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Kryson 06 - Tag und Nacht

Kryson 06 - Tag und Nacht

Titel: Kryson 06 - Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Brücke in Brand. Peeva landete direkt neben Belrod. Einen Angriff der Spinne würde er nicht abwehren können.
    Peeva schien die Hilflosigkeit ihres Opfers zu riechen. Blitzschnell packte sie Belrods Leib mit ihren Vorder- und Hinterbeinen und wickelte ihn fest in die Fäden ihres Netzes ein. Dann platzierte sie ihren Biss. Das Gift der Riesenspinne musste selbst für einen Riesen wie Belrod tödlich sein. Belrods Bewegungen verebbten abrupt. Sein Körper erschlaffte und er hing regungslos im Netz.
    Peeva nahm sich nicht einmal die Zeit, den Ausgang des Kampfes abzuwarten. Stattdessen setzte sie sich auf den eingesponnenen Körper und begann, ihn laut schmatzend auszusaugen.
    »Bei den Kojos«, schrie Sapius verzweifelt, »wir sind verloren!«
    Aber der Magier hatte nicht mit dem eisernen Willen und Durchhaltevermögen des Felsgeborenen gerechnet. Der Felsenprinz hangelte sich Stück für Stück an einem Faden nach oben. Inzwischen hatte er herausgefunden, wie er sich trotz seines Gewichts bewegen musste, um das Netz nicht zu beschädigen. Bald war er auf der Höhe der Riesenspinne, die sich nicht von ihrer Mahlzeit ablenken ließ.
    Vargnar hielt sich mit einer Hand im Netz fest und zückte das Felsenschwert mit der anderen. Mit einem gellenden Schrei lehnte er sich zurück, sprang kraftvoll ab und schwang sich an einem Faden an die Seite von Peeva. Sein Felsenschwert durchschnitt ein Spinnenbein und drang tief in den Vorderleib der Spinne ein.
    Peeva gab ein schreckliches Geräusch von sich, als sie sich verwundet zusammenkrümmte und von ihrem Opfer abließ. Aus der Wunde schoß eine gelbe Flüssigkeit, die auch Vargnar traf und seine Felsenrüstung mit zähem Schleim überzog. Rodso hatte sich hinter dem Felsgeborenen rasch in Sicherheit gebracht und war von der Fontäne verschont geblieben. Aber Sapius konnte den Felsenfreund in Gedanken hören.
    »Pfui Spinne«
, schimpfte Rodso.
»Passt bloß auf, dass Ihr nicht noch mehr davon abbekommt. Wer weiß, ob es nicht Rüstung und Stein zersetzt.«
    »Ich passe schon auf«
, antwortete Vargnar,
»aber ich habe eine schreckliche Wut und werde dieses Monster in kleine Stücke zerlegen. Egal, ob wir uns dabei beschmutzen, mein Freund.«
    »Ich rufe Euch nicht zur Vernunft, mein Prinz«
, sagte Rodso,
»nicht in diesem Fall. Macht sie fertig, tötet sie, zerstückelt das Miststück. Ich hasse Spinnen.«
    Allmählich verlor der Magier im Chaos der verschiedenen Kampfschauplätze im Netz den Überblick. Baijosto und Belrod waren tot. Vargnar kämpfte gegen die Riesenspinne. Überall wuselten fliegende Spinnen umher und Renlasol war noch immer damit beschäftigt, dem vierten Wächter wie ein Berserker den Rücken aufzureißen. Aber wo waren Malidor und Tomal? Sapius hatte angenommen, dass Malidor – nachdem er sich von den Fäden befreit hatte – wieder zurück auf die Brücke geklettert wäre. Aber er konnte den Magier nicht entdecken. Tomal war ebenfalls nicht zu sehen. Waren die beiden Streiter geflohen? Er musste irgendwie in die Nähe des Buches gelangen und blickte nach oben.
    »O nein … Renlasol«
, dachte Sapius plötzlich erschrocken.
    Grenwin hatte den Bluttrinker mit den Tentakeln zu fassen bekommen. Er hielt Renlasol fest umschlungen, riss ihn von seinem Rücken und schleuderte ihn wütend vor sich ins Netz. Renlasol versuchte, sich sofort wieder aufzurichten, blieb jedoch in den klebrigen Fäden hängen. Der vierte Wächter bewegte sich plötzlich erstaunlich schnell und riss mit einem triumphierenden Schrei sein Maul weit auf. Mehrere Reihen messerscharfer, spitzer Sägezähne kamen dahinter zum Vorschein. Grenwin stülpte sein Maul über den Kopf des Bluttrinkers, klappte es zu und bewegte seine massigen Kiefer kauend hin und her. Dann richtete er sich auf und spuckte den abgerissenen Kopf Renlasols in einem hohen Bogen aus. Der Kopf blieb nicht weit von Sapius entfernt im Netz hängen. Das Gesicht des Bluttrinkers, das noch mit Blutspuren des vierten Wächters um die Mundwinkel verschmiert war, starrte den Magier vorwurfsvoll an.
    Sapius fühlte sich leer und machtlos. Einer nach dem anderen fielen die Streiter dem vierten Wächter und seinen Spinnen zum Opfer. Hatte Tarratar damit gerechnet?
    Vargnar schlug sich tapfer, obwohl Peeva den Felsgeborenen unaufhörlich attackierte. Die Spinne warf dicke Spinnfäden nach ihm, die sie aus ihren Drüsen drückte. Aber Vargnar wich immer wieder aus. Ihre Angriffe mit den Zangen gingen ins Leere. Peeva sprang und

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