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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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»Und Ihr hättet die Gelegenheit, Eure Leute kennen zu lernen.«
    »Sie sind nicht meine Leute, noch werden sie es jemals sein«, sagte Lisa steif. »Ich werde nicht hier sein.« Mit diesen Worten wandte sie sich um und floh die Treppe hinauf.
    * * *
    Aber sie merkte, dass sie sich nicht lange fern halten konnte. Sie schlich verstohlen zum oberen Ende der Treppe zurück, von den Vorgängen in der Halle fasziniert.
    Man plante ihre Hochzeit und das genügte, dass ihr schwindelte.
    Da waren sie, um den Tisch in der Großen Halle versammelt, und der anmaßende, aber unwiderstehlich anziehende Hochlandlaird hatte seine Hände in Stoff versenkt.
    »Nay. Er ist nicht weich genug. Gillendria, geht und holt die Seidenstoffe, die im Gobelinraum lagern. Adam hat mir etwas geschenkt, was gut passen sollte. Bringt mir den Ballen goldene Seide.«
    Duncan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Stiefel auf dem Tisch. Die Vorderbeine seines Stuhls schwebten einige Zentimeter über dem Boden und trafen geräuschvoll wieder auf, als Galan gegen die Stuhllehne trat.
    »Was ist los mit dir, Galan?«, beschwerte sich Duncan.
    »Nimm die Stiefel vom Tisch«, rügte Galan ihn. »Sie sind schmutzig.«
    »Lass ihn, Galan. Den Tisch kann man abwischen«, sagte Circenn wie abwesend, während er einen hellblauen Wollstoff befühlte und mit einem Kopfschütteln ablehnte.
    Duncan und Galan sahen Circenn an, als hätte er den Verstand verloren. »Wie weit ist es mit uns gekommen? Schmutz auf dem Tisch? Du ... der Stoff aussucht? Bedeutet das, dass Decken in der Küche jetzt auch akzeptiert wird?«, fragte Duncan ungläubig.
    »Es liegt mir fern, das Decken zu regulieren«, sagte Circenn milde und hob eine Falte karmesinroten Samt an.
    Galan schloss Duncans Mund mit einem Finger unter dessen Kinn. »Ich dachte, du hasst die Geschenke, die Adam dir gebracht hat, Circenn«, erinnerte Galan den Laird.
    Circenn warf einen hell rötlichen Leinenstoff beiseite. »Nur kühne Farben für das Mädchen«, belehrte er die Dienstmädchen. »Außer vielleicht Lavendelfarben.« Er schaute zu der neben seinem Sessel stehenden Näherin. »Habt Ihr Lavendelfarben?«
    Lisa, die sich am oberen Ende der Treppe befand, errötete. Er erinnerte sich offensichtlich an ihren BH und den Bikinislip. Der Gedanke sandte eine Hitzewelle durch ihren Körper. Aber dann furchte sie die Stirn: Wer war Adam, warum brachte er Geschenke und warum hasste Circenn diese Geschenke? Sie schüttelte den Kopf und beobachtete, wie er die auf dem Tisch ausgebreiteten Stoffballen durchforstete. Ein halbes Dutzend Frauen waren um ihn versammelt und nahmen die Stoffe auf, die er guthieß.
    »Ein Umhang aus diesem Samt«, sagte er, »mit schwarzem Pelz um den Saum der Kapuze und der Ärmel. Meine Farben«, fügte er selbstgefällig hinzu.
    Lisa erstarrte, durch den besitzergreifenden Tonfall in seiner Stimme aus der Fassung gebracht. Meine Farben, hatte er gesagt, aber sie hatte ihn eindeutig sagen hören: meine Frau.
    Und das ließ sie erschaudern.
    Sie trat rasch zurück und duckte sich in eine Ecke, lehnte sich mit pochendem Herzen an die Wand.
    Was tat sie?
    Sie hatte im vierzehnten Jahrhundert am oberen Ende der Treppe gestanden und ihn Stoff für ihr Hochzeitskleid aussuchen sehen!
    Lieber Gott, sie verlor sich vollständig. Die Unmittelbarkeit der Gegenwart war so zwingend, so dicht und aufregend, dass sie das Band zu ihrem wirklichen Leben zerfraß, ihre Entschlossenheit untergrub, zu ihrer Mutter zurückzukehren.
    Sie sank zu Boden und schloss die Augen, zwang sich, an Catherine zu denken, sich vorzustellen, was sie gerade tat, wie krank vor Sorge sie war, wie allein. Lisa blieb zusammengekauert auf dem Boden sitzen und zwang sich unbarmherzig in die Realität zurück, bis sie Tränen in ihren Augen brennen spürte.
    Und dann erhob sie sich, entschlossen, ein für alle Mal die Kontrolle über die Ereignisse zu übernehmen.

 
    18.   Kapite l
    Lisa presste sich fest in den tiefen Steinbogen des Eingangs und wagte kaum zu atmen. Ihre Füße waren vom Kauern auf dem kalten Boden taub und verkrampft. Sie schloss ihre Finger fester um den Griff des Messers, das sie aus der Küche entwendet hatte. Es war eine tödliche Klinge, rasiermesserscharf, so breit wie ihre Handfläche und mindestens zwölf Zoll lang. Es könnte ihr helfen, ihren Standpunkt zu verdeutlichen. Sie war es leid, abzuwarten und geduldig zu versuchen, die Phiole zu finden. Sie

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