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Kuess mich, und ich bin verloren

Kuess mich, und ich bin verloren

Titel: Kuess mich, und ich bin verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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wodurch das Leben von ihnen beiden zur Hölle geworden war. „Hast du nie daran gedacht, ob ich vielleicht gar nicht in dem Wagen war?“
    „Natürlich! Darum habe ich nach einem Beweis verlangt. Aber man hat mir gesagt, deine verbrannten Überreste seien in einem Massengrab beigesetzt worden.“
    Das Grauen in ihrer Stimme war echt. Brand fiel es schwer, sich nicht davon anstecken zu lassen. „Was ja offensichtlich nicht der Wahrheit entspricht.“
    Sie rang nach Atem, und als sie ihn am Arm berührte, merkte er, wie ihre Finger zitterten.
    „Ich wusste das damals doch nicht. Und ich hätte dich niemals für tot erklären lassen, wenn ich nur den Bericht gehabt hätte. Aber mit dem Ring hat sich alles geändert. Er hat mich von deinem Tod überzeugt.“
    „Aber ich hätte den Ring doch auch verpfändet haben können, weil ich Geld brauchte.“
    Sie schüttelte heftig den Kopf. „Niemals. Alle haben gemeint, du hättest mich verlassen – aber ich habe ihnen nicht geglaubt. Selbst als man mir Fotos von dir und Anita in Athen und in Bagdad gezeigt hat, habe ich dir noch immer vertraut.“
    „Anita sollte einige Objekte für mich überprüfen.“
    „Ich habe Harry, Dad, einfach allen gesagt, dass sie deine Kollegin ist. Und nicht deine Geliebte. Dass sie dir vermutlich nur geholfen hat, Fälschungen und Hehlerware zu erkennen und auszusortieren.“
    Anita hatte keine Objekte für ihn überprüft, aber das war im Moment unwichtig. Brand verstand endlich, wie sehr Clea ihm vertraut hatte, auch wenn sie dabei unendlich gelitten hatte.
    Verdammt, auch er hätte ihr vertrauen müssen wegen des Kinds. Aber in seiner Ausbildung bei den Spezialkräften hatte er gelernt, dass nur die Schwachen und Gutgläubigen anderen vertrauten. Mit den Jahren waren ihm Skepsis und Misstrauen zur zweiten Natur geworden. Vertrauen zu können musste er erst langsam wieder lernen.
    In seinem Kopf ratterte es: Wie war der Ring von Akam zu einem Pfandleiher viele Kilometer entfernt gelangt? Wer hatte Anita und ihn fotografiert? Und warum? Und hatte es tatsächlich ein Autowrack gegeben, wie Clea glaubte?
    Waren all diese Fragen etwa schon Ausdruck von Paranoia? Aber hatte Akam nicht behauptet, engagiert worden zu sein, um Brand zu töten?
    Clea unterbrach seine Gedanken. „Wenn man dich nicht nach dem Unfall entführt hat, wann denn dann?“
    Brand bemühte sich, möglichst unbewegt zu klingen. „Man hat mich in Bagdad auf der Straße gekidnappt, nicht in der Wüste.“
    „In der Stadt? Das klingt alles andere als zufällig. Als ob man es gezielt auf dich abgesehen hatte.“
    „In der Tat.“ Genau darin bestand das Rätsel, das ihn jeden Abend bis tief in die Nacht wach hielt, und dessen Lösung ihm Angst bereitete. Er legte die Arme um Clea und zog sie eng an sich. Es war einfacher, sie jetzt nicht anzuschauen. Ihr nur über den Rücken zu streicheln und ihren warmen Körper zu spüren.
    „Meine Entführer waren allerdings Schmuggler, also zwar gefährliche Leute, aber normalerweise würde man sie nicht mit einem solchen Auftrag betrauen. Wie sie mir später erzählt haben, sollten sie mich töten.“
    Clea stöhnte entsetzt auf, aber er fuhr fort: „Ihr Anführer Akam war ein misstrauischer Kerl. Er ließ mich am Leben, als eine Art Versicherung. Und vielleicht hatte er auch im Hinterkopf, ich könnte ihm noch mehr einbringen. Nur wurde irgendwann eine Prämie auf seinen Kopf ausgesetzt. Ab da war es für ihn wichtiger, sich selbst zu retten, und er hatte keine Zeit mehr, ein Lösegeld für mich zu erpressen. Das Ende habe ich dir ja schon erzählt. Natürlich hat er mich nur gegen eine ganz hübsche Summe freigelassen, die ich ihm versprochen habe.“
    Clea zitterte in seiner Umarmung. „Und wer, glaubst du, wollte dich töten lassen?“
    „Ich weiß es noch nicht“, antwortete Brand grimmig. Nein, noch ahnte er es nur. „Aber ich werde es herausfinden.“
    Clea nahm seine Hand und hielt sie so fest, als würde sie nie wieder loslassen. „Die Ermittler haben mir sogar das Foto eines Wracks gezeigt. Jedes Mal, wenn ich es angeschaut habe, war mir, als würde ein Teil von mir sterben.“
    Tröstend legte Brand ihr die freie Hand auf den Arm. „Jetzt bin ich ja hier.“
    „War das Foto eine Fälschung? Oder sind tatsächlich ein Mann und eine Frau in der Wüste gestorben?“
    Er war überrascht. „Ein Mann und eine Frau?“
    „Ja. Angeblich du und Anita.“
    Brand sagte nichts.
    „Hattest du schon Kontakt mit Anita, seit

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