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Küss mich Engel

Küss mich Engel

Titel: Küss mich Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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wollen.«
    »Ich will nicht.«
    Sie versuchte ihre Enttäuschung herunterzuschlucken. »Also gut.«
    »Das ist ‘n verdammter Trailer!«
    »Das sehe ich.«
    »Ich glaub nicht, dass Trailer überhaupt Türschwellen haben.«
    »Wenn etwas eine Tür hat, dann hat es auch eine Türschwelle. Selbst ein Iglu hat eine Türschwelle.«
    Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass sich allmählich eine Menschenansammlung bildete. Alex bemerkte es ebenfalls. »Jetzt komm schon rein.«
    »Sie sind derjenige, der sich erboten hat.«
    »Ich hab‘s ironisch gemeint.«
    »Ist mir schon aufgefallen, dass Sie das oft sind. Falls es Ihnen noch niemand gesagt hat, es ist eine nervtötende Angewohnheit.«
    »Jetzt komm rein, Daisy.«
    Irgendwie war etwas, das ganz impulsiv begonnen hatte, zu einem Willenskampf geworden. Sie stand am Fuß der Stufen, ihre Knie schlotterten vor Angst, aber sie war nicht bereit, in dieser Sache auch nur einen Zentimeter nachzugeben. »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie zumindest diesen Brauch ehren würden.«
    »Himmelherrgottnochmal.« Er sprang herunter, schwang sie auf seine Arme und trug sie hinein, wobei er der Tür hinter sich einen Fußtritt versetzte. Er stellte sie auf die Füße, kaum dass sie zugefallen war.
    Bevor sie entscheiden konnte, ob sie dieses Scharmützel gewonnen oder verloren hatte, wurde sie sich ihrer Umgebung gewahr und vergaß mit einem Mal alles andere. »Ach du liebe Güte.«
    »Du verletzt meine Gefühle, wenn du jetzt sagst, dass es dir nicht gefällt.«
    »Es ist abscheulich.«
    Von innen sah der Trailer sogar noch schlimmer aus als von außen. Es war eng wie in einer Sardinenbüchse, bloß dass es hier nach Milben, Altersschwäche und abgestandenem Essen roch. Direkt vor ihr befand sich eine winzige Küche, deren blaue Plastikarbeitsfläche schon ganz verblichen und zerkratzt war. Schmutziges Geschirr war in dem winzigen Spülbecken gestapelt, und eine rostige Pfanne stand auf einem Herd, dessen Backrohr mit Draht zugehalten wurde. Der vollkommen durchgelaufene Teppich war wohl früher einmal goldfarben gewesen, doch nun konnte man ihn nur mehr mit den Farben von gewissen Eingeweideprodukten vergleichen. Rechts von der Küche war der verblasste Karoüberzug einer Miniaturcouch unter dem Stapel von Büchern, Zeitungen und Männerkleidung kaum zu erkennen. Sie sah einen zerkratzten, abgesplitterten Kühlschrank, Oberschränke, deren Laminat bereits abging, und ein einziges ungemachtes Bett.
    Sie fuhr herum und suchte nach dem zweiten. »Wo sind die anderen Betten?«
    Er betrachtete sie ungerührt und trat dann um die Reisetaschen herum, die er mitten auf dem Teppich abgestellt hatte. »Das ist ein Wohnwagen, Engelchen, nicht eine Suite im Ritz. Mehr, als was du siehst, ist nicht.«
    »Aber -« Sie klappte den Mund wieder zu. Ihre Kehle war wie ausgedörrt, und ihr Magen krampfte sich angstvoll zusammen.
    Das Bett nahm den größten Raum der einen Trailerhälfte ein; es war vom Rest der Einrichtung mittels eines durchhängenden Drahts mit einem braunen Vorhang daran getrennt, der im Moment ganz zur Seite geschoben war. Auf dem zerwühlten Bett lagen weitere Kleidungsstücke, ein Badetuch und etwas, das aus der Entfernung wie ein dicker schwarzer Gürtel aussah.
    »Die Matratze ist echt bequem«, sagte er.
    »Also mir genügt die Couch.«
    »Von mir aus.«
    Sie hörte ein metallisches Klappern und drehte sich um. Er lud gerade den Inhalt seiner Taschen auf die Küchenanrichte: Wechselgeld, Autoschlüssel, Brieftasche. »Ich hab bis vor einer Woche in einem anderen Trailer gelebt, aber der war zu klein für zwei Leute, also hab‘ ich diesen hier beschafft. Leider hatte ich noch keine Zeit, meinen Innendekorateur anzurufen.« Er wies mit einem Kopfnicken nach hinten. »Der Donnicker ist da. Ist das einzige, was ich bis jetzt saubermachen konnte. Du kannst versuchen, dein Zeug in dem Schrank hinter dir unterzubringen. Die Spec fängt in ‘ner Stunde an; halt dich von den Elefanten fern.«
    Donnicker? Spec?
    »Ich glaub wirklich nicht, dass ich so leben kann«, sagte sie. »Das ist ein Saustall.«
    »Da hast du ausnahmsweise recht. Ich denke, hier fehlt ‘ne weibliche Hand. Putzmittel sind unter der Spüle.«
    Er ging an ihr vorbei zur Tür, dann hielt er inne. Bevor sie richtig merkte, wie ihr geschah, war er zur Anrichte zurückgegangen und hatte seine Brieftasche wieder eingesteckt.
    Sie war zutiefst entrüstet. »Ich stehle nicht.«
    »Sicher tust du das nicht. Und wir wollen

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