dann notierte sie weitere Kontaktadressen, entschlossen, bis spätestens Ende der Woche einen neuen Job zu haben.
    Nach der Hälfte der Flasche war Allegra längst nicht mehr so optimistisch und von sich überzeugt. Der ungewohnte Champagner auf nüchternen Magen hatte zur Folge, dass sich ihre aufgewühlten Emotionen in einem heißen Tränenstrom Luft zu machen drohten. Mit schwimmenden Augen schaute sie zu der Kellnerin auf, die plötzlich wieder an ihrem Tisch erschien.
    „Sie haben vergessen, sich einzutragen, Madam “, machte die distinguiert wirkende Brünette sie dezent auf ein Versäumnis aufmerksam, dessen sich Allegra gar nicht bewusst gewesen war. Erst jetzt dämmerte ihr, dass sie in keiner normalen Bar, sondern offenkundig in einem Privatklub saß.
    „Sie sind doch Mitglied?“
    Rot vor Scham war sie kurz davor, ihre Fünfzigpfundnote auf den Tisch zu knallen und zu verschwinden, als hinter ihr eine dunkle Stimme ertönte.
    „Warum hast du dich hier hinten versteckt?“
    Im gleichen Moment wie die Kellnerin wandte sie verblüfft den Kopf und sah sich dem düsteren Fremden gegenüber, der ihrem verschreckten Blick eindringlich und fast beschwörend begegnete. „Verzeihung, aber die Dame ist mein Gast“, informierte er die erstarrte Bedienung. „Ich werde das Versäumte gleich nachholen.“
    Darauf schien die Brünette etwas sagen zu wollen, neigte dann aber leicht den Kopf und zog sich zurück. Natürlich glaubt sie ihm kein Wort, dachte Allegra. Immerhin sitze ich hier seit einer halben Stunde, ohne dass er auch nur den Versuch gemacht hat, mich anzusprechen. Entweder ist er ein einflussreicher Stammgast oder er wirkt mit seiner finsteren Miene auf die arme Frau ebenso einschüchternd wie auf mich!
    „Danke …“, sagte sie gepresst und erstarrte, als er ihr gegenüber Platz nahm. „Und nein danke , ich werde nur meine Rechnung zahlen, dann muss ich gehen“, fügte sie eisig hinzu, um jeden weiteren Annäherungsversuch im Keim zu ersticken.
    „Wollen Sie nicht wenigstens austrinken?“, fragte ihr ungebetener Retter gelassen. „Wäre doch schade, das kostbare Zeug zu verschwenden.“
    Das wäre tatsächlich eine himmelschreiende Schande, dachte Allegra und sah sich in einer wilden Vision mit der halb leeren Champagnerflasche im Arm durch London streunen und ihre missliche Lage bejammern. Der absurde Gedanke entlockte ihr ein Lächeln, das ihr Gegenüber dummerweise missverstand. Mit einem

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