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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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eines Traums war. Es war ein Teil der Realität, seiner Realität, einer Realität, an der sie nun Anteil hatte. Sie erkannte, dass die Phiole, die sie unmittelbar davor berührt hatte, der Grund für das Gefühl gewesen war zu fallen, und dass die Phiole, die er gefordert hatte, ein allzu logisches Bindeglied zu sein schien, um innerhalb eines Traums zu existieren. Hatte die Phiole sie zu einem Mann zurückgetragen, der ein direktes oder indirektes Besitzrecht darauf hatte? Und wenn dem so war - befand sie sich dann wirklich im vierzehnten Jahrhundert? Sie erkannte die erschreckende Gesetzmäßigkeit mit wachsendem Entsetzen: seine seltsame Art, sich zu kleiden, seine eindringliche Betrachtung ihrer Kleidung, als hätte er noch niemals zuvor Ahnliches gesehen, die primitive Holzwanne vor dem Kamin, die seltsame Sprache, in der er gesprochen hatte, der Wandteppich an der Mauer. Alles deutete auf das Unmögliche hin.
    Sie sah sich betroffen im Raum um, bewertete ihn aus einer anderen Perspektive neu. Sie betrachtete ihn so, wie ihre Beschäftigung im Museum sie glauben gelehrt hatte, dass ein mittelalterlicher Raum erscheinen müsste.
    Und alle Seltsamkeiten ergaben einen Sinn.
    Die Logik beharrte darauf, dass sie sich in einer mittelalterlichen Felsenburg befand und das, dem Wandbehang nach zu urteilen, irgendwann im vierzehnten Jahrhundert, obwohl es unmöglich war.
    Lisa stieß in dem verzweifelten Versuch, sich zu beruhigen, den Atem aus. Sie durfte nicht in einer anderen Zeit sein, denn wenn dies das mittelalterliche
    Schottland war, befand sich Catherine gut siebenhundert Jahre in der Zukunft - allein. Ihre Mutter brauchte sie dringend und konnte sich auf niemand anderen verlassen. Das konnte sie nicht hinnehmen. In einem Traum gefangen zu sein war nun zu dem unbedeutenden Problem geworden, das es gewesen wäre, wenn es ein Traum gewesen wäre. Ein Traum wäre leicht zu handhaben gewesen. Sie wäre schließlich erwacht, gleichgültig wie schrecklich es in dem Traum gewesen wäre. Wenn sie sich tatsächlich in der Vergangenheit befand, was ihr alle ihre Sinne beharrlich vermittelten, musste sie wieder nach Hause gelangen.
    Aber wie?
    Würde es genügen, die Phiole erneut zu berühren? Während sie über diese Möglichkeit nachdachte, hörte sie Schritte im Gang vor dem Raum. Sie trat rasch zur Tür, erwog, sich dahinter zu verbergen, presste aber dann stattdessen ihr Ohr daran. Es wäre klug, alles Mögliche über ihre Umgebung herauszufinden.
    »Glaubst du, er wird es tun?«, hallte eine Stimme durch den Gang.
    Ein langes Schweigen entstand und dann erklang ein so lautes Seufzen, dass es das dicke Holz durchdrang. »Ich glaube schon. Er nimmt Schwüre nicht auf die leichte Schulter und weiß, dass die Frau sterben muss. Nichts darf unserer Sache in den Weg geraten, Duncan. Dunnottar muss gehalten, dieser Bastard Edward muss besiegt und weitere Schwüre müssen geehrt werden. Er wird sie töten.«
    Als die Schritte den Gang hinab verklangen, lehnte sich Lisa schwach gegen die Tür. Ihr Verstand ließ keinen Zweifel daran zu, welche Frau sie gemeint hatten.
    Dunnottar? Edward? Lieber Gott! Sie war nicht nur durch die Zeit gereist - sie war direkt in einer Fortsetzung von Braveheart gelandet!

 
    4.            Kapitel
    Es war spät in der Nacht, als Circenn die Tür zu seinem Raum leise wenige Zentimeter öffnete. Er spähte durch die schmale Öffnung und sah, dass der Raum dunkel war. Nur ein schwacher Streifen Mondlicht fiel an der Seite des Wandteppichs herein. Sie musste schlafen, entschied er, was ihm den Vorteil des Überraschungsmoments gäbe. Er würde dies rasch beenden.
    Er öffnete die Tür weit, trat rasch und entschlossen ein und verlor prompt den Halt. Als er auf dem Boden des Raumes aufschlug, fluchte er, denn dieser war listigerweise mit scharfen Stücken zerbrochenen Steinzeugs bedeckt. Er hatte kaum Zeit festzustellen, dass er über eine fest und geschickt gespannte Schnur gestolpert war, als er schon mit einer Steinzeugschüssel einen Schlag auf den Hinterkopf bekam. »Bei Dagda, Mädchen!«, brüllte er, während er auf die Seite rollte und sich den Kopf hielt. »Wollt Ihr mich umbringen?«
    »Natürlich will ich das!«, zischte sie.
    Circenn konnte in der Dunkelheit kaum mehr als eine verschwommene Bewegung ausmachen, als sie ihn, sehr zu seiner Verwunderung und schmerzhaft, in einen höchst empfindlichen Teil seines Körpers trat - ein Teil, den die meisten Frauen ehrfurchtsvoll

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