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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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sich durch ausgeprägte Wangenknochen, verhältnismäßig kleine Augen unter buschigen Augenbrauen, schmale Lippen und ein scharfkantiges Kinn auszeichnete, saß wie halslos unmittelbar auf einem riesigen, dicht behaarten Brustkorb und wurde von wulstigen Nackenmuskeln gehalten. Er hatte Arme und Beine mit Muskeln, die dick wie Baumstämme schienen. Seine Hände waren groß wie die Pranken eines Riesenaffen. Der fette Bauch passte nicht ganz zum übrigen Erscheinungsbild. Nalkaar fiel auf, dass Grimmgour sein langes, ungewaschenes Haar in fünf geflochtenen Zöpfen trug, deren Ende jeweils mit kleinen Fingerknochen abgeschlossen war.
    Grimmgours raue Befehlsstimme ertönte und er schrie: «Was zum ... Kroldaaaaar, Tromzaaaar, ihr nichtsnutzigen Dummköpfe ...« Er hielt einen Moment inne und fing dann an, lauthals zu lachen, als er den Besucher schließlich erkannte hatte. Grimmgour stellte den Streithammer neben den Sessel. »Ah ... Nalkaar, was verschafft mir die Ehre? Willst du mir zu so später Horas noch ein Ständchen bringen? Ich sollte die beiden Dummköpfe da draußen häuten lassen.« Grimmgour hielt sich den Bauch vor Lachen, während er Nalkaar nicht aus den Augen ließ.
    Nalkaar trat einen Schritt vor. »Ich grüße dich, Grimmgour. Ein Lied aus meinem Munde würde dir gar nicht gut bekommen, wie du sehr wohl weißt. Verzeih die Störung, aber ich bin mit meinen Todsängern von weit her gereist, um mit dir einige wichtige Dinge zu besprechen und dir eine Nachricht von Rajuru zu überbringen.«
    »Was will die alte Hexe von Grimmgour?«, raunte dieser.
    »Du solltest ihr mit wesentlich mehr Respekt begegnen, schließlich ist sie eine mächtige Saijkalsan und deine Königin. Nicht zu vergessen, dass sie zudem deine Mutter ist. Sie macht sich etwas Sorgen um dich«, fuhr Nalkaar fort, »und wie ich sehe, nicht ganz unbegründet. Ein großer Kampf steht uns bevor und du lässt dich gehen, vergnügst dich mit versklavter Kriegsbeute, während du dich besser schonen und auf die Schlacht vorbereiten solltest.«
    »Pah«, schnaubte Grimmgour verächtlich, »das ist Unsinn. Die Weiber der Klan sind keine Herausforderung, brechen meist schon nach der ersten Runde zusammen. Grimmgour braucht seinen Spaß und kann nicht kämpfen, wenn es ihn im Schritt juckt.« Er kratzte sich ausgiebig unterhalb seines geblähten, entblößten Wansts.
    Der Todsänger drehte angewidert den Kopf weg. »Bedecke dich und setz dich hin. Ich verspüre keinerlei Lust, mich mit einem triebhaften Tier zu unterhalten und die ganze Zeit über sein Gemächt zu betrachten«, befahl Nalkaar. Er warf Grimmgour ein Fell zu, das er vom Boden aufgehoben hatte, und setzte sich auf einen hölzernen Schemel gegenüber von Grimmgours Sessel.
    Grimmgour fing mit einer Hand das Fell auf, setzte sich in seinen Sessel und griff sich dabei mit der anderen ein Stück gebratene Keule. Vor ihm stand ein über und über mit Speisen beladener Tisch. »Willst du auch?«, fragte Grimmgour mit vollem Mund schmatzend, um gleich darauf mit seinen Zähnen Stücke von dem großen Knochen zu reißen und seinen Mund zu einem Grinsen zu verziehen, bei dem ihm der Bratensaft aus den Mundwinkeln lief. »Die Klanweiber schmecken gebraten ganz gut, leicht süßlicher Geschmack, weißt du? Die Älteren und die Mageren sind meist zu zäh, aber die jungen Dinger sind recht lecker. Haben meist noch Speck dran, der dem Fleisch die richtige Würze gibt. Je jünger, umso zarter ist ihr Fleisch. Das gilt übrigens nicht nur fürs Essen.« Grimmgour lachte schallend.
    Nalkaar schüttelte den Kopf und lehnte dankend ab. »Ich bin nicht hier, um mit dir zu speisen oder Klanfrauen in jeder erdenklichen Weise zu probieren. Du müsstest wissen, dass ich mich nicht von weltlichen Dingen nähre. Ich könnte mir vorstellen, dass die Klan dich nicht sonderlich mögen und dir schon bald einen schönen Empfang bereiten werden. Du behandelst sie nicht unbedingt respektvoll.«
    »Ich scheiße auf die Klan«, murmelte Grimmgour verächtlich und immer noch mit vollem Mund. »Die sind weich, dumm, feige und zu nichts nutze, allesamt blödes Mastvieh. Bloß ihre Weiber sind für etwas Spaß zwischendurch und für die Zucht von kräftigen Minenarbeitern ganz gut geeignet, aber auch nur, wenn man sie mit einem reinrassigen Rachuren paart, der den Bastarden die notwendige Stärke für die Minen mitgibt.«
    »Du solltest sie wirklich ernst nehmen, Grimmgour. Lass dich nicht von deinen schnellen Erfolgen

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