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Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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Börsenberichte. „Und warum sollte das negative Auswirkungen für Sie haben?“, fragte er verständnislos.
    Allegra seufzte. „Es ist ja nicht nur Izzy. Mein Vater glänzte früher als berühmter Fußballstar in der Premier League . Um es dezent auszudrücken: Er war noch nie ein Kind von Traurigkeit. Im letzten Jahr ist eine nicht autorisierte Biografie über ihn auf den Markt gekommen, die einigen Staub aufgewirbelt hat. Es war einfach schrecklich …“
    Beim Anblick ihrer glühenden Wangen nickte Alex verständnisvoll. „Üble Verleumdungen, vermute ich mal?“
    Spontan nickte Allegra, besann sich dann aber und schüttelte zaghaft den Kopf. „Nein, leider nicht. Das meiste entspricht tatsächlich der Wahrheit. Aber Sie wissen doch, wie leicht einem die Worte im Mund umgedreht werden können.“
    „Verzichten Sie deshalb darauf, Ihren Boss anzuzeigen?“, fragte er hellsichtig.
    „Das kann ich nicht leugnen“, bestätigte sie trocken. „Besonders da die Presse geradezu darauf lauert, etwas Neues, Spektakuläres über die skandalträchtigen Jacksons auf die Titelseiten zu bekommen.“
    Und dann erzählte sie ihm von ihrer Mutter Julie und der Affäre, die ihr Vater mit Lucinda hatte, und dass Bobby inzwischen zwar mit Chantelle verheiratet war, aber immer noch überaus freundlichen Kontakt zu Julie pflegte. Sie sprach über Angel, Chantelles Tochter aus einer früheren Beziehung, und von Izzy, die zu Bobby und Chantelle gehörte. Angesichts Alex’ verwirrter Miene nahm sie sogar einen Bierdeckel zu Hilfe, um den Stammbaum des berüchtigten Jackson-Klans zu skizzieren.
    „In dieser schrecklichen Biografie hört sich alles irgendwie schmuddelig und zwielichtig an. Es hat meinen Dad tief verletzt, auch wenn er das standhaft leugnet und sich auf seinen üblichen Standpunkt beruft, dass jede Publicity gute Publicity sei. Aber ich werde das alles zurechtrücken.“
    „Wie?“
    „Indem ich eine echte, autorisierte Biografie verfasse und herausbringe. Ich habe sogar schon damit angefangen, unzählige Erinnerungen zusammenzutragen und Hunderte, wenn nicht Tausende von Bildern.“
    In ihren ungewöhnlichen Augen sah er etwas aufblitzen, eine Mischung aus Entschlossenheit und Leidenschaft, die ihn an sich selbst erinnerte. Diese brennende Hingabe, die Alex fürchten ließ, es würde ihn umbringen, wenn er seine Arbeit aufgeben müsste. „Nun, als Verlagslektorin verfügen Sie über die notwendigen Kontakte, also schreiben Sie Ihre Familienbiografie.“
    „Sie haben offenbar nicht die leiseste Vorstellung, was für ein Berg von Arbeit das …“
    „Sie haben doch ohnehin keinen Job. Also, was hält Sie ab?“
    Er verstand absolut gar nichts. Aber wie sollte er auch, als Kronprinz? Es tat weh und quälte sie nur unnötig, über hoffnungslose Träume zu reden, darum wechselte Allegra das Thema und fragte Alex über seine Familie aus.
    „Was ist mit Ihrem Familienstammbaum? Wahrscheinlich ist er wesentlich unkomplizierter als meiner und vor allem mit weniger Skandalen behaftet.“
    „Tatsache ist, dass …“ Abrupt brach er ab. Er konnte kaum glauben, dass er tatsächlich drauf und dran gewesen war, das am besten gehütete Geheimnis außerhalb und innerhalb der Palastmauern von Santina zu lüften. Das ständig schwelende Gerücht um seine jüngste Schwester Sophia, die das Resultat einer Affäre seiner Mutter mit einem britischen Architekten sein sollte.
    Alex schaute in die wachen Augen unter den brünetten Ponyfransen und dachte, wie schön es wäre, genauso offen wie Allegra sein zu können und ihr zu gestehen, dass seine Familie ebenfalls weit davon entfernt war, perfekt zu sein. „Unser Stammbaum ist überschaubar und langweilig“, sagte er stattdessen.
    „Sie Glücklicher! Die Überschaubare und Langweilige in unserer Familie bin ich. Und damit auch diejenige, auf die sich alle anderen verlassen. Sie werden nie glauben, dass ich meinen Job verloren habe!“ Gepeinigt schloss Allegra die Augen, und als sie sie wieder öffnete, las er echte Panik in ihrem Blick. „Ich muss unbedingt Arbeit finden, sonst kann ich meine Miete nicht bezahlen, lande auf Dads Türschwelle und werde wieder vom Familienchaos aufgesogen!“
    Da beugte er sich vor und legte seine Hand über ihre. „Genau das ist es, was ich auch fühle“, erklärte er rau. „Deshalb will ich auch noch nicht nach Santina zurückkehren müssen. Denn sobald ich einen Fuß in den Palast gesetzt habe …“
    „Ich weiß“, murmelte Allegra

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