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Küss mich, wenn Du kannst

Küss mich, wenn Du kannst

Titel: Küss mich, wenn Du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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werdenden Vaters. Aber Annabelle spürte das Gewitter, das sich zusammenbraute, nur zu deutlich.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Ian...«, begann er gedehnt. »Und Gwen, wie nett, Sie wiederzusehen.« Das Kinn wies in die Richtung ihres Bauchs. »Schnelle Arbeit. Herzlichen Glückwunsch.«
    Gwen konnte nur schlucken.
    Gnadenlos schlangen sich Heaths Finger um Annabelles Arm. »Würdet ihr uns entschuldigen? Annabelle und ich müssen miteinander reden.«
    Sofort ergriff der Buchclub die Initiative.
    »Nein!«
    »Rühren Sie sich nicht vom Fleck!«
    »Sie werden Annabelle nirgendwohin bringen, Heath!«
    »Vergessen Sie‘s.«
    Heaths Gesicht glich einer Splitterbombe kurz vor der Detonation. »Leider muss ich darauf bestehen.«
    »Was geht hier eigentlich vor?«, fragte Kevin verwirrt.
    »Geschäfte«, erklärte Heath und schob Annabelle zur Tür. Hätte sie sich einen Pullover über den Kopf geworfen, wäre es ein stilechter Gang zum Schafott gewesen.
    Molly trat ihnen in den Weg. »Wartet, ich komme mit...«
    »Nein, das wirst du nicht«, entschied Heath.
    Krystal wandte sich beschwörend zu Phoebe. »In der NFL jagst du allen Leuten Angst und Schrecken ein. Tu doch was!«
    »Schon gut, ich denke nach.«
    »Jetzt hab ich‘s...« Molly packte ihre Tochter und bugsierte sie zu Annabelle hinüber. »Nimm Pip mit!«
    »Molly!«, rief Phoebe erbost und sprang vor.
    Hilflos schaute Molly ihre Schwester an. »Was kann er schon groß anrichten, wenn ein dreijähriges Kind zuschaut?«
    Phoebe hob ihre Nichte hoch und brachte sie in Sicherheit. »Reg dich nicht auf, Schätzchen, Mommy spielt nur wieder mal verrückt.«
    »Tut mir so Leid, Annabelle...«, beteuerte Gwen und hob eine bebende Hand. »Ich hatte keine Ahnung...«
    Irgendwie gelang es Annabelle, lässig die Achseln zu zucken. »Nicht dein Problem. Daran bin nur ich allein schuld.«
    »Genau«, bestätigte Heath und scheuchte sie zur Tür hinaus.
    Eine Zeit lang gingen sie schweigend nebeneinander her. Als sie eine Baumgruppe am Ende einer Lichtung erreichten, wandte er sich zu ihr. »Du hast mich reingelegt.«
    Nicht nur einmal, wenn sie diesen Morgen mitzählte. Doch sie hoffte, das hatte er noch nicht herausgefunden. »Ich musste dich dazu animieren, den Vertrag zu unterschreiben. Gwen war das Beste, was ich zu bieten hatte. Früher oder später wollte ich dir die Wahrheit sagen, das schwöre ich. Aber bisher hatte ich noch nicht den Nerv dazu.«
    »Was für eine Überraschung!« Die eisigen grünen Augen glitzerten wie Glassplitter. »Erst bist du dreist genug, um mich mit diesem Betrug zu ködern, und dann verlierst du den Mut?«
    »So ungefähr...«
    »Offenbar war der Ehemann einverstanden. Wie hast du ihn rumgekriegt?«
    »Eh - eh - mit kostenlosem Babysitten. Ein Jahr lang. Das habe ich ihm angeboten.«
    Ein Windstoß fegte über die Lichtung hinweg und zerzauste sein Haar. Wortlos starrte er Annabelle an, bis ihre Haut zu prickeln begann. Unglücklich dachte sie an alles, was sie an diesem Morgen durchgemacht hatte - für nichts und wieder nichts. »Du hast mich reingelegt«, wiederholte er, als könnte er das noch immer nicht glauben.
    »Weil ich keine andere Möglichkeit sah.« Kalte Angst krampfte ihr den Magen zusammen.
    Über ihrem Kopf kreischte ein Vogel, ein anderer zwitscherte eine Antwort.
    Dann zuckten Heaths Mundwinkel. »Im Grunde hattest du gar keine Chance, Tinker Bell. Und die musstest du nutzen. Gar nicht so übel...«
    Nur weil er ihren Betrug akzeptierte, bedeutete das keineswegs, dass sie einer Lektion über geschäftliche Moralbegriffe entkam. Sie verteidigte sich, indem sie wahrheitsgemäß versicherte, es wäre ihr niemals eingefallen, einen anderen Klienten so heimtückisch hinters Licht zu führen.
    Damit gab er sich nur teilweise zufrieden. »Sobald man angefangen hat, mit dunklen Machenschaften zu flirten, fällt einem die Rückkehr sehr schwer.«
    Als ob sie das nicht wüsste.
    in diesem Moment tauchte Kevin zwischen den Bäumen auf. »Sehr gut!«, rief er bei Annabelles Anblick. »Ich habe Molly gesagt, wahrscheinlich würdest du noch leben.«
    Auf dem Weg zum Pavillon blieb sie an Kevins Seite. Kurz danach verabschiedete sich Heath.
    Während er davonfuhr, spürte Annabelle, dass ihr die diversen Täuschungsmanöver bleischwer im Magen lagen. Wie hätte Heath reagiert, wäre sie ehrlich gewesen, statt ihm eine utopische Heiratskandidatin zu präsentieren? Hätte sie mit ihrem ethischen Prinzip alles zerstört, von ihrer

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