Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
hauchte Vanessa in den Hörer.
„Oh. Die wunderschöne Elfe vom Nebentisch!“ Schmitts Stimme troff vor Freundlichkeit.
„Sie erinnern sich an mich!“
„Wie könnte ich Sie vergessen?“
„Ich hoffe, ich störe Sie nicht , aber ich fühle mich so einsam heute Abend und da dachte ich, vielleicht hätten Sie Lust mich auf einen Drink in meiner Suite zu treffen? Ich bin im Le Fleur in Wiesbaden.“
„Aber natürlich.“
„Zimmer 305. Sandra Rabe. Ich erwarte Sie!“ Vanessa legte auf. „Der hat am Telefon fast schon gesabbert“, sagte sie zu mir und zog eine Grimasse.
Ich schüttelte den Kopf. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist, Schmitt aus dem Haus zu locken.“
„Du wirst sehen, in fünf Minuten ist der aus der Einfahrt draußen. Ich hoffe nur, Louise überlebt seinen Zorn, wenn er merkt, dass er umsonst nach Wiesbaden gefahren ist.“
„Glaubst du, er fragt vorher nach, ob du tatsächlich dort wohnst?“
Vanessa zuckte mit den Schultern. „Gut möglich, aber wir haben vorgesorgt. Louise wird den Aufenthalt einer gewissen Sandra Rabe im Le Fleur bestätigen. Wenn er Ärger macht, sagt sie einfach, sie hätte meinen Namen falsch verstanden.“ Sie grinste. „Der Name Rabe gefällt mir. Klingt düster und geheimnisvoll.“
Mit einem leisen Surren glitt das Tor zu Schmitts Anwesen auf. Kurz darauf fuhr die schwarze Limousine heraus.
„Das ging schnell.“ Vanessa schüttelte den Kopf. „Männer! Ich wette, er hat noch nicht einmal im Hotel angerufen, um zu überprüfen, ob ich dort wohne.“
Meine Hände zitterten, als ich das große Eingangstor mit dem Code öffnete und dann die Haustür mit meinem nachgemachten Schlüssel. Ich konnte nur hoffen, eine kurze Karriere als Einbrecherin zu haben, denn lange würde ich den nervlichen Stress nicht aushalten.
„Hoffentlich hat er keine Wachleute im Haus“, flüsterte Vanessa in mein Ohr.
„Hat er nicht. Schmitt will wie ein normaler Bürger erscheinen und nicht wie ein Mafiosi, der mit Heroin handelt“, sagte ich leise. Innerlich hoffte ich recht zu haben, denn ganz sicher war ich mir nicht.
Im Schein der winzigen Taschenlampe meines Handys führte ich Vanessa in den Teil der Villa, in dem die Küche lag. Wir waren beide sicher, dass Lex im Keller sein würde. Das Gebäude hatte keinen Dachboden, das wurde durch das moderne Flachdach verhindert. Wenn Lex tatsächlich hier war, dann sicherlich in einem Raum, der von den Wohnräumen abgegrenzt war.
„Bitte lieber Gott, mach, dass Lex noch lebt. Bitte mach, dass er hier ist. Bitte mach, dass er gesund ist“, betete ich leise. „Ich gehe auch jeden Sonntag in die Kirche“, setzte ich als Anreiz hinzu.
Schweigend tasteten wir uns die schmale Kellertreppe hinab. Dann endlich standen wir in dem großen Gewölbe. Zu unserer Rechten der Weinkeller. Zu unserer Linken führte ein Gang in die Tiefen des untersten Geschosses. Dieser Teil war mit Beton verputzt und wurde von Neonröhren grell beleuchtet.
Ohne etwas zu sagen , zog ich Vanessa hinter mir her. Mein Gefühl sagte mir, wir würden Lex hier finden. Ich wusste nur nicht, in welcher Verfassung.
Vor einer weißen Eisentür blieben wir stehen. Ein Schlüssel hing neben dem Eingang an der Wand.
Kurz darauf schwang die Tür geräuschlos auf. Dahinter lag ein Raum, der einem Labor ähnelte. Auch der von Neonröhren erleuchtet. An der Wand rechts neben der Tür streckte sich eine Theke entlang, von Wandschränken gesäumt, erinnerte sie an eine Küchenzeile. Nur die Reagenzgläser und Mikroskope zeigten, dass es sich um ein Labor handeln musste. Auf der linken Seite des Raumes war …
„ Lex!“ Ich eilte zu der Pritsche, auf der die Umrisse eines Körpers unter einem weißen Laken zu sehen waren. Lex war darauf festgeschnallt. An seinem rechten Arm eine Kanüle, die zu einem Tropf führte. Sein Gesicht war fast so weiß wie das Laken. Seine Augen waren geschlossen und er lag regungslos da.
Hektisch suchte ich nach seinem Puls.
„Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen“, sagte ich zu Vanessa, die schweigend neben mir stand. „Sein Puls ist schwach und unregelmäßig.“
„Lass mich das machen .“ Vanessa schob mich zur Seite, als sie sah, wie stark meine Hände bei dem Versuch, Lex von dem Tropf abzumachen, zitterten.
„Danke.“ Ich schlang die Arme um meinen Körper. „Es ist kalt hier unten“, murmelte ich.
Vanessa warf mir einen Blick zu. „Eigentlich nicht. Klapp mir jetzt nicht zusammen,
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