Kuess Mich, Highlander
entsetzt sein, ihn zurückweisen und zu fliehen versuchen. Wenn das geschähe, dachte er besorgt, würde er vielleicht wirklich in sein neuntes Jahrhundert-Selbst zurückverfallen und sie einsperren, bis sie sich einverstanden erklärte, aus der Phiole zu trinken. Oder schlimmer noch - ihr das
antun, was Adam ihm angetan hatte.
* * *
Lisa lag zusammengerollt in einem Sessel vor dem Feuer, als er das Arbeitszimmer betrat. Sie lächelte ihn herzlich an. Sie begrüßten sich mit Blicken wortlos und dann klopfte sie neben sich auf den Sessel. Er trat zu ihr, stützte einen Teil seines Gewichts auf die Armlehne und beugte sich herab, um sie zu küssen. Gott, er konnte den Gedanken nicht ertragen, sie jemals zu verlieren.
Als er sich schließlich gewaltsam von ihr löste - entweder das oder er hätte sie direkt dort im Sessel bei geöffneter Tür genommen -, schaute sie neugierig zu ihm hoch und sagte: »Du warst heute enttäuscht. Häufig. Was bedrückt dich, Circenn?«
Er seufzte. Manchmal war ihr Bund eine lästige Sache. Er konnte nicht viel vor ihr verbergen und das Bemühen, seine Gefühle zurückzuhalten, erschöpfte ihn. »Du hast dich gelangweilt«, konterte er, da er noch nicht bereit war, das schwierige Thema anzuschneiden. Er wollte lieber einige Momente des Friedens und der Vertrautheit genießen. »Aber das ist anscheinend häufig der Fall, wenn du nicht in meinem Bett bist«, neckte er. Und das Bett war genau der Ort, wo er sie jetzt haben wollte. Vielleicht wäre sie empfänglicher, wenn ihre Sinnlichkeit befriedigt war. Eine Söldnertaktik, aber mit Liebe angewandt. Er liebkoste ihr Haar, genoss das seidige Gefühl zwischen den Fingern.
Lisa lachte leise und einladend. »Circenn, ich brauche etwas, um mich zu beschäftigen. Ich muss das Gefühl haben ... beteiligt zu sein.«
Er hatte genau dasselbe gedacht, denn ihre Enttäuschung begleitete ihn jetzt schon geraume Zeit, schon seitdem ihr Bund entstanden war. Er wusste, dass Lisa in ihrem Jahrhundert beständig gearbeitet hatte, und sie war eine Frau, die das Gefühl brauchte, am Tagesende etwas vollbracht zu haben, das der Mühe wert war.
»Ich werde dir von Duncan eine Liste der Anhörungen der anhängigen Streitfälle vor dem Gericht des Gutes bringen lassen. Würde dir das gefallen? Galan leitet die Anhörungen schon seit einigen Jahren und würde den Posten gerne loswerden.«
»Wirklich?« Lisa war erfreut. Sie würde sich nur zu gerne in das Leben der Dorfbewohner vertiefen und vielleicht mit den jungen Frauen Freundschaften schließen. Eines Tages würde sie mit Circenn Kinder haben und sie würde wollen, dass ihre Kinder Spielkameraden hätten. Und sie vermisste es, eine Freundin zu haben. Sie verstand nicht, warum sich Circenn in der Vergangenheit so sehr von seinen Leuten fern gehalten hatte, aber sie hatte vor, ihn ihnen wieder anzunähern. Die Anhörungen bei Streitfällen zu leiten und sich unter die Mitglieder des Clans zu mischen wäre der perfekte Weg, ihre Pläne in die Tat umzusetzen.
»Gewiss. Sie werden höchst erfreut sein.«
»Bist du sicher, dass sie es akzeptieren werden, wenn ein Mädchen ihre Streitfälle entscheidet?«, fragte sie besorgt.
»Du bist nicht nur ein Mädchen. Und sie haben dich bei unserer Festlichkeit bewundert. Außerdem bin ich ein Brude, Lisa.«
»Diesen Teil der Geschichte muss ich in der Schule versäumt haben. Wer waren die Brude?«
»Ah, nur die tapfersten Krieger, die jemals gelebt haben«, sagte er und hob anmaßend eine Augenbraue. »Wir sind die ursprünglichen Pikten. Viele unserer Könige wurden Brude genannt, bis wir dies als unseren Namen annahmen. Brodie ist nur eine andere Form.« Ist nun der richtige Zeitpunkt, ihr mehr über meine Geschichte zu erzählen ? Dass mein Halbbruder Drust der Vierte 838 von Kenneth McAlpin erschlagen wurde? »Da ich ein Brude bin, kam die königliche Abstammung in meiner Linie jahrhundertelang von der mütterlichen Seite, von den Königinnen weitergegeben, nicht von unseren Königen. Die Krone wurde Brüdern oder Neffen oder Cousins übertragen, wie aus einer komplizierten Reihe von Mischehen von sieben Königshäusern hervorgeht. Meine Leute werden die Entscheidungen der Lady of Brodie bereitwillig akzeptieren.«
»Das klingt, als wären die Pikten zivilisierter gewesen als die Schotten«, sagte Lisa trocken.
»>Diese Legion, welche die Legion der wilden Schotten im Zaum hält< hat Kaiser Claudius meine Leute genannt, und eine Zeit lang taten wir das
Weitere Kostenlose Bücher