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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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gemein von mir, dass ich mit dir darüber rede...«
    »Oh, bitte«, stieß er krampfhaft hervor. »Tu dir keinen Zwang an.«
    Da ließ sie die Hände sinken und schaute ihn mit aufrichtigen Kinderaugen an. »Wahrscheinlich wird gar nichts aus meiner Bekanntschaft mit Dean... Aber vor dieser Nacht mit dir hätte ich mir nicht einmal eine Chance gegeben. Offensichtlich ist er sehr erfahren. Was hätte ich getan, wenn meine Schwärmerei nicht nur Einbildung wäre - wenn er sich wirklich für mich interessiert? Mit irgendwelchen erotischen Konsequenzen wäre ich nicht zurechtgekommen. Jetzt, nach allem, was du für mich getan hast, finde ich endlich den Mut, wenigstens einen Versuch zu wagen. Wenn‘s nicht passiert okay. So ist das Leben. Und ich weiß zumindest, dass ich nicht neurotisch bin.«
    »Deutest du damit an - ich sei dein Eisbrecher gewesen?«
    Neue Bestürzung verdunkelte die honigbraunen Augen. »Sag mir, dass es dir nichts ausmacht! Selbst wenn deine Gefühle nicht beteiligt waren - kein Mann lässt sich gern ausnutzen.«
    »Hast du das tatsächlich getan?«, fragte er zähneknirschend. »Mich ausgenutzt?«
    »Glaub mir, als ich letzte Nacht mit dir zusammen war, habe ich mir Dean gar nicht vorgestellt, höchstens für ein paar Sekunden. Aber das ist alles, ich schwöre es.«
    Seine Augen verengten sich.
    »Sind wir uns einig?«, fragte Annabelle.
    Warum wuchs in seiner Brust diese heiße, beklemmende Wut? Das verstand er nicht. Wo sie ihn doch soeben von allen persönlichen Verpflichtungen entbunden hatte. »Das weiß ich nicht. Sind wir‘s?«
    Nun hatte sie auch noch den Nerv zu grinsen. »Ja, ich denke schon. Du schaust zwar etwas mürrisch drein - aber nicht wie ein Mann, der sich in seiner Ehre gekränkt fühlt. Hätte ich mir bloß keine Sorgen gemacht! Für dich war‘s einfach nur Sex und für mich die große Emanzipation. Danke, Kumpel.«
    Sie reichte ihm ihre Hand und zwang ihn, die Kaffeetasse abzustellen. Wohl oder übel musste er ihre Finger ergreifen, sonst hätte er sich lächerlich gemacht.
    Dann sprang sie auf, warf die Arme hoch und streckte sich wie eine zufriedene Katze. Dabei rutschte ihr T-Shirt nach oben und enthüllte den winzigen ovalen Nabel, den er in der vergangenen Nacht mit seiner Zungenspitze erforscht hatte. »Treffen wir uns im Pavillon. Und - Heath...« Ihre Miene nahm wieder jenen ernsthaften Ausdruck an, der seine Nerven lange genug strapaziert hatte. »Falls du dich ein kleines bisschen über mich ärgerst, nächste Woche wirst du‘s vergessen. Das verspreche ich dir. Nach allem, was zwischen uns geschehen ist, werde ich mich umso eifriger bemühen, die richtige Frau für dich zu finden. Nicht nur aus geschäftlichen, auch aus persönlichen Gründen.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und tänzelte in die Küche. Nur um sofort wieder herauszuschauen. »Nochmals vielen Dank, du hast was gut bei mir.«
    Ein paar Minuten später fiel die vordere Haustür ins Schloss. Heath sank ins Kissen zurück, stellte die Kaffeetasse auf seine Brust und versuchte, die Situation zu begreifen.
    Hatte Annabelle ihn wirklich und wahrhaftig benutzt, um sich für Robillard anzutörnen?

15
    Auf dem Weg zum Pavillon beobachtete sie Sharon und Ron, die mit umeinander geschlungenen Armen vor ihr dahinschlenderten. Annabelle zitterte immer noch, und das flaue Gefühl in ihrem Magen verebbte nicht. Vielleicht war sie nicht die beste Schauspielerin in der Theatertruppe der Northwestern University gewesen. Aber wie man eine Szene halbwegs über die Rampe brachte, hatte sie nicht vergessen.
    Ron hielt Sharon die Tür des Gartenhäuschens auf, seine andere Hand glitt zu ihrem Hinterteil. Was die beiden letzte Nacht gemacht hatten, war unschwer zu erraten.
    Als Annabelle ihnen in den Pavillon folgte, wurde sie von allen Anwesenden freundschaftlich begrüßt. Nie zuvor hatte sie eine so zufriedene, von erotischen Genüssen ermattete Schar gesehen. An Mollys Hals prangte ein rosa Fleck, der vermutlich von kratzigen Barthaaren stammte. Nach Darnells selbstgefälliger Miene zu schließen, verdiente Charmaine den Leumund einer prüden Ehefrau gar nicht. Phoebe und Dan saßen auf einem Sofa aus Korbgeflecht und teilten sich einen Muffin. Statt wie üblich an Walter herumzunörgeln, gurrte Krystal und nannte ihn »Baby«. Die einzigen unschuldigen Gesichter gehörten Pippi, dem kleinen Danny und Janine.
    Obwohl Annabelle keinen Appetit verspürte, ging sie zum Büffet, das Molly angerichtet hatte.

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