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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Gedanken klären, beschloss sie und erhob sich vom Bett, wo sie gesessen hatte, seit er gegangen war.
    Sie schlenderte durch die stille Burg und wagte sich dann in die Nacht hinaus. Es war seltsam ruhig: Keine Ritter fochten im Hof, keine Kinder spielten - der Krieg war wirklich ein hartes Geschäft. Sie brauchte sich keine Sorgen darüber zu machen, dass Circenn sterben würde, aber die meisten Familien auf Brody hatten einen geliebten Menschen, der in der Schlacht vielleicht tödlich verwundet würde. Eine Atmosphäre der Ernsthaftigkeit hing über der Burg.
    In Gedanken versunken wanderte sie zu dem widerspiegelnden Teich und sank auf die Steinbank. Sie neigte den Kopf und blickte in den samtschwarzen Himmel hinauf. Warum hatte sie sich nicht in einen normalen, sterblichen Mann verlieben können? Sie war mit Circenn so glücklich gewesen, aber wenn sie etwas war, dann war sie Realistin.
    Sie hatte eine gewisse Vorstellung davon, wie es sein würde zu altern. Sie erkannte, wie sie sich fühlen würde, wenn sie vierzig und er noch immer dreißig wäre. Sie konnte sich nur mit Entsetzen vorstellen, wie sie sich fühlen würde, wenn sie fünfzig war, er jedoch immer noch wie dreißig schien. Sie konnte die Angst davor, sechzig zu sein, spüren - wenn sie ausreichend alt wäre, dass die meisten sie für seine Mutter halten würden oder schlimmer noch - in diesem Land, wo Frauen schon mit vierzehn Kinder bekamen - für seine Großmutter.
    0, Gott. Ihr Körper würde altern und welken, aber seiner nicht.
    Lisa hielt sich nicht für einen oberflächlichen Menschen, aber die Eitelkeit einer Frau konnte nur begrenzt erdulden. Würde er sie noch immer körperlich lieben? Würde sie ihm erlauben können, sie anzusehen, wenn ihr Körper so gealtert wäre? Es war nicht nur eine Frage der Eitelkeit. Der physische Kontrast zwischen ihnen würde sie täglich daran erinnern, dass sie sterben würde, er aber nicht.
    Nimm die Jahre hin und denk nicht zu weit voraus, riet ein Teil von ihr voller Hoffnung.
    Aber sie kannte sich zu gut. Sie würde nicht dazu in der Lage sein. Sie würde in Angst leben, sich im Spiegel betrachten und auf das Unausweichliche warten.
    Und es musste noch ein größerer Zusammenhang beachtet werden.
    Sie würde nicht nur altern, während das für ihn nicht galt, sie würde letztendlich sterben, während er weiterlebte. Er würde ohne sie zurückbleiben und sie wusste, dass sie ihn ermutigen müsste, erneut zu lieben, wenn sie tot war - aber, und Gott vergebe ihr, sie glaubte nicht, dass sie eine solch edle Seele besaß.
    Circenn ermutigen, einen solch kostbaren, vertrauten Bund wie ihren erneut mit einer anderen Frau zu teilen? Sie wurde von Hass auf ihre gesichtslose, namenlose Nachfolgerin vereinnahmt.
    Aber sie würde es tun müssen, denn sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er ihre Neigung zu selbst auferlegter Sühne teilte. Er würde sich verleugnen. Er könnte Tausende von Jahren allein verbringen, Vertrautheit verweigern und solch starre Einsamkeit könnte jeden Menschen in den Wahnsinn treiben. Er musste wieder lieben, wenn sie tot war, um seiner eigenen Seele willen.
    Und sie wusste auch ganz genau, was ihr Tod ihm antun würde. Wegen ihres Bundes würde er jedwede Empfindung spüren, die sie erlitt, und jedweden Schmerz. Sie wusste, wie es sich anfühlte, einen geliebten Menschen sterben zu sehen. Es war schlimmer als die Hölle.
    Was wäre gewesen, wenn sie während der letzten Monate die physischen Schmerzen ihrer Mutter tatsächlich hätte spüren können? Ihre Verzweiflung und ihre Angst?
    Circenn würde ihre vollkommen spüren, es sei denn, sie könnte sie irgendwie verbergen.
    Ich kann es nicht! Ich bin nicht stark genug!
    Sie sprang verzweifelt auf, fühlte sich getrieben, sich zu bewegen.
    Sie schritt rasch aus, ging am Teich entlang und blickte in den Himmel hinauf, als könnte er sie hören und eine Bitte gewähren. Auf den Himmel konzentriert, stolperte sie und fiel hin.
    Das war der Tropfen, der das Fass zum Uberlaufen brachte. Sie schlang weinend die Arme um die Knie und begann sich zu wiegen. Nach wenigen Momenten erkannte sie, dass sie neben dem Wall hingefallen war und wahrscheinlich in Uberreste von Bettgeschirren weinte.
    Sie wurde sehr still.
    Es heißt, vielleicht, wenn man den Wall sieben Mal umschreitet und sein Blut darauf vergießt, die Königin der Elfen erscheint und einen Wunsch gewährt.
    Sich an Circenns Worte erinnernd, öffnete sie langsam die Augen.
    Aber

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