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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mit einem Mann geschlafen, oder?«
    Lisa glättete mit trockenem Mund ihre Decke. Sie hatte nicht die Absicht, mit ihm darüber zu reden. Sie benetzte ihre verräterischen Lippen und war entsetzt, als sie sich teilten und sie sagte: »Ist das so offensichtlich?«
    »Für mich ja. Vielleicht nicht für andere Männer. Warum? Ihr seid alt genug, um mit vielen Männern zusammen gewesen zu sein. Ihr seid schön genug, dass viele es versucht haben müssen. Habt Ihr keinen gefunden, der Euch gefiel?«
    Lisa drückte das Kissen fester an sich. In der High- school hatte sie mehrere Freunde gehabt, aber sie waren ihr stets ziemlich unreif erschienen. Catherine hatte gesagt, das käme daher, weil sie ein Einzelkind und somit eher daran gewöhnt sei, mit Erwachsenen zusammen zu sein. Sie hatte vermutet, dass ihre Mutter Recht hatte.
    »Habe ich Euch jemandem weggenommen? Einem Liebhaber vielleicht?« Ein Muskel an seinem Kinn zuckte.
    »Nein. Es gab niemanden.«
    »Es fällt mir schwer - nay, es ist mir unmöglich, das zu glauben.«
    »Vertraut mir«, sagte Lisa mit bitterem Lachen. »Männer haben bei mir nicht gerade die Tür eingeschlagen.« Und wenn sie es getan hätten, wären sie geflohen, sobald sie Einlass gefunden und ihre finanzielle Not und ihre Pflegerinnenrolle erkannt hätten.
    »Ah, vielleicht hatten sie Angst vor Euch, weil Ihr so fraulich seid.«
    »Ich bin nicht dick«, fauchte Lisa. »Ich bin ... gesund«, sagte sie zu ihrer Verteidigung.
    Circenn lächelte. »Das seid Ihr, aber das habe ich nicht gemeint.«
    »Nun, ich bin auch nicht zu groß. Selbst eine Riesin wäre für Euch nicht zu groß.« Mit fünf Fuß zehn hatte sie bis auf die letzten beiden Jahren auf der Highschool viele der Jungen in ihrer Klasse überragt.
    »Das habe ich auch nicht gemeint.«
    »Was habt Ihr dann gemeint?«, fragte sie, sich verletzt fühlend.
    »Ihr seid klug ...«
    »Nein, das bin ich nicht«, erwiderte sie. Ich bin alles andere als klug.
    »Doch, das seid Ihr. Ihr wart klug genug zu erkennen, dass es töricht wäre, mir in Dunnottar zu entfliehen, und klug genug, einen Weg aus meinen Gemächern zu finden. Aye, sogar furchtlos genug, es zu wagen. Sagt mir, könnt Ihr lesen und schreiben?«
    »Ja.« Lisa glühte innerlich. Sie galt im vierzehnten Jahrhundert als klug.
    »Ihr seid beharrlich. Hartnäckig. Entschlossen. Stark. Ihr braucht niemanden, oder?«
    »Ich hatte nicht die Gelegenheit, jemanden zu brauchen. Alle waren immer nur allzu beschäftigt damit, mich zu brauchen«, murrte sie und fühlte sich dann schuldig, weil sie ihren geheimsten Groll preisgegeben hatte.
    »Gebraucht mich, Lisa.«
    Sie betrachtete forschend sein Gesicht. Was hatte ihn verändert? Warum handelte er auf diese Weise? Es war, als kümmere es ihn wirklich und als begehre er sie tatsächlich.
    »Gebraucht mich«, wiederholte er fest. »Benutzt mich, um die Frau zu entdecken, die niemals die Gelegenheit bekam zu leben. Nehmt von mir, braucht mich und befriedigt all die Neugier, die ich in Euch brennen spüre. Und, bei Dagda, lasst diese Jungfräulichkeit fahren. Wollt Ihr leben und sterben, ohne die Leidenschaft kennen gelernt zu haben? Ohne jemals geschmeckt zu haben, was ich Euch bieten kann? Seid kühn. Nehmt es Euch.« Er äußerte die letzten Worte mit tiefer, männlicher Stimme.
    Nehmt es Euch. Das blieb in ihren Gedanken haften. Es war fast, als wäre es mit einer Art Zauberkraft von seiner Zunge gerollt. Wie wäre es zu nehmen, wie er gesagt hatte - ohne Schuld- oder Angstgefühle? Nehmen, weil ihr Blut es forderte, weil ihr Körper es brauchte. Lisas Lippen öffneten sich, während sie über die Worte nachsann. Sein Oberkörper war eine große Fläche olivfarbener Haut, die sich samtartig anfühlen würde. Ihre Finger sehnten sich danach, über die harten Grate seiner Brust zu wandern, auf seinen Schultern zu verweilen, seinen kräftigen Nacken zu umschließen und ihn zu einem Kuss herabzuziehen, der sie vergessen lassen würde, wo er begann und sie endete. »Ich dachte, mittelalterliche Männer priesen die Jungfräulichkeit. Haltet Ihr es nicht für falsch, wenn eine Frau eigene Sehnsüchte hat und danach handelt?«
    »Eure Unschuld ist ein Stück Haut, eine Membrane, Lisa. Meine erste Liebe ist schon lange her und sie hat in keiner Weise etwas daran geändert, wer ich bin. Wohlgemerkt, ich sage nicht, dass Ihr das Geschenk der Liebe irgendjemandem machen solltet. Aber gewahrte Jungfräulichkeit ist lächerlich und dient keinem anderen

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