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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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schaffte, seiner Frau einen Kuss zu geben, der vor so vielen Leuten ziemlich eilig geriet. Annie hätte nichts gegen eine Fortsetzung einzuwenden gehabt, das spürte er deutlich, aber es war besser so. Schließlich wollte er sich von den Rangern, die er eingeladen hatte, nicht bis zum Rest seiner Tage wegen mangelnder Beherrschung verspotten lassen.
    Roberta war die Erste, die ihnen gratulierte und sie umarmte. Dann kam Nicky in einem bezaubernden Kindersmoking. Sofort danach zog er Roberta mit sich ins Esszimmer, damit sie auch ganz sicher als Erste von der Hochzeitstorte probieren konnten.
    Sie hatten die Feier in Vances Haus verlegt, weil die Gästeschar doch größer ausfiel als zunächst vermutet. Außer Annies Eltern waren Tom Fuller, der Hubschrauberpilot, und seine Frau da, Annies Kollege Ron, Beth mit ihrer Familie, Rachels Eltern und die Frauen und Kinder der Ranger, die Chase eingeladen hatte.
    Es war ein schöner Anlass, den Zusammenhalt zwischen ihnen allen zu spüren. Nur zwei Menschen fehlten. Seine Eltern wären gern dabei gewesen, das wusste er. Sie hatten Annie von Anfang an wie eine Tochter aufgenommen und hätten sich sehr über ihre Enkelin gefreut.
    Annie drückte seine Hand. „Ich vermisse deine Eltern auch. Aber ich bin sicher, sie sind heute irgendwie doch bei uns.“
    Überwältigt, wie genau sie seine Gefühle und Stimmungen kannte, zog er sie an sich. „Was meinst du, wie schnell können wir hier weg?“
    „Jetzt gleich, wenn du möchtest.“
    „Wäre das nicht schrecklich unhöflich?“
    „Ja, das wäre es.“
    Chase zog sie enger an sich. Es war ein wunderbares Gefühl, dabei nicht mehr ihren Gips zu spüren. „Noch zwanzig Minuten“, entschied er. „Dann verschwinden wir.“
    „Dann sollten wir uns besser nach Roberta umsehen, damit wir uns von ihr verabschieden können.“
    „Meinst du, sie kommt damit klar?“
    „Natürlich, wir sind doch nicht weit weg. Ich frage mich eher, ob du es eine Woche ohne sie aushältst?“
    „Du kennst mich einfach zu gut.“
    „Wenn es gar nicht mehr geht, kannst du sie ja jederzeit anrufen“, tröstete sie.
    „Wie viele Männer rufen schon auf der Hochzeitsreise ihre Kinder an?“
    „Na, einen kenne ich jedenfalls. Der Chefranger des ganzen Parks, wie Nicky immer sagt, hat seinen Sohn sogar auf die Hochzeitsreise mitgenommen. Vance sieht uns übrigens gerade zu und grinst anzüglich.“
    „Und alle anderen auch. Lass uns Roberta suchen, und dann nichts wie weg.“
    Chase lag auf der dicken Decke vor dem offenen Kamin, in dem ein gemütliches Feuer brannte. Sie hatten sich den ganzen Nachmittag lang im Schlafzimmer geliebt, dann war er aufgestanden, um etwas von dem Essen aufzuwärmen, das beim Empfang übrig geblieben war, und das ihre Eltern ihnen vor die Tür gestellt hatten. Liebevoll hatte er alles vor dem Kamin angerichtet, sodass sie den ganzen Abend nicht noch einmal aufstehen mussten.
    Draußen hatte der Wind aufgefrischt, der Wetterbericht hatte weiteren Schnee vorhergesagt. Früher war Chase in solchen Nächten immer besonders einsam gewesen, ohne Hoffnung, jemals die Liebe seines Lebens wiederzufinden. Dann hatte er sich weit weg gewünscht von den endlosen Wäldern des Yosemite Valley.
    Doch das war vorbei.
    Jetzt konnte der Wind ums Haus heulen, soviel er wollte. Chase schlang einfach Annie fester an sich und ließ sich von ihrer Wärme einhüllen. Sie heilte seine Seele. Er musste sie nur anschauen und die Liebe in ihren blauen Augen sehen, um zu wissen, er war zu Hause angekommen.
    Ihr Körper hatte sich seit damals verändert, und Chase liebte jede einzelner ihrer runder gewordenen, einladenden Kurven. Als sie hereinkam, den blauen Morgenmantel offen, hielt er den Atem an, so schön war sie mit ihrer hellen, seidigen Haut und dem schwarzen, seidigen Haar. Bewegt strich er über die blaue Seide. „Ich kann nicht glauben, dass du den immer noch hast.“
    Sie kniete sich neben ihn und küsste ihn auf den Mund, bevor sie sich an dem Teller mit den gefüllten Teigtaschen bediente.
    „Ich fand ihn immer besonders schön. Und außerdem war er das Einzige aus unserer Vergangenheit, was ich nicht nur anschauen, sondern auch anziehen konnte. Wenn ich besonders einsam war, konnte ich die Augen schließen und mir vorstellen, du würdest mich umarmen, wenn ich ihn anhatte. Ich weiß noch genau, wie du ihn mir vom Basar mitgebracht hast.“
    „Er war wie für dich gemacht. Er sieht aus wie du, weich und seidig.“
    Annie lächelte.

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