Küsse, die "Verzeih mir" sagen
konnte, bedeckte er ihren Hals mit zarten Küssen.
„Ich muss dir noch etwas sagen, bevor Roberta wieder da ist“, gestand er schließlich.
Er spürte, wie Annie zu zittern begann. Ernst blickte sie aus ihren blauen Augen an, die in diesem Licht fast violett wirkten.
„Noch mehr?“, flüsterte sie.
„Es hat mit meinen Verletzungen zu tun. Ich bin noch zur körperlichen Liebe fähig, aber ich kann keine Kinder mehr zeugen. Das solltest du wissen, bevor wir mit unserer Tochter sprechen.“
Überraschenderweise schlang sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. „Wir haben doch schon die wunderbarste Tochter, die man sich vorstellen kann. Und wenn wir unbedingt ein Geschwisterchen für sie möchten, können wir ein Kind adoptieren, oder?“
Erleichtert vergrub er das Gesicht an ihrem Hals. „Ich kann noch immer nicht glauben, dass ich dich endlich wiederhabe.“
„Ich brauche dich so sehr, dass es wehtut.“
Er vergaß, wo er war, vergaß alles um sich herum. Jetzt zählte nur noch Annie, und er wollte ihr so nah wie möglich sein. Atemlos bedeckte sie sein Gesicht mit heißen Küssen, wie sie es früher immer getan hatte.
„Wollt ihr den Film nicht mehr anschauen?“
Völlig vereinnahmt von ihrer Leidenschaft, hatten sie Roberta nicht hereinkommen hören. Chase hob den Kopf und sah seine Tochter in einem rosafarbenen Schlafanzug in der Tür stehen. „Leg die DVD ein, Liebes, und dann komm zu uns auf die Couch.“
Das Lächeln auf Annies Gesicht entschädigte ihn für vieles, was in den vergangenen Jahren passiert war. Sie machte sich sacht von ihm los und stand auf. „Ich hole uns noch eine Schüssel Popcorn.“
„Gute Idee.“
Er nahm sich vor, die große Überraschung für Roberta in der Pause zu verkünden. Annie wusste natürlich, was er vorhatte, aber sie ließ ihn den Zeitpunkt wählen. Chase blickte auf die Uhr. Es war jetzt Viertel nach zehn. Er würde bis halb elf warten, aber länger hielt er es auf keinen Fall aus.
Annie kam mit dem Popcorn zurück, Roberta startete den Film, und sie machten es sich zu dritt auf der Couch gemütlich. Ohne Roberta hätten sie von Charlie Brown wahrscheinlich nicht viel mitbekommen, weil sie schon längst übereinander hergefallen wären. Aber so war es auch gut. Chase fühlte sich wie im siebten Himmel. Das war die Familie, von der er immer geträumt hatte – seine Annie und ihre gemeinsame Tochter.
„Ich wünschte, Snoopy wäre mein Hund“, verkündete Roberta nach einer besonders niedlichen Szene mit dem berühmten Vierbeiner.
„Das geht jedem Kind so, das den Film sieht“, sagte Annie lächelnd.
Es war sein Stichwort. Chase drückte den Pause-Knopf.
„Wir könnten uns ja einen Hund anschaffen.“
Aufgeregt sprang Roberta auf. „Und ihn hierbehalten?“
„Wenn wir entscheiden, dass wir hier wohnen wollen.“
„Aber du wohnst um die Ecke.“
„Stimmt.“ Amüsiert betrachtete er, wie sie die Stirn kräuselte, weil sie ihm nicht folgen konnte. „Ich finde das aber ziemlich umständlich. Wie wäre es, wenn wir uns überlegen, welches Haus uns besser gefällt, und dann gemeinsam dort wohnen? Würde dir das gefallen?“
Einen Moment lang war Roberta sprachlos, dann dachte sie – ganz die gewissenhafte Tochter, die sie war – sofort an ihre Mutter. „Würde dir das denn gefallen, Mom?“
Das Herz schlug ihm bis zum Hals, während er auf Annies Antwort wartete.
„Das möchte ich mehr als alles andere in der Welt.“
„Ehrlich?“, rief Roberta begeistert und warf sich in ihre Arme.
„Deine Mom und ich werden so bald wie möglich heiraten“, verkündete Chase. Er griff in seine Hosentasche und holte einen Ring hervor. „Den hier wollte ich dir geben, seit ich dich zum ersten Mal in deinem Apartment in Santa Rosa besucht habe.“
Er blickte Annie in die Augen. „Vor der Explosion habe ich dich gefragt, ob du meine Frau werden willst, und du hast Ja gesagt. Jetzt halte ich noch einmal ganz offiziell vor unserer Tochter um deine Hand an. Überleg es dir gut, denn diesmal ist es für immer.“
„Sag Ja, Mom“, drängte Roberta.
„Ja“, erwiderte Annie mit fester Stimme.
Bewegt steckte Chase Annie den Ring an und zog sie dann beide in die Arme. „Das habe ich mir so lange gewünscht“, flüsterte er.
Kurz darauf waren sie beim Pläneschmieden angelangt.
„Ich kann mir zwei Wochen freinehmen für die Hochzeit und die Hochzeitsreise“, erklärte er. „Was haltet ihr von einer Hochzeit an Thanksgiving?“
„Das
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