Kuess Mich, Highlander
»Reinigungstupfer dich so sehr erzürnen, begreife ich nicht, aber ich versichere dir, dass ich sie die Dienstmädchen niemals habe benutzen lassen.«
Lisa furchte die Stirn. Kein Mann konnte so einfältig sein. »Reinigungstupfer?«
Jäh nahm er eine Schusswaffe hoch und richtete den Lauf, aus dem ein ausgewickelter Tampon her- vorschoss, in ihre Richtung. Er war von der Korrosion des Stahls schwarz. Sie betrachtete ihn einen Moment, beugte sich dann herab und hob ihn vom Boden auf. »Du reinigst deine Schusswaffen damit?«
Er senkte die Waffe. »Sind sie nicht dafür gedacht? Ich schwöre, dass ich mir keinen anderen Zweck vorstellen konnte.«
»Hast du nicht gelesen, was auf der Schachtel steht?«
»Da waren zu viele Worte, die ich nicht verstand!«
Lisas Augen weiteten sich und sie streckte sich innerlich nach ihm aus und fragte sich, warum sie das nicht gleich getan hatte. Dort, wo sie sich vereinten, konnte er nichts vor ihr verbergen. Aber sie war so bestürzt gewesen, dass sie nicht klar denken konnte. Sie streckte sich aus und spürte ...
Angst, dass sie ihm nicht glauben würde.
Schmerz.
Und Ehrlichkeit. Er wusste wirklich nicht, was die Tampons waren. Aber da war noch etwas, etwas, das er bewusst verbarg. Etwas ungeheuer Düsteres, in Verzweiflung Gehülltes. Es ließ sie erschaudern.
Er hob in einer flehentlich bittenden Geste die Hände. »Lisa, ich habe dich wegen der Tatsache, dass ich dich nicht zurückschicken kann, niemals belogen. Dies sind Geschenke, die mir ein Mann namens Adam gebracht hat. Ich war weder jemals in deiner Zeit, noch kann ich dorthin gelangen, noch jemand anderen dorthin schicken.«
Sie dachte über seine Worte nach, erwog sie auf ihren Wahrheitsgehalt. Sie erinnerte sich daran, wie sie ihn beobachtet hatte, als er die Stoffe durchgesehen hatte und diesen Menschen Adam hatte erwähnen hören: Adam, dessen Geschenke Circenn verschmäht hatte, bis auf den goldenen Stoff, den er für ihr Hochzeitskleid erwählt hatte.
Ein Stockwerk unter ihnen riefen Männer nach Circenn.
Er ignorierte die Rufe und sagte: »Ich wollte nicht, dass es so endet - nicht jetzt, wo ich keine andere Wahl habe, als eilig in den Kampf zu ziehen. Du musst mir glauben, dass ich dich niemals belogen habe, Lisa. Glaube an mich und erwarte meine Rückkehr. Ich verspreche dir, dass wir dann über alles reden werden. Ich werde alle deine Fragen beantworten, dir alles erklären.« Er seufzte und rieb sich das Kinn. Seine Augen waren dunkel vor Gefühl. »Ich liebe dich, Mädchen.«
»Ich weiß. Ich kann es spüren.« Sie neigte steif den Kopf. »Du liebst mich. Wäre ich nicht so schnell explodiert, hätte ich deine Empfindungen gleich gespürt und erkannt, dass du, wenn man dies alles hier beiseite lässt, keinerlei Absicht hattest, mich zu verletzen.«
Er stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. »Dagda sei Dank für unseren Bund.«
»Mach weiter«, sagte sie, um ihn zu ermutigen, das noch unausgesprochene, düstere Geheimnis zu enthüllen. Als Circenn auf den Eingang zuging, erkannte sie, dass er es missverstanden hatte.
Er sah sie fragend an, als sie den Weg nicht frei machte. »Ich muss den Raum wieder verschließen, Mädchen, bevor ich fortreiten kann. Ich verspreche dir, dass du ihn nach meiner Rückkehr ausführlich begutachten kannst.« Er trat auf sie zu und drängte sie' in seinen Raum zurück.
»Nein«, sagte Lisa rasch. »Ich meinte, mach damit weiter, mir den Rest zu erzählen.«
Er hielt widerwillig inne. »Ich dachte, du meintest, dass ich zu meinen Männern gehen sollte und wir nach meiner Rückkehr hierüber reden würden.« Er bemerkte ihr angespanntes Kinn, ihren unnachgiebigen Blick. »Was spürst du noch?«, wich er ihr aus.
»Etwas, was mich ängstigt, weil es dich erschreckt, und vermutlich würde mich alles, was dir Angst macht, zerstören. Da ist etwas, was du mir nicht erzählst und was deine Angst verhüllt. Du musst es mir sagen, Circenn. Jetzt. Je eher du es tust, desto eher kannst du gehen. Was verbirgst du vor mir?«
Er atmete tief ein. »Adam, der mir diese Seltsamkeiten geschenkt hat« - er machte eine umfassende Armbewegung -, »könnte dich in deine Zeit zurückbringen. Ich habe dir das nicht erzählt, weil es sinnlos ist. Erinnerst du dich, dass ich einen Schwur geleistet habe, den Überbringer der Phiole zu töten?«
Sie nickte.
»Adam ist derjenige, dem gegenüber ich den Schwur geleistet habe.«
Lisa schloss die Augen. »Mit anderen Worten -
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