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Kuess mich, Playboy

Kuess mich, Playboy

Titel: Kuess mich, Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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musst wissen, Kleines, nicht jeder Mann ist ein gefühlloser Mistkerl.“
    Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen. „Vielleicht bist du ja die Ausnahme.“
    Wäre er es, dann würde sein Körper nicht auf ihre Wärme reagieren, wie er reagierte. Dann würde er, Rafe, nicht auf ihren Mund starren und sich fragen, ob ihre Lippen so süß schmeckten, wie er es in Erinnerung hatte. Oder ob sie unter diesem biederen Baumwollnachthemd nackt war.
    „Ich … ich bin sehr dankbar, dass du so anständig bist“, wisperte sie, und alle männlichen Instinkte in ihm schrien auf. O ja, wie wär’s, wenn du mir deine Dankbarkeit beweist?
    Er setzte sich auf. Nahezu riss er Chiaras Arme von seinem Hals und drückte sie sanft in die Kissen zurück, hoffte darauf, dass seine weite Trainingshose den Beweis für die Wirkung, die sie auf ihn hatte, kaschierte. „Na, du solltest jetzt ohne Angst schlafen können“, meinte er übertrieben heiter. Sie erwiderte nichts. „Chiara?“ Er räusperte sich. „Was die Scheidung angeht …“
    „Ja?“
    Der hoffnungsvolle Klang in diesem einzelnen Wort hätte ihn erleichtert, wäre es von Ingrid gekommen oder von einer der vielen anderen. Doch so bedrückte es ihn nur.
    „Ich rufe gleich nachher meine Anwältin an, sobald sie in der Kanzlei ist, damit sie es in Angriff nimmt.“
    Sie seufzte laut. „ Grazie bene , Raffaele. Der Schmuck …“
    „Vergiss das, er gehört dir. Ich will ihn nicht.“
    „ Grazie . Ich werde das Geld aus dem Verkauf zum Leben gebrauchen können. New York ist eine teure Stadt, das stimmt, oder?“
    „Ja, das stimmt. Aber mit Unterhalt wird es nicht so schlimm.“ Unterhalt? Wie kam er jetzt darauf? Eine Abfindung war schon schlimm genug für eine Frau, die seine Ehefrau gewesen war für … wie lange? Vierundzwanzig Stunden?
    „Ich erwarte keinen Unterhalt, Raffaele. Wir haben doch keine echte Ehe geführt.“
    „Schon, aber wir sind jetzt in Amerika. Jeder zahlt hier Unterhalt.“ Er konnte Marilyn Sayers schon jetzt vor juristischem Entsetzen kreischen hören.
    Chiara lächelte. „Ich glaube“, sagte sie leise, „vielleicht bist du tatsächlich ein anständiger Mann, Raffaele Orsini.“
    Er biss die Zähne zusammen. Das würde sie ganz bestimmt nicht mehr sagen, wüsste sie, was die Hand, die sie bei ihren Worten sacht auf seinen Schenkel gelegt hatte, in ihm auslöste. Er nahm diese Hand, tätschelte sie und stand auf. „Also dann“, sagte er munter. „Schlaf schön.“
    Ihr Lächeln erstarb.
    „Du wirst keine bösen Träume mehr haben“, versicherte er. Als sie nichts sagte, räusperte er sich. „Wenn du möchtest, bleibe ich da auf dem Stuhl sitzen, bis du wieder eingeschlafen bist.“
    „Das würdest du tun?“
    „Sicher, gern.“
    „Das kann nicht sehr bequem sein.“
    Bequem? Ganz sicher nicht. Der Stuhl in der Ecke war ein Queen Anne oder Marie Antoinette oder Lady Godiva, was auch immer. Auf jeden Fall sah er eher gebrechlich aus. Im Wohnraum, dem Esszimmer, in seinem Arbeitszimmer und seinem Schlafzimmer hatte Rafe seinen eigenen Stil verwirklicht, aber dann war es ihm zu viel geworden, und er hatte der Innenarchitektin freie Hand bei den Gästezimmern gelassen. Dieser Stuhl war unter anderem eines der Resultate.
    „Raffaele, ich möchte nicht, dass dir unbequem ist.“
    „Unsinn, das geht schon“, behauptete er überzeugt, zog den Stuhl heran und betete, der möge nicht zusammenbrechen, sobald er sich setzte.
    „Grazie bene“ , murmelte sie.
    „Keine Ursache“, antwortete er eher brüsk. „Schließ jetzt die Augen und …“
    Sie war schon eingeschlafen.
    Eine Weile saß er da und beobachtete sie im Schlaf. Die langen Locken, die blassen Wangen, das stete Heben und Senken ihres Busens. Er wollte sie berühren. Ihr Gesicht, ihr Haar, ihre Rundungen.
    Entschieden verdrängte er den Gedanken. Er sollte zusehen, dass er noch etwas Schlaf abbekam, doch dieser Stuhl würde das verhindern.
    Und wenn er einfach in sein Zimmer zurückging? Chiara schlief tief und fest. Aber wenn sie wieder von Giglio träumte?
    Sein Rücken tat weh. Ebenso sein Hintern und seine Beine. Rafe blickte zu dem Bett. Es war ein Doppelbett. Chiara hatte sich auf einer Seite zusammengerollt. Wenn er sich auf die andere legte, ganz an den Rand, könnte er sich wenigstens eine Weile ausstrecken.
    Er ließ sich extrem vorsichtig auf dem Bett nieder und gähnte. Schlaf würde er wohl keinen finden, auch wenn er müde war. Aber vielleicht würde er nur für

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