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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Blick seiner durchdringenden goldenen Augen auf Tom.
    Winter winkte Tom, er solle näher kommen. »Ich verspreche, dass er dir nichts tun wird, Tom. Er will dich nur beeindrucken.«
    Tom rührte sich noch immer nicht. »Ich bin beeindruckt«, flüsterte er und starrte den Panther an ihrer Seite mit aufgerissenen Augen an. »Wo ist er verletzt?«
    »Am Schulteransatz.« Winter kniete nieder und neigte Gesaders Schädel zur Seite. »Die Wunde ist schon verkrustet. Es muss letzte Nacht passiert sein. Du … du könntest aus der Nähe besser sehen.«
    »Ich sehe den Schnitt auch von hier aus. Er sieht gut aus. Wilde Tiere haben ein erstaunliches Immunsystem. Er dürfte keine Infektion bekommen.«
    Gesader, dem offenbar die Einsicht kam, dass er zu dick aufgetragen hatte, stand auf und betrat auf leisen Sohlen die Hütte. Er ging direkt auf Tom zu und leckte dem alten Einsiedler die Hand.
    Tom zuckte mit keiner Wimper, und Winter war nicht sicher, hatte aber den Eindruck, ihr alter Freund hielte den Atem an. Lachend folgte sie Gesader in die Hütte und setzte sich an den Tisch. »Tom, du hast eben einen Raubtierkuss bekommen. Gesader ist sonst eher sparsam mit seinen Liebkosungen.«
    Nun erst blickte Tom auf das Tier hinunter. »Er … er wirkt eigentlich ganz zutraulich.« Er sah Winter an, und sie registrierte, dass seine Haltung sich entspannte und ein Mundwinkel sich zu einem Lächeln hob. »Vorausgesetzt, er wollte nicht prüfen, wie ich schmecke.«
    »Los«, drängte Winter. »Sieh ihn dir genauer an.«
    Tom setzte sich langsam und legte sacht seine Hand auf Gesader, wobei er dessen breiten schwarzen Kopf zur Seite drehte, damit er den Schnitt im Nacken sehen konnte. »Genäht muss da nicht werden. Es sieht schlimmer aus, als es ist, da er diese Stelle nicht mit der Zunge erreicht.« Er kraulte Gesaders Ohr ganz leicht.
    Winter begann vorsichtig: »Ich bin noch aus einem anderen Grund gekommen, Tom. Ein Bursche namens Matt Gregor kam gestern in meine Galerie und kaufte zwei meiner Bilder. Er sagte, ihm gehöre Bear Mountain.«
    Diese Neuigkeit schien Tom mehr zu verwundern als zu beunruhigen. »Um mir das zu sagen, bist du heraufgeritten? Warum? Mir doch egal, wem Bear Mountain gehört.«
    »Wenn er etwas dagegen hat, dass du auf seinem Grund und Boden lebst, kann es dir nicht egal sein. Er will sich hier ein Haus bauen.«
    Tom zog die Schultern hoch. »Der Berg ist groß genug für uns beide.«
    »Papa sagte, du könntest am TarStone etwas bekommen. Vielleicht stellt dir mein Vetter Robbie eine Hütte auf West Shoulder Ridge zur Verfügung.«
    Tom stützte sich auf den Tisch, die Hände vor sich gefaltet, seine klaren blauen Augen auf gleicher Höhe mit ihren. »Diese Hütte gefällt mir. Sag deinem Vater, dass ich mich für sein Angebot bedanke, doch ich bleibe hier.«
    »Aber Mr. Gregor könnte …«
    »Wenn Mr. Gregor der ganze Berg gehört, dann gehören ihm zweitausend Morgen«, sagte Tom leise und schnitt ihr das Wort ab. »Er kann sein Haus auf jedem der anderen neunzehnhundertneunundneunzig Morgen aufstellen. Dieses Plätzchen ist schon besetzt.«
    Winter gab es auf. Sie hatte keine Lust zu streiten, da es vielleicht gar kein Problem geben würde. Außerdem hatte sie ihn ja nur warnen wollen. »Okay«, sagte sie, richtete sich auf und ahmte ihn nach, indem sie die Hände gefaltet auf den Tisch legte. »Jetzt bist du dran. Verrate mir ein Geheimnis.«
    Er zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch. »Ich kann nicht tanzen.«
    »Das ist kein Geheimnis! Auf unseren Tanzabenden verschanzt du dich in einer Ecke, auch wenn sich die Damen noch so bemühen, dich auf die Tanzfläche zu locken. Los, verrate mir ein vernünftiges Geheimnis, eines, das mit meinem Panther mithalten kann.«
    Er beugte sich näher zu ihr und umfasste ihre Hände auf dem Tisch. »Na schön. Du darfst es aber nicht weitererzählen.«
    »Versprochen«, sagte Winter und beugte sich ihrerseits näher zu ihm.
    »Letzte Nacht sah ich etwas Merkwürdiges auf dem Berg«, flüsterte er. »Ich war auf dem Heimweg aus der Stadt, als ich vom Berg her fürchterliches Getöse hörte.«
    »Von diesem Berg? Vom Bear Mountain?«
    »Ja«, bestätigte er, während sein Blick nach links wanderte, als er sich konzentrierte. »Erst dachte ich, es wären zwei Elchbullen in der Brunft, so laut ging es zu.« Nun sah er sie wieder an. »Ich schlich mich also näher, bis ich die Wiese auf der Nordseite von Bear Brook erreichte. Du weißt, welche ich

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