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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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du wieder hier bist?“
    Brand spürte, wie gespannt sie auf eine Antwort wartete. „Nein. Vielleicht sollte ich einmal mit euren Ermittlern sprechen. Wie seid ihr auf sie gekommen?“
    „Dad kannte sie durch Harry, der mit ihnen bei einem Import-Geschäft zusammengearbeitet hatte.“ Ihre Augen weiteten sich. „Glaubst du etwa, dass Anita …?“ Die Hand, mit der sie ihn hielt, verkrampfte sich.
    „Ich weiß es nicht. Jetzt rede ich erst einmal mit diesen Leuten. Und danach kann es sein, dass ich für ein paar Tage weg muss, um ein paar Dinge nachzuprüfen.“
    „Du willst noch mal nach Bagdad?“ Ihr Blick verriet blankes Entsetzen.
    „Das ist vielleicht gar nicht nötig.“ Er küsste sie auf die Stirn, dann entzog er seine Hand ihrem Griff, um sie ihr auf den Bauch zu legen. „Du musst dich um unseren Nachwuchs kümmern. Ich bleibe höchstens eine Woche weg, zum Museum Mile Festival bin ich wieder da. Ich und der Ring. Gemeinsam. Das verspreche ich!“
    Brand reiste ab und ließ eine von Angst geplagte Clea zurück. Jeden Abend telefonierten sie, tagsüber aber war die Arbeit Cleas einzige Ablenkung. Zum Glück war sie vollauf mit den letzten Vorbereitungen für das Festival beschäftigt. Trotz allem musste der Alltag weitergehen, daher besorgte sie ein Geburtstagsgeschenk für ihren Vater und kaufte einen Elternratgeber für Brand. Und bei einer Routineuntersuchung versicherte ihr der Arzt, wie gut sich das Kind entwickelte.
    Von den Ermittlern erfuhr Brand nur wenig, aber aus anderen Quellen wusste er, dass Anita ungefähr zur selben Zeit verschwunden war wie er. Kurz fragte Clea sich, ob seine Besorgnis nur kollegialen Gefühlen entsprang, oder ob da doch mehr war. Aber sie schob ihre Bedenken schnell wieder beiseite.
    Sie war nicht mehr die naive, frisch verheiratete junge Braut von vor vier Jahren. Sie war zur Frau gereift. Zu einer Frau, die wusste, wie sich Verlust anfühlte … und wie Betrug.
    Oh Gott, nahmen die Zweifel denn nie ein Ende?
    Doch sie liebte Brand, und er hatte ihr versprochen, zurückzukommen. Sie musste ihm einfach vertrauen. Denn ohne Vertrauen waren die Liebe und die Ehe nichts als leere Versprechen.

13. KAPITEL
    Das Museum Mile Festival war bereits in vollem Gange, da erhielt Clea am späten Mittag endlich einen Anruf von Brand. Er war zurück, gerade noch rechtzeitig. In ihrem Herzen brannte die Sehnsucht nach ihm.
    Auf der abgesperrten Fifth Avenue waren die Menschen in ausgelassener Stimmung, während Bands auf der Straße spielten. Clea genoss den Anblick aus dem ersten Stock. Als sie sah, wie Brand aus einem Taxi stieg, rannte sie nach unten, so schnell sie konnte.
    In seinem dunklen italienischen Anzug, dazu mit einer geschmackvollen Krawatte, sah er großartig aus. Wie sie bemerkte, war er frisch rasiert.
    „Du warst also schon zu Hause?“
    „Ja, um mich umzuziehen.“ Er hob sie hoch, dann küsste er sie. „Ich habe dich vermisst“, sagte er schließlich.
    Vor Freude blieb Clea die Luft weg. „Ich hätte dir einen Besucherausweis besorgen sollen“, brachte sie nur hervor.
    Er setzte sie ab, und sie betrachtete ihn aufmerksam. „Geht es dir gut?“
    Er nickte. „Ja. Und jetzt können wir endlich über alles reden. Aber erst will ich sehen, was du für das Festival auf die Beine gestellt hast.“
    Begeistert brach es aus ihr hervor: „Es ist ein großartiger Tag!“ Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn an der Schlange vorbei ins Museum, hoch in den ersten Stock zum großen Ausstellungssaal im Westflügel.
    Drinnen drängten sich schon die Menschen.
    Clea hielt Brand noch immer bei der Hand, und ein elektrisierendes Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. „Komm, ich möchte dir etwas zeigen.“
    Aber er blieb vor einer Vitrine stehen, in der eine sumerische Tontafel lag. Clea unterdrückte ein Lächeln. Er hatte die Tafel vor fünf Jahren entdeckt und keine Mühe gescheut, um ihre einwandfreie Herkunft sicherzustellen. Gekauft hatte er sie erst, als er wusste, dass sie weder gestohlen war, noch aus einer illegalen Grabung stammte. Genau auf dieser Sorgfalt beruhte sein Ruf, der ihn in die erste Liga der Antikenhändler geführt hatte.
    Clea hatte all ihre Überzeugungskraft aufbieten müssen, um ihn zu überzeugen, dass die Tontafel in ein Museum gehörte. In dieses Museum. Nur war es leider unmöglich, dass er das Stück an ein Museum verkaufte, in dem seine Frau arbeitete. Also hatte er sich kurzerhand entschlossen, die Tafel zu stiften. Es

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