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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte: »Und dann kommt wieder auf die Erde und schlaft mit Eurem Teufel, der für eine Nacht in Euren Armen bereitwillig in der Hölle schmoren würde.«
    Wow!, war alles, was ihr verwirrter Verstand zu bieten hatte, während er den Raum verließ.

 
    17.   Kapite l
    Drei Tage waren seit ihrem ersten Abendessen in dem unpersönlichen Speisesaal vergangen. Das waren zweiundsiebzig Stunden. Viertausenddreihundertundzwanzig Minuten, und Lisa hatte jede einzelne davon an sich vorbeirauschen gespürt - für immer verstrichen.
    Zu Hause waren neun Schichten der Pflegerinnen vergangen. Ihre Mutter hatte neun Mahlzeiten eingenommen - Frischkost, wie sie sicher wusste. Reife Pflaumen und Aprikosen, die zu ihren Mahlzeiten sorgfältig auf dem Markt ausgesucht wurden. Die Krankheit hatte Catherines Appetit verändert, sie hatte ein Verlangen nach Obst entwickelt.
    Lisa hatte die Tage damit verbracht, so heimlich wie möglich herumzuschnüffeln, aber sie hatte zu vermuten begonnen, dass es sinnlos war. Sie hatte nicht die leiseste Idee, wo sie nach der Phiole suchen sollte. Sie hatte mehrere Male während des Tages in Circenns Gemächer zu gelangen versucht, aber die Tür war stets abgeschlossen. Sie war sogar zu dem Turm neben seinen Räumen gegangen, um nachzusehen, ob es eine Möglichkeit gab, die Mauer von außen zu erklimmen, um dorthin zu gelangen, aber es war hoffnungslos. Seine Gemächer befanden sich im zweiten Stock des Ostflügels und stets standen Wachen auf den darüber liegenden Zinnen.
    Die Abende hatte sie damit verbracht, sich widerwärtig prächtigen Mahlzeiten hinzugeben. Gestern Abend hatte der erste Gang aus einer Mischung aus Pflaumen, Quitten, Äpfeln und Birnen mit Rosmarin, Basilikum und Gartenrauke in Teig bestanden. Der zweite Gang bestand aus einer Hackfleischpastete, der dritte aus einem Omelette mit Mandeln, Korinthen, Honig und Safran, der vierte aus geschmortem Lachs in Zwiebel-Wein-Soße, der fünfte aus mit Reis gefüllten Artischocken. Spätestens beim honigglasierteri, in Senf, Rosmarin und Pinienkernen gewälzten Hähnchen suhlte sie sich in Schuldgefühlen. Bei der Beerentorte mit Schlagsahne verachtete sie sich.
    Und jeden Abend hatte er sein Dessert mit derselben trägen Sinnlichkeit genossen, die in ihr das Verlangen erweckte, eine Beere oder ein Klecks Sahne zu sein. An seinem Verhalten war nichts auszusetzen. Er war ein untadeliger Tischgefährte und Gastgeber. Sie hatten behutsam geplaudert. Er hatte ihr von den Templern und ihrer misslichen Lage erzählt, von ihrer Ausbildung gesprochen und die Stärke seiner Hochlandfestung gepriesen. Sie hatte nach seinen Dorfbewohnern gefragt, über die er anscheinend überraschend wenig wusste. Er hatte sie über ihr Jahrhundert befragt und sie hatte ihn dazu gebracht, stattdessen über seines zu sprechen. Als sie nach seiner Familie fragte, hatte er das Blatt gewendet und nach ihrer gefragt. Nach einigen Momenten angestrengten Ausweichens hatten sie sich gegenseitig zugestanden, dieses Thema ruhen zu lassen.
    Er schien sich besonders anzustrengen, um freundlich, geduldig und entgegenkommend zu sein. Sie hatte sich im Gegenzug sorgfältig zurückgehalten und jeden Abend einen Vorwand gefunden, nach dem letzten Gang rasch vom Tisch aufzustehen und in ihren Raum zu flüchten.
    Er ließ diese Flucht zu, um den Preis eines verlockenden abendlichen Kusses vor ihrer Tür. Er hatte nicht wieder versucht, ihre Gemächer zu betreten. Sie wusste, dass er auf ihre Einladung wartete. Sie wusste auch, dass sie gefährlich nahe daran war, sie auszusprechen. Es wurde jeden Abend schwieriger, einen Grund zu finden, sich nicht zu nehmen, was sie so verzweifelt begehrte. Immerhin war es nicht so, als hätte es, wenn sie ihn eine Nacht in ihrem Bett verbringen ließe, die gleiche Wirkung, als wenn Persephone im Hades einen Granatapfel aß.
    Ihr Problem war zweifacher Natur: Sie verlor nicht nur wertvolle Zeit und kam dem Auffinden der Phiole nicht näher, sondern sie begann auch allmählich, sich auf vielerlei heimtückische Arten anzupassen. Die Unmittelbarkeit ihrer Anwesenheit im Schottland des vierzehnten Jahrhunderts schien ihre Entschlossenheit zu schwächen. Sie hatte noch niemals in ihrem Leben eine so friedliche Zeit, so voller Müßiggang und Sicherheit, gehabt. Niemand verließ sich auf sie, niemandes Leben würde aus den Fugen geraten, wenn sie sich stark erkältete und ein paar Tage nicht arbeiten könnte. Keine Rechnungen drohten und keine

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