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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Simmons
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einschreiten und sie retten.
    Ja, ja, der Ritter in seiner glänzenden Rüstung als großer Retter.
    Er runzelte die Stirn. Gillian war durchaus in der Lage, selbst auf sich aufzupassen, zumindest auf dem gesellschaftlichen Parkett. Danke, mein Herr, vielen Dank!
    Aber warum rief sie dann in ihm seine Beschützerinstinkte wach? Und warum fiel ihm plötzlich auf, dass die meisten Frauen heute Abend overdressed wirkten mit ihrem ganzen Chichi, ihren Rüschen und den steifen, aufgedonnerten Frisuren, während Gillian in ihrem einfachen weißen Sommerkleid und den zum Pferdeschwanz hochgebundenen Haaren alle in den Schatten stellte? Dabei hatte sie, wie er glaubte, noch nicht einmal Make-up aufgelegt.
    Verdammt, Sam, ich weiß, was du denkst. Das ist keine gute Idee. Genau genommen sogar eine ganz schlechte Idee. Sie ist deine Klientin. Du bist ihr Anwalt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Interessenkonflikt nennt man das. Das ist der Grund, warum du es dir zum Prinzip gemacht hast, Privates nie mit Geschäftlichem zu vermischen. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, Ausnahmen von dieser Regel zu machen. Und außerdem ist sie gar nicht dein Typ.
    Aber sein Typ hin oder her, an Gillian war etwas, das ihn beunruhigte, das ihm zusetzte. Er verstand es nicht, und erklären konnte er es schon gar nicht.
    »Sammy«, drang eine vertraute und weinerliche weibliche Stimme an sein Ohr. Er fragte sich, ob Lynn Harrison sich eigentlich im Entferntesten darüber bewusst war, dass Gejammer eine todsichere Methode war, das Interesse eines Mannes abzukühlen. Wahrscheinlich nicht.
    »Hm?«
    »Du bist mir auf die Zehen getreten.«
    Er blickte auf seine Füße hinunter. »Oh, sorry.« Dann starrte er erneut in die Luft.
    Zwei Minuten später. »Sammy.« Ihr Tonfall wurde drängender.
    »Du beachtest mich überhaupt nicht.«
    Sam biss sich fast die Zunge ab, um nicht hochzugehen. Mit Mühe rang er sich zu einem schroffen und wenig bedauernden »Sorry« durch.
    »Du wiederholst dich«, beklagte sie sich. Ihre Stimme wurde schriller. »Sorry reicht nicht, Sammy. Da musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.«
    Himmel, die Frau nörgelte an ihm herum, als hätte sie ein Recht dazu; als wären sie ein Paar. Das waren sie aber nicht, waren es auch nie gewesen und würden es auch nie sein.
    Er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass Gillian jemals an irgendjemandem herumnörgeln würde. Das war nicht ihr Stil. Und sie hatte Stil, dachte er. Und Klasse. Ja, sie hatte Stil und Klasse, ganz im Gegensatz zu einigen Frauen, die er kannte. Und sie hatte das süßeste Lachen, das er je gehört hatte.
    »Ich fürchte, ich bin heute Abend mit meinen Gedanken woanders«, sagte er zu Lynn, ohne sich zu entschuldigen.
    »Ach nee, hätt ich von selbst gar nicht gecheckt«, grummelte sie.
    Oh, die belesene Akademikerin weiß die Worte zu setzen, dachte er und fragte sich bestimmt schon zum zehnten Mal innerhalb von zehn Minuten, welcher Teufel ihn bloß geritten hatte, jemals mit ihr auszugehen.
    Aus Enttäuschung. Du wolltest dich trösten, Kumpel.
    Natürlich, jeder in Sweetheart, einschließlich, ja ganz besonders Lynn Harrison nahm an, Gillian sei der Grund dafür, warum er vor drei Jahren Trost suchend in die Stadt zurückgekommen war. Vielleicht war das die Erklärung dafür, warum Lynn an diesem Abend so besitzergreifend war. Sie war nicht etwa an ihm interessiert, nein, sie wollte Gillians Reaktion testen, wenn sie sie beide zusammen sähe.
    Jetzt erst dämmerte es ihm. Lynn versuchte bei Gillian den Eindruck zu erwecken, zwischen ihm und ihr liefe etwas.
    Verdammt, der Gedanke war verrückt; lächerlich; lachhaft; ja geradezu absurd. Er legte den Kopf zurück und lachte laut auf. Er wollte Lynn sagen, dass ihr Plan nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hatte.
     
    Gillian zuckte in den Armen ihres Tanzpartners zusammen. Das Lachen, das von der anderen Seite der Tanzfläche an ihr Ohr drang, gehörte zu Sam. Dessen war sie sich absolut sicher.
    Als sie an diesem Abend an der Musiktribüne angekommen waren, war Sam seiner Bürgerpflicht nachgekommen und hatte sie dem Bürgermeister und weiteren Lokalgrößen vorgestellt. Dann war er zur Seite getreten, und »Seine Ehren« hatte sie zum Eröffnungswalzer aufgefordert und zur Tanzfläche geleitet. Das war das Letzte, was sie von Mr. Law gesehen hatte.
    Bis jetzt.
    Nun, das Ganze war keine Einbahnstraße. Wenn Sam sie ignorieren konnte, dann konnte sie ihm den Ball gerne zurückspielen. Und deshalb

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