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Kryson 04 - Das verlorene Volk

Titel: Kryson 04 - Das verlorene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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umspielte.
    »Sehr schön!«, sagte der Lesvaraq und fuhr sogleich mit seinem eigenen Schwur fort. »Mit diesem Pakt schwöre ich, Tomal, Blyss als meinen Diener anzunehmen. Er wird ein Diener der Dunkelheit sein und das Gleichgewicht in meinem Sinne wahren. Ulljans Buch soll ihn von seinen Fesseln befreien und unsterblich werden lassen, so ich dies vermag.«
    Tomal löste seinen Griff, riss sich ein Stück Stoff aus seinem Hemd und verband die Wunde. Blyss war fassungslos.
    »Ihr … Ihr … habt mich betrogen!«, stammelte er empört.
    »Ich bin enttäuscht. Wie könnt Ihr so etwas sagen, Blyss«, meinte Tomal ernst, wobei er eine beleidigte Miene vorspielte. » Ihr wolltet einen Pakt mit mir eingehen. Großzügig habe ich zugehört und gewährte Euch diese Bitte. Ihr wusstet, worauf Ihr Euch einlasst.«
    »Aber was ist mit der Freiheit, die Ihr mir versprochen habt? Ich wusste nicht, was ich sagte. Ihr habt meinen Geist dazu gezwungen. Meine Lippen brachten Worte hervor, die ich nicht aussprechen wollte.«
    Der Lesvaraq lachte und musterte das Gefäß aufmerksam.
    »Ach Blyss«, seufzte Tomal, »Ihr botet mir Wissen und Eure Dienste an. Ich sagte Euch, dass ich versuchen werde Euch zu helfen. Mehr nicht. Eure Fesseln, die Euch an Yilassa oder in der Zukunft an einen anderen Geist binden mögen, die werden wir hoffentlich mithilfe des Buches lösen.«
    Blyss fühlte sich nach wie vor betrogen und schüttelte den Kopf. Er hatte einen Fehler gemacht und konnte nichts mehr dagegen ausrichten. Der Pakt war geschlossen. Dem Willen des Lesvaraq würde er sich nicht entziehen können. Niemals.
    »Und nun dürft Ihr mir erzählen, was ich über die Suche wissen muss«, sagte Tomal.
    Blyss’ Lippen öffneten sich und die Worte sprudelten wie von selbst aus ihm heraus.
    »Im Südosten Ells gibt es eine Insel im Meer. Kartak ist ihr Name. Einst lebte das verlorene Volk auf Kartak. Aber bevor das Buch gefunden werden kann, müsst Ihr die Nno-bei-Maya in den Schatten suchen und befreien. Ihr dürft niemanden mit auf die Insel nehmen. Geht alleine, es gibt eine alte Stadt auf der Insel. Leider konnte ich nicht ergründen, wo sie liegt. Findet den versteckten Eingang nach Zehyr. Jemand wartet in der Stadt auf Euch. Das verlorene Volk ist der Schlüssel zu Eurem Schicksal, und sie werden Euch auf den weiteren Weg bringen.«
    Tomal schnalzte mit der Zunge.
    »Kartak? Das verlorene Volk? Ich soll zu den Schatten gehen?«, fragte Tomal erstaunt. »Nun … wie auch immer, ich will Euren Worten glauben, so unglaublich sie auch klingen mögen. Der Pakt verhindert, dass Ihr mich in die Irre führt. Die Suche hingegen könnte spannend werden.«
    »Das ist alles, was ich aus Ulljans Bericht erfahren habe«, sagte Blyss, wobei er hilflos mit den Schultern zuckte, »eine hoffentlich wertvolle Information, die Euch die Richtung weisen mag. Ich habe meinen Teil des Paktes erfüllt. Jetzt steht Ihr in meiner Schuld.«
    »Zum Teil«, erinnerte Tomal das Gefäß an den Inhalt ihres Paktes, »Ihr solltet mir ewige Treue schwören und die versprochenen Dienste nicht vergessen.«
    »Das werde ich nicht«, grummelte Blyss voller Unmut, »wie sollte ich?«
    »Gewiss … aber ich will mich beizeiten als dankbar erweisen. Für heute habt Ihr genug für mich getan …«, fuhr Tomal fort, »… bis auf …«
    »Ja? Bis auf ?« Das Gefäß horchte auf.
    »… bis auf … ich möchte eine dieser magischen Waffen haben. Jafdabhs Stolz.«
    »Ein Galwaas?«
    »So nannte Jafdabh die Waffe, glaube ich.«
    »Nun, die Waffen des Regenten sind gut bewacht. Was wollt Ihr damit anfangen?«
    »Reine Neugier, Blyss. Ich will wissen und mit eigenen Augen sehen, was Kryson verändern könnte. Es ist erstaunlich, zu welchen Erfindungen die Klan in der Lage sind. Und das ohne magische Begabung. Was ist, Blyss? Werdet Ihr mir ein Galwaas beschaffen?«
    »Gewiss. Ich wäre kein richtiger Mann der Schatten, wenn ich Euch diesen kleinen Gefallen nicht erfüllen könnte. Ihr sollt noch heute in den Besitz eines Galwaas kommen, Herr.«
    »Gut, Ihr seid anscheinend besser, als ich annahm. Jedenfalls in der Freizügigkeit Eurer Versprechen.«
    »Die ich selbstverständlich halte. Wenn Ihr mir erlaubt, Euch noch den Rat eines Unwissenden mit auf den Weg zu geben«, sagte Blyss.
    »Sicher … warum nicht?« Tomal klang überrascht.
    »Ich sah und fühlte das Licht in Euch, Herr«, führte Blyss aus, »es blendete und schmerzte mich. Ihr müsst das Licht vernichten, bevor es Euch in

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