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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sechs Meilen langen Wanderung heitere Unbefangenheit zu mimen?
    Wie sich herausstellte, wahrten sie meistens Abstand, während sie mit den anderen am Ufer des Sees entlanggingen. Annabelle versuchte herauszufinden, ob das gut oder schlecht war. Wenn sie ihm auch nichts mehr vormachen musste, wusste sie doch nicht mit absoluter Sicherheit, ob er ihr das Theater auf der Veranda des Cottages abgekauft hatte.
    Sobald sie in den Pavillon zurückkehrten, stürmte Pippi ihren Eltern entgegen, als hätte sie die beiden jahrelang nicht gesehen. Kevin beschäftigte sich mit ihr, damit Molly ihren Sohn stillen konnte. Den kleinen Danny im Arm, sank sie in einen Schaukelstuhl. Weil er sich dauernd umsah, verrutschte die ausgebleichte Babydecke, die sie züchtig über ihre Schulter gelegt hatte. »Würdest du ein bisschen auf meine Intimsphäre achten, du Racker?«, murmelte sie und umfasste sein Köpfchen.
    Annabelle nippte wehmütig an ihrem Eistee.
    Natürlich verdiente die Freundin dieses Glück, und Annabelle missgönnte ihr nichts davon. Aber das alles wünschte sie sich auch - eine gute Ehe, wunderbare Kinder, eine fabelhafte Karriere. Heath nahm neben ihr auf der Hollywoodschaukel Platz. Weil er demnächst losfahren wollte, hatte er sich ebenfalls für ein Glas Eistee entschieden, statt mit den anderen Männern Bier zu trinken.
    »Eine Biene!«, krähte Pippi und zeigte auf den Boden. »Schau, Pwinz, eine Biene!«
    »Nein, Schätzchen, das ist eine Ameise«, erklärte ihr Vater.
    Die Männer begannen über das Trainingslager zu diskutieren, und Janine kündigte an, sie würde die Frauen fragen, was sie von einer Idee für eine Szene in ihrem neuen Buch hielten.
    Nachdem Danny seine Mahlzeit beendet hatte, setzte Molly ihn auf den Boden und ließ ihn spielen. Dann bedeckte sie ihre Blöße, und wenig später erklang eine nur allzu vertraute Stimme vor dem Pavillon. »Da seid ihr ja alle!« Annabelle erstarrte, und alle spähten durch das Fliegengitter in der Tür. Auf dem schmalen Kiesweg näherte sich eine schöne, hoch gewachsene schwangere Frau.
    Unmöglich, dachte Annabelle. Nicht jetzt. Nicht in diesem Moment, wo sie immer noch versuchte, die Katastrophe der letzten Nacht zu verwinden.
    »Gwen?«, rief Krystal, lächelte strahlend und sprang auf, als sich die Tür öffnete. Genauso erfreut eilten die anderen der jungen Frau entgegen.
    »Was machst du hier, Gwen?«
    »Wir dachten, du könntest nicht kommen.«
    »Heute reisen wir ab. Warum tauchst du erst jetzt auf?«
    »Also trägst du endlich Umstandskleider.«
    Dann verstummten die Frauen, eine nach der anderen, als ihnen bewusst wurde, was Gwens unerwartete Ankunft bedeutete. Verzweifelt griff sich Molly an die Kehle, ihr Blick irrte zwischen Annabelle und Heath hin und her. Die anderen Freundinnen senkten die Köpfe. Wie Dans nachdenkliche Miene verriet, hatte Phoebe ihm von Annabelles Schwindelei erzählt. Offenbar war er der einzige Mann, der die heikle Situation erkannte.
    Kevin hielt blitzschnell sein Bier hoch, bevor Pippi danach greifen konnte. »Gestern rief mich Gwen an und fragte, ob wir genug Zimmer hätten«, erklärte er grinsend. »Sie wollte euch überraschen.«
    Was ihr gelungen war.
    »Wo ist dein Mann, Gwen?«, fragte Walter.
    »Der wird gleich kommen«, antwortete Gwen. Von den Frauen umringt, hatte sie Heath, der langsam aufstand, noch nicht entdeckt. »Unser Umzug wurde verschoben«, fügte sie hinzu und nahm das Glas Eistee entgegen, das Sharon ihr reichte. Die weiteren Erklärungen hörte Annabelle in Gewissensqualen versunken nur mit halbem Ohr - irgendwelche Probleme mit der Bank, die Möbel mussten kurzfristig gelagert werden, und die Binghams konnten ihr neues Heim erst in einer Woche beziehen.
    »Hallo, Leute!« Ian betrat den Pavillon, in zerknitterten karierten Shorts und einem Dell-Computer-T-Shirt. Erfreut begrüßten ihn die Männer, Darnell schlug ihn auf den Rücken, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und schubste ihn zu Kevin hinüber, der ihn an den Schultern festhielt.
    »Komm, ich möchte dich mit meinem Agenten bekannt machen.« Kevin zog ihn an den Frauen vorbei. »Ian, das ist Heath Champion.«
    Abrupt erstarrte Ians ausgestreckter Arm. Gwens Atem stockte, ihre Hand zuckte zu ihrem gewölbten Bauch. Erst starrte sie Heath an, dann Annabelle.
    Immerhin brachte Annabelle ein schwaches Lächeln zustande. »Okay, jetzt sind wir kalt erwischt worden.«
    Ohne irgendetwas zu verraten, schüttelte Heath die schlaffe Hand des

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