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Kuess Mich, Highlander

Kuess Mich, Highlander

Titel: Kuess Mich, Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sie hatte, aber jetzt habe ich doch Bedenken ...«
    »Was?«, fragte sie verwirrt.
    »Hattet Ihr jemals eine Idee, von der Ihr glaubtet, dass sie einen anderen Menschen glücklich machen würde, wart dann aber, wenn es an der Zeit war, sie umzusetzen, besorgt, dass Ihr Euch vielleicht geirrt hättet?«
    »Habt Ihr etwas für mich gemacht?«, fragte sie, als sie an die Flecken Holzstaub dachte, die er sich am Vortag von seinem Tartan geklopft hatte.
    »Aye«, murmelte er und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Aber es kam mir plötzlich in den Sinn, dass es Euch vielleicht traurig machen könnte, wenn ich Euch nicht so gut kenne, wie ich glaube.«
    »Nun, ich werde einfach sehen müssen«, sagte sie und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand.
    Was immer er gestaltet hatte, so hatte er ihr allein schon dadurch eine Freude gemacht, dass er sich gekümmert und über sie nachgedacht hatte, ganz zu schweigen von seiner Arbeitszeit, die er aufgebracht hatte, um sie zu erfreuen. Außer von ihren Eltern und von Ruby hatte sie in ihrem Leben nur sehr wenige überraschende Geschenke bekommen, und noch nie ein von Hand gemachtes.
    Sie steckte den Schlüssel neugierig ins Schloss, öffnete die Tür und trat ein. Dutzende von Kerzen flackerten und erfüllten den Raum mit warmem Glanz. Die Decke endete in einem hohen Holzbogen und es waren kleine Bänke im Raum verteilt. Im vorderen Teil des Raumes, vor vier wunderschönen Buntglasfenstern, befand sich eine flache Platte auf einem dicken Steinsockel - ein Altar. Sie erkannte, dass er sie in sein persönliches Gotteshaus gebracht hatte.
    »Schaut hinab, Mädchen«, sagte er leise.
    Sie blickte zu Boden. »Himmel, habt wirklich Ihr das gemacht?« Sie sah Circenn verblüfft an.
    »Ich hatte vor einigen Jahren viel freie Zeit«, sagte er achselzuckend. Ungefähr dreißig fahre, fügte er nicht hinzu. Jahre, in denen er geglaubt hatte, er könnte vor Einsamkeit wahnsinnig werden, und so hatte er seinen Schmerz mit Schöpferischem betäubt.
    Sie senkte den Blick rasch wieder. Es war ein ausgezeichnetes, per Hand aus Holz gestaltetes Mosaik, das wie ein Stern von der Mitte der Kapelle ausging. Helles Kiefernholz, dunkles Walnussholz und tiefdunkles Kirschholz verwoben sich zu den unterschiedlichsten Mustern. Einige der Holzstücke wiesen über einen Zoll im Durchmesser auf. Er muss Jahre dafür gebraucht haben, dachte sie erstaunt. Der Mann, der diesen Boden gestaltet hatte, die Stücke sorgfältig zugeschnitten und abgeschmirgelt und sie in einem sagenhaften geometrischen Muster ausgelegt hatte, das M. C. Escher vor Neid hätte erblassen lassen.
    »Tretet neben den Altar«, ermutigte er sie. »Dort habe ich es geändert.«
    Lisa ging vorsichtig über den Boden, wollte ihn mit ihren Schritten nicht beschädigen. Vor dem Altar hatte er das alte Muster herausgenommen und ein neues gelegt. Die Fläche vor der Platte war in zwei Abschnitte geteilt: rechts, in tiefdunklem Ebenholz sorgfältig ausgelegt, stand MORGANNA, GELIEBTE MUTTER VON CIRCENN. Links, aus demselben schwarzen Holz, stand CATHERINE, GELIEBTE MUTTER VON LISA. Es waren keine Daten eingefügt, ein Versäumnis, das sie verstand, weil sie gewiss nicht wollten, dass jemand in einer mittelalterlichen Kapelle Daten aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert entdeckte. Sie konnte sich genau vorstellen, welches Hochgefühl neuzeitliche Gelehrte dabei empfänden. Die Namen waren von kunstvoll gestalteten, keltischen Knoten umgeben.
    Lisa sank auf die Knie und zog das frisch ausgelegte Holz mit den Fingern nach, und ihr Herz ging ihr über. Er hatte ihre Mutter unmittelbar neben seine Mutter platziert und ihr damit gezeigt, dass sie die Hälfte seines Lebens war. Nun konnte sie hierher kommen, wann immer sie ihre Mutter vermisste, und das Gefühl haben, sie hätte einen Ort, wo sie ihr nahe sein konnte.
    Sein scharfsichtiges Verständnis verblüffte sie. Als bei Catherine Krebs diagnostiziert worden war, hatte Lisa Bücher darüber verschlungen, wie man mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertig wurde, in der Hoffnung, irgendeine magische Möglichkeit zu finden, den drohenden Verlust ihrer Mutter bewältigen zu können. Ein Punkt, der in jedem der Bücher angesprochen wurde, war der, dass sich zu verschließen ein kritischer Teil des Heilungsprozesses war. Indem er diese Gedenktafel für ihre Mutter gestaltete, hatte Circenn ein greifbares und, nach altertümlichen gesellschaftlichen Gebräuchen, von Natur aus tröstliches Symbol ihrer

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