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Kryson 04 - Das verlorene Volk

Titel: Kryson 04 - Das verlorene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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gerichtete Nachricht aus dem Kristallpalast«, begann Sapius, »sie stammt vom Regenten höchstselbst.«
    »Jafdabh? Was will dieser schleimige Wurm von einem Verräter?«, fragte Tomal. »... und Sapius, du öffnest und liest die an mich gerichteten Nachrichten?«
    »Ähm ... ja, soweit ich sie für so entscheidend wichtig erachte, dass du sie unverzüglich erhalten solltest«, rechtfertigte sich Sapius gegen den erhaltenen Tadel. »Nun, wie auch immer ... Jafdabh schickte dieselbe Botschaft gleich mehrfach, mit drei verschiedenen Gesandten, die kurz hintereinander im Palasteintrafen. Offensichtlich war es Jafdabh sehr wichtig, dass sie ankommt«, berichtete Sapius weiter.
    »Ich weiß nicht, was sich der Fettwanst denkt. Was könnte wichtig sein, wenn es aus seiner Feder stammt?«, beschwerte sich Tomal.
    »Er ruft die Fürsten an den Hof nach Tut-El-Baya«, fuhr Sapius fort, »Eile sei geboten. Die Fürsten müssen Rat halten, Vorbereitungen für einen Krieg und schwere Entscheidungen treffen. Die Klanlande seien erneut in großer Gefahr. Die Rachuren haben eine neue Streitmacht aufgestellt, dringen in die Klanlande vor und zerstören mit ungeheurer Wucht Dörfer und Städte.«
    »Jafdabh – ein Todeshändler – erteilt mir einen Ruf ?«, fragte Tomal ungläubig. »Was bildet sich dieser Wichtigtuer ein? Ein Emporkömmling aus der Gosse, der Sohn einer Hafendirne, der sich zeit seines Lebens in den tiefsten Tiefen des schmutzigsten und abscheulichsten Gewerbes gesuhlt hat und dadurch reich geworden ist.«
    »Vergiss nicht, gleichgültig was er einst gewesen sein mag, er ist jetzt der Regent der Klanlande«, bemerkte Tallia.
    »Was ist so eine Regentschaft wert?«, erwiderte Tomal. »Sie ist immer nur so gut und wertvoll, wie es der Regent selbst ist. Jafdabh hingegen ist und bleibt ein Usurpator, der durch seine schmutzigen Geschäfte an die Macht gekommen ist. Er treibt es mit einer Hure, die ihm den Titel des Regenten als Nachfolger ihres Vaters verlieh. Jafdabh wusch seine Hände in Blut und ergötzte sich an dem Elend der Klan. Er betrieb Geschäfte mit dem Feind. Dieser Regent ist nichts als eine Made, die mit jedem Tag fetter wird und sich an offenen Wunden und den kranken, eitrigen Auswüchsen der Klan labt. Er ist nicht mehr wert als der Dreck unter deinen Fingernägeln, Sapius. Ich hätte nicht schlecht Lust dazu, seinem Ruf nur zu folgen, um ihn zu zertreten.«
    »Tomal!«, unterbrach Sapius den Lesvaraq, während er unsicher seine auffallend sauberen Fingernägel betrachtete und keinen Schmutz darunter finden konnte, »Jafdabh hat dir nichts getan und er hat während seiner Zeit als Regent vieles wiedergutgemacht. Sieh ab von deinem Vorurteil über seine Herkunft und die Vergangenheit. Wir dürfen seinen Ruf nicht ignorieren, solange die Klan in Gefahr sind.«
    »Er sitzt auf dem Thron, auf dem ich sitzen sollte«, meinte Tomal trotzig.
    »Nein«, widersprach Tallia, »du bist ein Lesvaraq. Die Regentschaft der Klan ist nicht für dich bestimmt, Tomal. Sie war es nie. Du bist zu Höherem auserwählt. Das Gleichgewicht hat dich nach Kryson gebracht, ihm zu dienen und die Welt neu zu gestalten. Alles andere ist zur Erfüllung deiner Aufgaben nebensächlich.«
    »Höre auf Tallia«, unterstützte Sapius die Magierin. »Sie spricht wahr. Du darfst nicht nach der weltlichen Herrschaft über die Nno-bei-Klan streben. Das wäre falsch.«
    »Und warum sollte ich dann dem Ruf dieses Regenten folgen und ihm und den anderen Schwachköpfen meine Unterstützung anbieten?«
    »Weil du das stärkste Fürstentum der Klanlande vertrittst. Corusal Alchovi hat dich einst zu seinem Nachfolger auserkoren und Alvara übergab dir die Regierungsgewalt über das Fürstentum. Außerdem bedeutet der Krieg eine Gefahr für das Gleichgewicht auf Kryson. Sollten die Rachuren siegen und die Klan vernichten, droht eine Verschiebung, wie wir sie schon einmal vor fünfundzwanzig Sonnenwenden erlebt haben. Die Saijkalrae warten nur darauf, dass dies geschieht und sie triumphieren können. Sollte dies eintreten, wärst du selbst in größter Gefahr.«
    »Wir sollten uns unverzüglich auf den Weg nach Tut-El-Baya und dem Regenten unsere Aufwartung machen«, schlug Tallia vor.
    »Gut, zwei gegen einen«, gab Tomal nach, »ihr habt mich überstimmt. Ich bin einverstanden. Lasst uns nach Tut-El-Baya aufbrechen. Sollte die Sache allerdings schiefgehen, werde ich euch beide dafür persönlich verantwortlich machen.«
    »Sprich mit deiner

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