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Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin

Titel: Kryson 01 - Die Schlacht am Rayhin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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und sechzig Anwärter«, sagte Nalkaar.
    »Beeindruckend, ich zittere am ganzen Leib vor Angst«, höhnte Grimmgour. »Da draußen vor meinem Zelt lagern gut fünfzigtausend schwer bewaffnete und erfahrene Rachurenkrieger. Blutdurstige Bestien aus Rajurus Brutstätten, im Kampf erprobte Veteranen, stark und wild, jederzeit bereit, die Klan endgültig zu zerstören. Jeder einzelne von ihnen ist zehnmal so viel wert wie ein Klan. Soll ich mich vor einer kleinen Einheit Bewahrern und den Echralla Dar fürchten, die sich Sonnenwende für Sonnenwende selbst kasteien? Wir werden sie einfach in einem einzigen Sturm hinwegfegen.«
    »Hör mir doch zu, Grimmgour. Du hast einen ernst zu nehmenden Feind am anderen Ufer des Rayhin. Madhrab ist ein Bewahrer. Ihm wird eine außergewöhnliche Begabung nachgesagt, die Gabe des Kriegers«, beharrte Nalkaar.
    »Er wird durch meine Hand sterben wie viele Klan vor ihm.« Grimmgour ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit erkennen und schnitt Nalkaar grob in seiner Ansprache ab.
    »Genau darüber muss ich mit dir sprechen. Rajuru bat mich ausdrücklich, dir diese Nachricht zu übermitteln. Sie sagte, Grimmgour darf sich Madhrab keinesfalls im Kampfe stellen. Der Bewahrer wird ihn in Stücke reißen. Er hat nicht den Hauch einer Chance.«
    Als Grimmgour die Nachricht Rajurus vernommen hatte, sprang er wutentbrannt auf, packte seinen schweren Streithammer und schrie mit hochrotem Kopf: »Was? Sag das nochmal. Die alte Hexe verlangt von mir, dass ich den Schwanz einziehen soll? Das ist unmöglich. Nur ein Feigling weicht dem Unvermeidlichen aus. Ich werde diesen Madhrab in der Schlacht töten, wenn es sein muss, reiße ich ihm sein Herz mit bloßen Händen heraus, Mann gegen Mann. Der Sieg und der Ruhm sind allein mein. Bewahrer ... pah ... ich bin Grimmgour.« Er betonte seinen Namen besonders lautstark und ließ den Streithammer krachend auf den vor ihm stehenden Tisch fallen, der sogleich in tausend Stücke zerbrach und die darauf stehenden Speisen in alle Richtungen im Zelt verteilte.
    Nalkaar seufzte sichtlich genervt und entfernte einige Speisereste von seinem Kapuzenmantel, bevor er erneut das Wort ergriff: »Rajuru ist sehr weise. Das müsstest du inzwischen wissen. Du kennst sie gut. Du kannst Madhrab nicht im Kampf besiegen. Glaube mir – oder wenn schon nicht mir, dann zumindest ihren Worten. Er ist dir um ein Vielfaches überlegen und wird dich umgehend töten. Rajuru braucht dich, wir brauchen dich. Dein Tod könnte unsere Ziele gefährden, alles was wir nach vielen Sonnenwenden erreicht haben. Deine Krieger folgen dir. Ich verstehe zwar nicht, warum sie dich nicht längst ermordet haben, aber sie folgen dir. Das letzte und größte Ziel solltest du aber stets im Auge behalten. Die Vernichtung der Klan. Dafür musst du vielleicht nur ein klein wenig deines Ruhmes abgeben. Ich würde eher sagen, die Ernte eine Zeit lang aufschieben. Das ist weitaus passender. Übe Dich in Geduld, mein Bruder. Manchmal ist es taktisch klüger, zurückzuweichen, um am Ende das angestrebte Ziel möglichst schadlos zu erreichen. Wenn wir den Bewahrer gemeinsam festsetzen, ihm keine Chance lassen, dich vorher zu töten, werden wir die Klan über kurz oder lang vernichtend schlagen können. Ich und meine Todsänger sind deshalb zu deiner Unterstützung angereist. Auf Rajurus ausdrückliche Weisung hin. Höre auf Rajurus Rat. Achte ihren Befehl. Rajuru will den Bewahrer unbedingt lebend haben. Nur mit meiner und der Hilfe meiner Todsänger wirst du Madhrab gefangen setzen können, und nur gemeinsam wird es uns vielleicht gelingen, ihn zu einem verheerenden Werkzeug zu machen. Welch wundervolle Schmach dies für die Klan und die edlen Bewahrer wäre. Ihr Retter wendet sich am Ende gegen sie selbst und bringt ihnen das Ende ihrer Welt.«
    Plötzlich sprang eine der zerschundenen Sklavinnen mit einem wilden Schrei hervor und stürzte sich mit bloßen Händen auf Grimmgour. Es war die Klanfrau, die Grimmgour zuletzt misshandelt hatte. »Madhrab wird euch alle töten und Rache für eure Freveltaten nehmen, ihr elenden Bastarde«, schrie sie mit weit aufgerissenen Augen und wild um sich schlagend.
    Nalkaar traute seinen Augen kaum, als er die Reaktion Grimmgours sah. Noch bevor ihn die Frau erreicht hatte, schwang Grimmgour bereits seinen Streithammer in der Luft und ließ ihn mit enormer Wucht auf ihren ungeschützten Kopf prallen. Nalkaar zuckte ungewollt zusammen, als er den dumpfen Aufprall des

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