Küss niemals einen Highlander
flüsterte sie. »Nicht dass er mir körperlich etwas antun könnte, aber … innerlich. Ach, ich kann es nicht erklären. Er hat etwas an sich, das mich gestern beunruhigte, als er in meine Galerie kam«, sagte sie angewidert. »Als er mich mit seinen goldenen Augen ansah, hätte ich ihm am liebsten alle meine Bilder überlassen.«
»Ach, Mädchen«, sagte Greylen leise lachend, »du bist dem Zauber zwischenmenschlicher Chemie erlegen. Das passiert uns allen zuweilen, und meist dann, wenn wir es am wenigsten erwarten.«
»Chemie? Das also ist es? Ich wurde zu einer sinnlos quasselnden Idiotin, nur weil mir der Mann gefallen hat?« Sie schnaubte und setzte Snowball wieder in Bewegung. »Es war mehr als Chemie, das sage ich dir. Da war etwas … etwas sehr Beunruhigendes an ihm.«
»So beunruhigend«, sagte Greylen, der sie einholte, »dass du heute hier bist, weil du seinen Auftrag annehmen möchtest.«
Das war nicht die Reaktion, die sie von ihrem Vater erwartet hatte. Wieso untersagte er ihr nicht, sich mit Matt Gregor zu treffen? Warum schwang er sich nicht wie sonst zum Beschützer seines kleinen Mädchens auf?
»Winter«, sagte er und griff nach Snowballs Zügeln, um sie anzuhalten. »Das ist etwas, das du mit deiner Mutter besprechen solltest. Grace kann besser erklären als ich, wie es kommt, dass man an tausend gut aussehenden Männern vorübergeht, aber nur einer darunter sein wird, der dich in ganz besonderem Maße fesselt. Was du empfindest, ist ganz natürlich – ein auffallender Mann zog deinen Blick auf sich. Was du damit anfängst, ist natürlich deine Sache. Du bist vierundzwanzig, Winter. Höchste Zeit, dass dir ein Mann Herzklopfen bereitet.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Wange. Dann richtete er sich auf und trieb sein Pferd wieder an.
Snowball fiel automatisch in Gleichschritt mit ihm.
»Von Kindesbeinen an habe ich dich ermutigt, deinen eigenen Weg zu gehen«, fuhr er fort. »Ich wusste immer, dass dieser Weg dich einmal von mir weg und in die Arme eines anderen Mannes führen wird. Das ist Albtraum und Hoffnung aller Väter.« Er sah sie lächelnd an. »Ob Matt Gregor dieser besondere Mann für dich ist, entscheidest du, Winter.« Er sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Ich möchte aber, dass Robbie seine alten Militär-Beziehungen spielen lässt und etwas über Gregors Vergangenheit herausfindet – meinem Seelenfrieden zuliebe. Wenn Gregor der Geschäftsmann ist, als der er auftritt, halte ich mich zurück und überlasse es euch beiden, die Sache fortzuführen.«
Winter blickte ihren Vater ernst an. »Bist du nicht ein wenig vorschnell? Ich sagte nur, dass er mich verwirrt. Soviel ich weiß, habe ich auf Mr. Gregor keine entsprechende Wirkung ausgeübt.«
Ihr Vater ließ ein leises Lachen hören. »Glaub mir, du hast ihn ebenso verwirrt. Der Mann hat über sechstausend Dollar für zwei deiner Bilder hingeblättert und geradezu gefordert, dass du mit ihm sein Land durchstreifst. Du hast Gregor verwirrt. Ein Blick in dein schönes Gesicht, und er fand sofort einen sicheren Weg, es wiederzusehen.«
Winters ernste Miene verfinsterte sich, und sie trieb Snowball zu schnellem Schritt auf dem Forstweg an. Noch immer leise vor sich hin lachend holte ihr Vater sie ein. Schweigend ging es dahin, bis sie zu einer Weggabelung gelangten und wieder anhielten.
Greylen blickte im heller werdenden Licht um sich. »Ruf dein Tier«, sagte er. »Damit ich ein Wörtchen mit ihm reden kann.«
»Was lässt dich glauben, dass er in der Nähe ist?«
»Er belauert uns, seit wir von Gù Brath aufgebrochen sind.«
Winter führte ihre Finger an die Lippen und stieß einen scharfen Pfiff aus, der grell die frische Septemberluft durchdrang.
Gesader trat keine zehn Fuß entfernt aus dem Schatten heraus und zeigte seine großen weißen Zähne in einem von Knurren begleiteten Lächeln. Winters Vater saß ab, worauf sein nervös gewordenes Schlachtross ein paar Schritte zur Seite machte. Greylen ging auf den Panther zu, ließ sich auf ein Knie nieder und streckte seine Hand aus. Gesader ging direkt auf die Handfläche zu und duckte den Kopf, um sich die Ohren kraulen zu lassen. Winter glitt von Snowball und sah ihrem Vater zu, der sein Gespräch mit ihrem Raubtier fortsetzte.
»Ich möchte deine Meinung über diesen Gregor«, sagte er zum Panther. »Einmal tüchtig schnüffeln, und du müsstest wissen, ob er mit unserem kleinen Mädchen ehrliche Absichten verfolgt.«
»Glaubst du wirklich,
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