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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Haus betrat, schliefen alle anderen schon. Erleichtert, keine Erklärungen abgeben zu müssen, setzte sie sich aufs Sofa, stand aber kurz darauf unruhig wieder auf. Chase hatte gesagt, er würde später zu ihr kommen. Wie viel später sollte das sein? So lange konnte ein Anruf ja nicht dauern. Wenn er in fünf Minuten nicht auftauchte, würde sie wieder zu ihm gehen. Bevor sie dazu kam, ihren Parka wieder anzuziehen, klingelte ihr Handy.
    „Chase?“, meldete sie sich, ohne aufs Display zu schauen.
    „Nein, hier ist Vance.“
    „Oh, tut mir leid, ich habe einen Anruf von Chase erwartet.“
    „Ich weiß, deshalb rufe ich an. Er musste zu einem Notfall in einem weiter entfernten Teil des Parks, wo es kein Handynetz gibt, und weiß nicht, wie lange es dauern wird. Deshalb hat er mich gebeten, dich anzurufen.“
    Warum sagte er ihr nicht, worum es ging? Direkt nachfragen wollte sie aber auch nicht. Sie würde keine gute Rangerfrau abgeben, wenn sie bei jedem Notfall gleich in Hysterie verfiel. Und offenbar machte Chase sich keine Sorgen, also konnte sie beruhigt sein.
    „Danke für die Info“, sagte sie also nur. „Das ist nett von dir.“
    „Kein Problem. Wir sehen uns spätestens an Halloween. Nicky kann es kaum noch abwarten.“
    Annie musste lächeln. „Ja, das geht Roberta auch so.“
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, machte sich Annie ein Nachtlager auf der Couch zurecht. Ihr Schlafzimmer hatte sie ihren Eltern überlassen und eigentlich vorgehabt, bei Roberta zu schlafen, doch dafür war sie viel zu nervös.
    Annie hatte nur wenig geschlafen. Sie stand am nächsten Morgen vor allen anderen auf und machte Frühstück. Ihre Mutter sah sie prüfend an, doch vor Roberta schnitten sie das Thema Chase nicht an.
    Erst als sie zur Schule aufgebrochen war, verkündete Annie die große Neuigkeit. „Ich muss euch etwas sagen“, platzte sie noch im Flur heraus. „Chase hat mich gestern Abend gefragt, ob ich ihn heiraten will, und ich habe Ja gesagt.“
    Ihre Mutter fiel ihr um den Hals. „Oh Liebes, das ist wunderbar! Warum hast du es heute nicht gleich Roberta erzählt?“
    „Das möchte ich mit Chase gemeinsam machen.“
    So weit waren sie in ihrer Planung leider nicht mehr gekommen, aber Annie kannte Chase gut genug, um das sicher zu wissen. Diesen großartigen Moment mit seiner Tochter würde sie ihm nicht nehmen.
    Ihr Vater küsste sie auf die Wange. „Und wann ist der große Tag?“
    „Bald“, sagte sie und wurde rot. „Chase wurde zu einem Notfall gerufen, bevor wir mit dem Pläneschmieden anfangen konnten, aber wir können es beide kaum abwarten. Sobald wir einen Termin haben, rufe ich euch an, versprochen.“
    „Na, dann können wir uns jetzt ja ganz beruhigt auf den Heimweg machen“, sagte ihr Vater. „Grüß Chase von uns und sag ihm, dass wir ihn herzlich in der Familie willkommen heißen.“
    Ein paar Minuten später winkte Annie dem Wagen ihrer Eltern nach. Danach brachte sie das Haus in Ordnung und gönnte sich eine Dusche mit anschließendem ausgiebigem Pflegeprogramm. Sie war zehn Jahre älter als damals, daran ließ sich nichts ändern, aber sie wollte für Chase so attraktiv wie möglich sein.
    Aber als sie danach im Büro anrief, war er nicht da. Sie ging zu Fuß zu seinem Haus, doch auch dort stand sein Truck nicht in der Einfahrt. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen und sich um den Job zu kümmern, für den sie bezahlt wurde.
    Mit den Gedanken war sie trotzdem bei Chase. Als das Telefon am Nachmittag immer noch nicht geklingelt hatte, überlegte sie, ob sie noch einmal Vance anrufen sollte. Bevor sie dazu kam, stürmte Roberta herein.
    „Hallo Liebes, wie war die Schule heute?“
    „Ganz gut, aber Daddy war nicht im Büro. Darf ich zu ihm rübergehen?“
    „Natürlich. Aber sei nicht enttäuscht, wenn er nicht da ist.“
    „Okay. Dann komme ich sofort zurück.“
    Nach fünfzehn Minuten fing Annie an, sich zu entspannen. Offenbar hatte Roberta ihren Vater angetroffen, und alles war gut. Sie wollte gerade ihre Jacke anziehen, um hinüberzugehen und ihnen Gesellschaft zu leisten, als Roberta mit langem Gesicht wieder in der Tür stand.
    „Du hattest recht, er ist nicht da. Hat er angerufen?“
    „Nein, aber er meldet sich bestimmt bald. Vance hat gesagt, er musste letzte Nacht zu einem Notfall. Möchtest du etwas essen?“
    „Ein Sandwich wäre prima.“
    Erleichtert, dass Roberta wenigstens vor Enttäuschung den Appetit nicht verloren hatte,

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