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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nächstes, während wir bereits in Position waren, um uns zu zeigen, wie alles ging. Normalerweise arbeiteten Rudersklaven eine Zeitlang an Bord einer gedockten Luburnian. Aber seit die Grodnims der grünen Nordküste des Binnenmeeres ihren siegreichen Krieg gegen die Zairer des Roten Südens ausgeweitet hatten, brauchten sie jedes Schiff, das sie bekommen konnten. So blieb einfach keine Zeit für die Ausbildung von Rudersklaven. Die rücksichtslose Auslese würde an Bord dieses dreistöckigen Ruderers stattfinden, und die Toten würden über Bord geworfen werden. Schon wurden nach uns die Gruppen der Ersatzsklaven in die tieferliegenden Laderäume gedrängt, wo sie wartend leiden mußten, bis sie benötigt wurden. Die Galeere war von erheblicher Größe, und so paßte eine große Zahl von Sklaven hinein; wir saßen eng nebeneinander.
    Die Chanks, die Mörderhaie des Binnenmeeres, würden im Kielwasser dieses Schiffes, das Grüner Magodont hieß, reiche Beute finden.
    Der Lärm der Sklaven hallte von der hölzernen Bordwand wider. Im Augenblick ließen uns die Peitschen-Deldars in Ruhe. Sobald aber die Ruder an Bord kamen, würden sie uns an die Disziplin gewöhnen, die Magdag von Rudersklaven erwartete. Der Zairer sagte: »Ich heiße Fazhan ti Rozilloi, Dom.«
    Ich nickte. Das ti bedeutete, daß er in Rozilloi keine geringe Stellung innegehabt hatte.
    »Und wie ist dein Name, Dom?«
    Nun, ich hieß seit einiger Zeit Gadak. Aber Fazhan ti Rozilloi war ein Anhänger der Roten, und so hielt ich es für angebracht, zu meiner wahren Bindung an das Rot zurückzukehren. In Wirklichkeit hatte ich nie ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, den Glauben an Zair und die Roten aufzugeben, aber die Ereignisse der letzten Zeit waren so traumatisch gewesen – um einen Begriff aus späterer Zeit zu benutzen –, daß ich aus Schock beinahe allem gegenüber gleichgültig reagiert hatte. Den verdammten Chulik ins Wasser zu stürzen, war nicht nur eine Geste des Trotzes gewesen, sondern auch ein Zeichen der Rückverwandlung – aus einem leidenden Klumpen Mensch in den alten, tollkühnen, bösen, boshaften und aufbrausenden Dray Prescot, als den ich mich im Grunde noch sah.
    »Ich bin Dak«, antwortete ich, ohne näher darauf einzugehen. Ich hatte keine Lust, mir neue Namen auszudenken – und den Namen Dak hatte ich zu Ehren eines großen, loyalen Kämpfers der Südküste angenommen. Außerdem waren mir Namen und Titel allmählich über. Natürlich war dies eine dumme Anwandlung. Namen sind lebenswichtig, Titel sind von überragender Bedeutung, besonders auf Kregen, wo so vieles anders und vieles auch ähnlich ist wie auf der Erde, vierhundert Lichtjahre entfernt.
    Was die Titel anging, so hatte ich in meiner Zeit auf Kregen so manchen gewonnen und sollte noch weitere erringen, wie Sie hören werden. Von ihnen allen war mir der eines Krozair von Zy am wichtigsten. Und ausgerechnet die Krozairs von Zy hatten mich verstoßen, hatten mich zum Apushniad erklärt! Nein, ich würde Fazhan nicht sagen, daß ich Pur Dray, Lord von Strombor, gewesen war, der gefürchtetste Krozair auf dem Auge der Welt. Er hätte mir sowieso nicht geglaubt. Seit meinem Bad im Heiligen Taufteich mit meiner Delia sah ich einem tausendjährigen Leben entgegen und besaß außerdem eine Haut, die sich außerordentlich schnell von Wunden erholte.
    »Dak?« fragte Fazhan nun und wandte den Blick ab. »Ich beglückwünsche dich, Dak, daß du den zairverfluchten Chulik ins Wasser geworfen hast.«
    »Und ich bin Rukker na ...« dröhnte der Kataki und hielt inne. »Na, da du Dak und nichts weiter bist, nenn mich nur Rukker.« Er hob seine schwere Hand.
    Er hatte schnell reagiert. Aber da er die Silbe na gebraucht hatte, mußte ich davon ausgehen, daß er von hoher Abstammung war. Wo immer er zu Hause sein mochte, er hatte dort eine führende Rolle gespielt.
    Der Kataki wandte sein gefurchtes Gesicht zu dem Xaffer hinüber, wobei er an Fazhan und mir vorbeischaute. Katakis ölen ihr schwarzes Haar ein, so daß es ihr Gesicht rahmt. Die weiten Nüstern befinden sich über einem klaffenden Mund. Die Augen stehen weit auseinander und wirken dennoch schmal, hell und kalt. Sie sind keine Apims wie ich, sondern Diffs. Ihre größte physische Besonderheit besteht in dem Schwanz, den diese Wesen mit ungeheurer Kraft und Geschwindigkeit bewegen können; wird daran eine Klinge befestigt, ist dieser Schwanz eine gefährliche Waffe. Nein, ich mochte Katakis nicht, denn sie waren

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