Kuess Mich, Highlander
Abwesenheit geschaffen, so dass diese Abwesenheit eine tröstliche Gegenwart wurde.
Lisa schluckte gegen einen Kloß in ihrer Kehle an und schaute auf. Er betrachtete sie, als wäre sie für ihn das Kostbarste auf der Welt.
»War ich ein Narr?«, fragte er besorgt.
»Nein. Circenn, ich glaube nicht, dass Ihr jemals ein Narr sein könntet«, sagte sie leise. »Danke. In meiner Zeit tun wir dies auch. Und ich werde oft hierher kommen, um ... um ...« Sie brach ab, von der Tiefe ihrer Emotionen erschüttert.
Als er sagte: »Kommt«, eilte sie leichten Herzens in seine Arme.
20. Kapite l
Circenn schritt zum Spiegel und betrachtete sich zum fünften Mal in ebenso vielen Minuten. Er wandte das Gesicht zur Seite und betrachtete auch sein Profil. Er fuhr mit der Hand nachdenklich über seinen Drei- Tage-Bart. Lisas Haut war sehr empfindlich. Vielleicht sollte er sich häufiger rasieren.
Aber das war nicht das Problem, sann er. Obwohl sie sich während der letzten Tage erheblich mehr geöffnet hatte, behielt sie eine Distanz zwischen ihnen aufrecht. Sie genas und es war an der Zeit, diesen Prozess abzuschließen. Er musste vertrauter mit ihr werden, um ihr zu helfen, ihre Position als seine zukünftige Ehefrau zu akzeptieren.
Wen versuchte er zu täuschen? Er musste sie ins Bett bekommen, bevor er sich in eine raubgierige Bestie verwandelte. Er hatte die Vision, die er in seinem Schild erblickt hatte, keinen Moment vergessen. Und er wollte es, wollte seine Zukunft bereitwillig umarmen. Er war quälend langsam mit ihr vorangeschritten, hatte ihr Zeit gelassen zu genesen. Aber sie veränderte sich wieder, wurde stärker.
Er schnaubte, als er darüber nachdachte, dass sie nicht die Einzige war, die seit ihrer Ankunft Veränderungen unterworfen worden war. Noch vor wenigen Monaten war er ein streng disziplinierter Mann gewesen, der vieles an sich verachtete. Nun war er ein Mann, der tiefer Leidenschaft fähig war und willkommen hieß, was er bekommen mochte - mit ihr. Noch vor wenigen Monaten hatte er sich körperlicher Vertrautheit enthalten, hatte Dutzende von Gründen zusammengetragen, warum es logisch war, dem abzuschwören. Nun sehnte er sich danach, mit Dutzenden von Gründen ausgerüstet zu beweisen, warum es logisch und vertretbarerweise sogar notwendig war, dass er es willkommen hieß.
Nachdem er ihr die Kapelle gezeigt hatte, begleitete er sie in der Hoffnung zu ihrem Raum, ihr mehr als nur einen flüchtigen Gute-Nacht-Kuss rauben zu können, aber sie hatte sich zurückgehalten. Ihr Kuss war stürmisch gewesen und er hatte ihr körperliches Verlangen eindeutig gespürt, aber sie hatte nur den Kuss beendet und ihm eine gute Nacht gewünscht, bevor sie ihn an der Tür stehen ließ. Er vermutete, dass sie, obwohl sie sich gestattete, ein wenig Glück zu empfinden, noch nicht ganz bereit war zu glauben, dass sie nicht länger für Sünden büßen müsste, die sie nicht begangen hatte.
Er musste um ihretwillen unbarmherzig sein. Er musste ihren Panzer durchbrechen und sie langsam ganz in sein Leben integrieren. Er wollte sie, diese faszinierende Frau mit den tiefen Gefühlen, dem leidenschaftlichen Herzen, dem geistreichen und neugierigen Verstand. Er wollte ihren ulkigen Sinn für Humor, der ihr in letzter Zeit auffallend abhanden gekommen war. Er wollte, dass sie den tiefen körperlichen Bund mit ihm annahm, denn er wusste, dass sie ihm ihr Herz ganz öffnen würde, wenn das geschehen wäre. Und er wollte jeden geheimen Winkel und Spalt ihrer Seele erkunden.
Unbarmherzig verführerisch, so würde er sein.
Er band sein Haar mit einem Lederriemen zusammen und erwog, sich zu rasieren, war aber zu ungeduldig, zu ihr zu gelangen. Sie hatten sich vor einer halben Stunde vom Abendessen zurückgezogen, und mit etwas Glück läge sie bereits zusammengerollt im Bett.
Und er würde sich zu ihr gesellen. Es war an der Zeit.
Heute Nacht würde er sie zu der Seinen machen.
* * *
Lisa trank ihren Apfelwein und blickte ins Feuer, wobei sie sich bemerkenswert unzufrieden fühlte, nachdem sie eine köstliche Mahlzeit mit einem herrlichen Tischgefährten beendet und das wunderschöne Geschenk in der Kapelle erhalten hatte. Ihr Körper pochte vor Enttäuschung und sie focht einen heftigen Kampf mit sich aus.
Seit sie ihre Gemächer nach der Trauerzeit wieder verließ, hatte Circenn ihr jedweden Hinweis darauf gegeben, dass er eine sexuelle Beziehung zu ihr aufnehmen wollte, aber etwas hielt sie zurück und sie hatte
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