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Kürbisgeist und Silberspray

Kürbisgeist und Silberspray

Titel: Kürbisgeist und Silberspray Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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gewesen. Das war die Schwachstelle im Plan.
    „Gib Jim einen Whisky gegen den Schmerz, Joe! Ich warte unten am Fluss auf die anderen!“, sagt Harry nervös und geht hinaus.
    Endlich hört er das Geräusch von Ruderblättern im Fluss. Das muss das Boot von Pinkus und Benno sein. Sie kommen! Einen Augenblick lang überlegt Harry, ob er zu den beiden ins Boot steigen und ohne Jim und Joe weiterfahren soll. Dann müsste man nur durch drei teilen ...

    Da taucht Joe hinter ihm auf und sagt: „Ich wollte tragen helfen!“
    Gemeinsam entladen sie die Beute und vergraben sie unter dem Mühlstein im vorbereiteten wasserdichten Versteck. Dann gehen sie in die Mühle.
    Pinkus geht noch mal zum Boot zurück. Er steckt die kleine Fahne zur Erinnerung ein. Er ist abergläubisch.
    „Der schwarze Stern auf der Fahne ist ein Glücksstern!“, sagt er und lächelt Benno zu.
    „Und jetzt?“, sagt Benno.
    „Jetzt feiern wir ein bisschen!“, schlägt Harry vor. „Und wenn Jim so voll ist, dass er seinen Fuß nicht mehr spürt, dann schleppen wir ihn ein paar hundert Meter flussabwärts. In der alten Scheune an der Landstraße ist ein Auto versteckt. Mit dem fahren wir nach Hamburg zurück.“
    „Ah, das sagst du uns jetzt erst?“, grinst Pinkus. „Du hast uns nicht getraut, was? Sonst wären Benno und ich womöglich alleine weitergepaddelt, damit wir nur durch zwei teilen müssen!“
    „Bei Ganoven wie euch kann man nie wissen“, grinst Harry.
    Es dauert eine ganze Weile, bis Jim genug Whisky getrunken hat, um seinen Schmerz leidlich zu betäuben.
    „Ihr anderen trinkt keinen Schluck, ehe wir nicht in Sicherheit sind!“, warnt Harry.
    „Am Ende fangen wir an, laut zu singen!“, kichert Joe.
    Jetzt, als die Anspannung nachgelassen hat, werden sie übermütig. Dazu brauchen sie gar keinen Alkohol.
    „Die alten Cowboys machten bei Schmerzen Umschläge mit Whisky“, rät der sonst wortkarge Benno.
    „Gute Idee!“, sagt Harry. Er nimmt eine der Strumpfmasken und tränkt sie mit Whisky. Dann wickelt er sie um Jims Fuß und murmelt: „Die brauchen wir ja jetzt nicht mehr!“
    Ziemlich vergnügt sitzen die fünf eine halbe Stunde später im Auto.
    Sie haben schließlich „das große Ding“ erfolgreich beendet. An der Autobahnausfahrt neben dem Spielkasino steht eine Polizeistreife.
    Harry wird blass, als er sie erblickt.
    Sie fahndet allerdings nicht nach Posträubern, sondern nach Alkoholsündern.
    „Haben Sie getrunken?“, erkundigt sich der Polizist freundlich bei Harry.
    „Keinen Schluck“, antwortet Harry wahrheitsgemäß. Der Polizist glaubt ihm natürlich kein Wort, weil der ganze Wagen (wegen Jims Umschlag!) wie eine Hafen-Kneipe stinkt.

    Harry muss ins Röhrchen pusten.
    Der Polizist wundert sich, dass es sich nicht verfärbt, wo doch der ganze Wagen nach Whisky stinkt.
    Diesen Augenblick der Verwirrung benützen Joe, Pinkus und Benno, um zu entwischen. Nur Jim sitzt noch glücklich lächelnd auf dem Rücksitz und schläft seinen Rausch aus.
    „Warum sind Ihre Mitfahrer plötzlich verschwunden?“, wundert sich der Polizist und schöpft Verdacht.
    „Vermutlich aufs Klo“, brummt Harry ärgerlich. Als die drei nicht wieder auftauchen, kommt das dem Polizisten verdächtig vor.
    Jim und Harry müssen mit zum Polizeirevier kommen.
    „Irgendwas stinkt an der Sache!“, sagt Pommes zu Zwiebel, als ihm die beiden gegenüberstehen.
    „Mein Fuß!“, wimmert Jim, als die Wirkung des Alkohols nachlässt. Pommes kümmert sich um ihn und entdeckt dabei die alkoholgetränkte Strumpfmaske.
    „Sieh mal“, sagt er zu Zwiebel und hält den seltsamen Verband mit spitzen Fingern in die Höhe Die beiden sehen sich bedeutungsvoll an.
    Zwiebel nimmt Pommes auf die Seite und sagt: „Ob da ein Zusammenhang mit dem Postraub besteht, der vorhin im Radio gemeldet wurde? Der Zug wurde von maskierten Männern überfallen!“
    „Durchaus möglich“, brummt Pommes und kratzt sich hinter dem Ohr. „Wir sollten es unbedingt dem Chef sagen!“
    Kommissar Kugelblitz lässt sich die beiden zum Verhör bringen.
    Zuvor holt er noch Sonja Sandmann, die alles zu Protokoll nehmen soll.
    „Wir sind wirklich nicht zu schnell gefahren“, beteuert Harry und spielt den Harmlosen.
    „Und warum sind Ihre Freunde davongelaufen?“
    „Wir hatten uns vorher gestritten!“, behauptet Harry.
    „Außerdem: Wer hat schon gern Scherereien mit der Polizei ...“
    „Wie hat sich denn Ihr Freund den Fuß verstaucht?“, will Kugelblitz

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